Jobsuche: Tipps für den neuen Job

Eine Umfrage des Jobportals Stepstone kommt zu dem Ergebnis, dass Beschäftigte in Deutschland ungefähr alle vier Jahre den Arbeitgeber wechseln. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer sich regelmäßig auf Jobsuche begeben müssen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein – eine erfolgreiche Jobsuche folgt allerdings häufig einem ähnlichen Schema. Welche wichtigen Fragen sich Bewerber bezüglich der Jobsuche stellen und an welche Tipps sie sich halten können, damit die Chancen steigen, verraten wir hier.

Eine Frau bei der Jobsuche im Internet

Wichtige Fragen vor der Jobsuche

Bevor Sie die Jobsuche starten, sollten Sie für sich einige grundlegende Dinge klären. Das Schöne dabei: Je genauer Sie wissen, wie Ihr neuer Job aussehen soll, desto gezielter können Sie suchen. Das vereinfacht die Jobsuche ungemein.

Folgende Leitfragen können Ihnen dabei helfen, Ihre Jobsuche strukturierter anzugehen:

  1. Warum sind Sie auf Jobsuche? Hier sollten Sie alle Faktoren notieren, die Sie in Ihrem aktuellen Job als negativ empfinden und die Sie dazu bewegen, einen neuen Job zu suchen. Nützlich zu wissen ist in diesem Zusammenhang auch, ob Ihre Kollegen sich aktuell ebenfalls auf Jobsuche befinden oder ob nur Sie unzufrieden sind.
  2. Was gefällt Ihnen an Ihrem aktuellen Job, wo sehen Sie Verbesserungsbedarf? Vergessen Sie nicht die positiven Aspekte Ihres aktuellen Jobs. Auch die sind wichtig, damit Sie Ihren Traumjob skizzieren können. Schließlich ist nicht nur wichtig, was Sie in Zukunft nicht mehr wollen, sondern dass Sie bei Ihrem neuen Arbeitgeber möglichst auch das wiederfinden, was Ihnen im bisherigen Job bereits gefallen hat.
  3. Wie sieht der ideale nächste Karriereschritt für Sie aus? Nicht nur in Bezug auf Ihren Arbeitgeber brauchen Sie Klarheit. Sie sollten außerdem Gewissheit darüber haben, wie Ihr weiterer beruflicher Weg aussehen soll.
  4. Mit welchem Job könnten Sie dieses nächste Karriereziel erreichen? Erstellen Sie vor diesem Hintergrund eine Liste mit Jobs und Positionen, die für Sie in Frage kommen. Beschränken Sie Ihre Jobsuche auf diese Stellen. Entscheiden Sie sich nämlich für einen Job, der gar nicht hundertprozentig Ihren Wünschen entspricht, werden Sie eher früher als später wieder auf Jobsuche gehen.
  5. Welche weiteren Perspektiven muss der Job mitbringen, damit Sie auch in zehn Jahren noch glücklich mit Ihrem Arbeitgeber sind? Dieser Punkt schließt eng an den vorangehenden an. Je mehr Entscheidungskriterien Sie auflisten, umso zielgerichteter wird Ihre Jobsuche. Und das ist genau das, was Sie im ersten Schritt erreichen möchten. Statt allein die Perspektiven aufzulisten, können Sie an dieser Stelle auch die Rahmenbedingungen näher definieren, die Ihnen wichtig sind. Dazu gehören zum Beispiel:

Den besten Job finden: So gehen Sie vor

Nachdem Ihnen nun in groben Zügen ist, worauf Sie achten möchten, kann die Jobsuche beginnen. Heutzutage beginnen viele Bewerber ihre Jobsuche im Internet. Das ist auch nicht verwunderlich, schließlich ist die Suche im Netz einfach wie nie zuvor – Smartphone und Apps sei Dank.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie ziellos ein paar Stellenanzeigen anklicken sollten, wenn Sie gerade Zeit dazu haben. Stattdessen zahlt sich folgendes Vorgehen aus:

