Work-Life-Balance: 7 Tipps für mehr Ausgeglichenheit

Auf der Arbeit zwischendurch private Mails checken oder gar im Netz nach neuesten Schnäppchen jagen – das kommt tatsächlich gar nicht so selten vor. Auf der anderen Seite wächst die Zahl der Arbeitnehmer, die auch nach Feierabend Nachrichten vom Chef erhalten und sogar beantworten. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance sieht anders aus. Doch tatsächlich gibt es Mittel und Wege, wie Arbeitnehmer einen gesunden Ausgleich zwischen Job und Privatleben schaffen können.

Eine Frau macht eine Atemübung, dies hilft bei der Work-Life-Balance

Work-Life-Balance oder Work-Life-Integration?

Der Begriff Work-Life-Balance geistert schon einige Jahre durch die Ratgeberliteratur. Gemeint ist damit ein Gleichgewicht zwischen den beiden Polen Arbeit und Freizeit. In letzter Zeit aber mehren sich die Stimmen, die statt von einer Work-Life-Balance eher von einer Work-Life-Integration oder Work-Life-Blending sprechen möchten. Als Rechtfertigung dafür werden folgende Gründe genannt:

  1. Arbeit und Leben müssen keine Gegensätze sein: Der Begriff Work-Life-Balance erweckt den Eindruck, dass zwei verschiedene Dinge, nämlich Leben und Arbeit, miteinander in Einklang gebracht werden müssten. Für viele Arbeitnehmer gibt es diese klare Trennung heutzutage aber gar nicht mehr – von Selbständigen und Freiberuflern einmal ganz zu schweigen. Denn die Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen immer mehr. Homeoffice und ständige Erreichbarkeit dank Firmenhandy sind da nur einige Beispiele. Für einige Arbeitnehmer kann das durchaus Vorteile haben. Wer wie aktuell eben nicht die Kinder in die Kita oder den Hort schicken kann, ist froh über flexible Lösungen. Zum Ausgleich ist es dann auch nicht allzu schlimm, wenn man nach offiziellem Dienstschluss noch hin und wieder eine Mail beantworten muss. Eine klare Trennung zwischen Beruflichem und Privatem fällt also immer schwerer und damit wird der scheinbare Gegensatz zwischen „Work“ und „Life“ immer weniger wichtig.
  2. Arbeit kann erfüllend sein: Noch dazu wird die Arbeit für viele Menschen immer wichtiger. Gerade in kreativen Berufen oder in Führungspositionen, ziehen die Menschen eine Menge Bestätigung aus ihrer Arbeit. Eine klare Trennung zwischen Arbeit und „echtem“ Leben ist daher gar nicht nötig. Diese Personen möchten ja gerade arbeiten, weil es ihnen Spaß macht und sie sich dadurch definieren.

Für diese beiden Fälle ist es daher eher sinnvoll, von einer Work-Life-Integration zu sprechen, von der Vermischung von Arbeit und Freizeit. Solange das für die betroffenen Arbeitnehmer nicht zu einem Problem wird, ist nichts dagegen einzuwenden. Im Gegenteil, Freude im und am Job kann dazu führen, dass die Personen insgesamt ausgeglichener und zufriedener sind.

So klappt die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit

Obwohl sich die Zeiten geändert haben, ist der Job immer noch für einige Arbeitnehmer hauptsächlich der Broterwerb. Gerade für diese Menschen ist eine ausgeglichene Work-Life-Balance immens wichtig. Bei Überforderung oder zu wenig Zeit für Erholung drohen ansonsten über kurz oder lang ernste gesundheitliche Einschränkungen.

Typische Anzeichen für ein Ungleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben sind zum Beispiel:

  • Vergesslichkeit
  • Verspannungen im Rücken und im Nackenbereich
  • Kopfschmerzen
  • gesteigerte innere Unruhe
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • fehlende Motivation

Spätestens dann ist es an der Zeit, für eine gut ausbalancierte Work-Life-Balance zu sorgen. Treten bei Ihnen diese Anzeichen auf, und Sie unternehmen zu spät etwas gegen die Überforderung im Job, könnten sich die Probleme verschärfen. Wer ständig über seine Grenzen hinausgeht, läuft Gefahr, an einem Burnout zu erkranken oder gar in der Berufsunfähigkeit zu landen – und das sollten Sie unbedingt verhindern. Ständige Arbeitsunfähigkeit kann übrigens im schlimmsten Fall zu einer krankheitsbedingten Kündigung führen.

7 Tipps für eine bessere Work-Life-Balance

Um Sie ein wenig dabei zu unterstützen, zu einem harmonischeren Verhältnis von Arbeit und Privatleben zu finden, haben wir einige Maßnahmen für eine bessere Work-Life-Balance für Sie zusammengestellt. Bitte beachten Sie: Sollten Sie ernsthafte gesundheitliche Probleme haben, hilft nur der Gang zu einem Mediziner.

So schaffen Sie ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Freizeit:

Tipps für eine ausgeglichene Work-Life-Balance am Arbeitsplatz

Häufig fühlen wir uns vom Joballtag überrollt. Gleich mehrere E-Mails, eine Präsentation, die vorbereitet werden will, der Kollege braucht unbedingt die neuesten Zahlen, und dann klingelt auch noch das Telefon. In diesen Situationen ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren und durchzuatmen. Ansonsten besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren und nur noch mehr Stress zu produzieren.

Versuchen Sie daher bei nächster Gelegenheit folgende Dinge:

  1. Pausen für Ordnung: Auch wenn es Ihnen nicht auffällt: Unordnung auf dem Schreibtisch kann uns unbewusst ganz schön Stress machen. Wer ständig im Augenwinkel oder vor sich auf dem Schreibtisch den Stapel unerledigter Dinge sieht, macht sich Druck. Schlimmer noch: Durch die Unordnung werden wir andauernd abgelenkt und können uns dementsprechend nicht mehr voll und ganz auf unsere Aufgaben konzentrieren. Die Folge: Wir werden unentspannter, gehetzter und machen Fehler. Das wiederum ist der Grund dafür, warum wir am Ende des Tages nicht alle Aufgaben erledigt haben und im Kopf die Arbeit mit nach Hause nehmen. Glücklicherweise gibt es einen einfachen Ausweg. Planen Sie ganz bewusst am Ende des Arbeitstags oder – bei großem Chaos auf dem Schreibtisch – auch zwischendrin eine Pause ein, in der Sie sich dem Papierstapel und der Zettelwirtschaft widmen. Anfangs ist das vielleicht noch eine Umstellung und kostet Zeit. Wenn Sie es aber regelmäßig machen, wird die Aufräum-Pause zu einem Selbstläufer und kann Ihnen dabei helfen, zu einer besseren Work-Life-Balance zu finden.
  2. Zeitmanagement-Methoden: Auch ein strukturierterer Arbeitstag hilft dabei, mehr Zeit für das Privatleben zu haben und vor allem in der Freizeit richtig abschalten zu können. Um das beste aus der Zeit am Arbeitsplatz herauszuholen, bieten sich die klassischen Zeitmanagement-Methoden wie die Pomodoro-Technik, die Eisenhower-Matrix oder Eat-the-Frog an. Probieren Sie es aus! Richtig angewendet, kann gutes Zeitmanagement der erste Schritt in einen entspannten Feierabend sein.
  3. Regelmäßige Pausen: Natürlich können Sie auch mit der besten Vorbereitung und Unterstützung nicht acht Stunden am Stück hochkonzentriert arbeiten. Wir alle brauchen hin und wieder eine Pause. Spätestens nach 45 Minuten sollten Sie sich eine Auszeit vom Bildschirm gönnen – von jedem Bildschirm. Es ist also keine Option, statt auf den PC auf das Smartphone zu starren. Stattdessen sollten Sie die Pause nutzen und vom Bürostuhl aufstehen. Ein kurzer Gang in die Kaffeeküche oder eine kurze Übung für den Rücken können wahre Wunder wirken. Auch frische Luft hilft Ihnen dabei, wieder konzentriert arbeiten zu können.

Tipps für eine ausgeglichene Work-Life-Balance in der Freizeit

Wenn der Arbeitsalltag strukturiert verläuft und Sie nicht am laufenden Band Überstunden machen müssen, ist schon der erste Schritt getan. Aber auch in Ihrer Freizeit können Sie einiges tun, um für eine ausgewogenere Balance zwischen Privatleben und Job zu sorgen. Nämlich:

  1. Treiben Sie Sport: Wenn Sie es schaffen, regelmäßig Sport zu treiben, hat das gleich mehrere Vorteile für Sie. Sie werden ausgeglichener, weil Sie sich beim Sport auspowern können. Daneben hat Sport auch positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und natürlich den Muskelapparat. Gerade in Berufen, in denen wir den ganzen Tag sitzen müssen, ist regelmäßige Bewegung nicht zu unterschätzen. Übrigens müssen Sie auch nicht allein Sport machen. Warum nicht einfach Freunde oder Bekannte fragen, ob sie eine Runde mit Ihnen joggen möchten? So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.
  2. Treffen Sie Freunde: Wer beruflich stark eingespannt ist, neigt dazu, Freunde und Familie zu vernachlässigen. So weit sollten Sie es nicht kommen lassen. Planen Sie ganz bewusst feste Termine ein, an denen Sie sich mit Freunden treffen oder zumindest mit ihnen telefonieren. Freunde sind ein wichtiger Ausgleich zum Beruf und sollten daher auch in stressigen Zeiten nicht in den Hintergrund rücken. Im Gegenteil. Sie können Ihnen sogar dabei helfen, die anstrengende Zeit besser durchzustehen.
  3. Lernen Sie Entspannungstechniken: Ganz gezielte Entspannung ist notwendig, wenn Sie ihre Freizeit genießen und nicht unter dem stressigen Job leiden möchten. Glücklicherweise gibt es dazu eine Vielzahl an Möglichkeiten: Yoga, autogenes Training oder Atemübungen können dabei helfen, den Alltag gelassener anzugehen und vor allem die Arbeit im Büro zu lassen.
  4. Delegieren Sie Aufgaben: Wenn Sie sich neben dem Beruf auch noch um den Haushalt kümmern müssen, wird die freie Zeit natürlich noch weniger. In diesem Fall hilft nur, Aufgaben zu delegieren. Schon jüngere Kinder können kleinere Aufgaben im Haushalt übernehmen – und häufig gibt es ja auch noch die bessere Hälfte, die hin und wieder einspringen kann.
Nach oben scrollen