  1. Geeignete Webseiten zusammenstellen: Damit Sie bei der Jobsuche nicht jeden Tag aufs Neue bei null beginnen müssen, sollten Sie zunächst in Erfahrung bringen, welche Webseiten für Ihre Suche am besten geeignet sind. Das können sowohl die großen Stellenportale im Netz sein, aber auch kleinere Seiten, die Jobs speziell aus Ihrem Bereich oder Ihrer Branche anbieten. Markieren Sie diese Seiten in Ihrem Browser als Favoriten. So können Sie diese mit nur wenigen Klicks erreichen. Sollte die Seite sogar einen Jobalarm anbieten, umso besser: Registrieren Sie sich in diesem Fall unbedingt für dieses Angebot. Der Jobalarm informiert Sie sofort, falls sich eine interessante Position, die Ihren Kriterien entspricht, findet.
  2. Suchkriterien definieren: An dieser Stelle kommt Ihnen die Vorarbeit von oben zugute. Sie können den Jobalarm nur dann gezielt mit Informationen füttern, wenn Sie genau wissen, wie der Job aussehen soll, den Sie suchen. Und genau darüber haben Sie sich bereits Gedanken gemacht – jedenfalls dann, wenn Sie unsere wichtigen Fragen vor der Jobsuche beantwortet haben. Übrigens helfen Ihnen diese Fragen nicht nur in Bezug auf den Jobalarm. In der Regel müssen Sie auch bei den Webseiten, auf denen Sie einen neuen Job suchen, entscheidungsrelevante Kriterien angeben. Denn die Suchmaschine funktioniert nur, wenn sie mit Daten gefüttert wird. Und je detaillierter und strukturierter diese Daten sind, desto besser sind die Ergebnisse.
  3. Netzwerk aufbauen: Auch dieser Schritt gelingt online besonders gut. Denn häufig ist es leichter, Personen per E-Mail zu kontaktieren, als sie persönlich auf Netzwerkveranstaltungen anzusprechen. Über die bekannten Netzwerk-Seiten wie Xing oder LinkedIn können Sie Ihre Kontakte gezielt ausbauen.

Weitere Tipps für die Jobsuche: Diesen Fehler vermeiden

Schon bei der Bewerbung trennt sich die Spreu schnell vom Weizen. Denn Personaler wissen, dass sich Bewerber in der Regel auf mehr als eine Stellenausschreibung bewerben. Daher schauen sie genau hin, ob die Bewerbung auf das Unternehmen zugeschnitten oder sehr allgemein gehalten ist.

Bei einer eher allgemeinen und wenig individuellen Bewerbung kommt schnell der Verdacht auf, dass es dem Jobsuchenden in erster Linie darum geht, irgendeine neue Stelle zu ergattern. Bei welchem Arbeitgeber diese Stelle letztlich ist, scheint nebensächlich zu sein.

Diesen Eindruck sollten Sie unbedingt vermeiden. Denn wenn der Personaler so über Sie denkt, werden Sie höchst wahrscheinlich nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Die Bewerbung für eine erfolgreiche Jobsuche beantwortet stattdessen diese zentralen Fragen:

  1. Was macht mich besonders? Eine Bewerbung ist zum großen Teil Selbstpräsentation. Denn in Ihrem Anschreiben haben Sie die Chance, dem potenziellen Arbeitgeber zu zeigen, dass Sie genau die richtige Person für den Job sind. Beantworten Sie darin folgende Fragen:
  2. Was macht Sie als Arbeitnehmer aus? Was hebt Sie positiv von anderen Bewerbern ab?
  3. Wo liegen Ihre Stärken, was können Sie besser als andere Arbeitnehmer? Nennen Sie Gründe und Beispiele dafür.
  4. Warum profitiert der Arbeitgeber davon, wenn er Sie einstellt? Können Sie einen Mehrwert für das Unternehmen liefern? Wenn ja, wo liegt dieser Mehrwert, haben Sie Beispiele aus einer vorherigen Position?
  5. Warum möchten Sie bei diesem Arbeitgeber arbeiten? Vermutlich wird Ihnen der Personaler im Vorstellungsgespräch auch diese Frage stellen. Es schadet also nicht, sich schon zu Beginn des Bewerbungsprozesses Gedanken darüber zu machen, denn so haben Sie eine überzeugende Antwort parat. Dieses Vorgehen hat noch einen Vorteil: Wenn für Sie klar ist, aus welchen Gründen Sie genau dort arbeiten möchten, können Sie Ihre Bewerbung entsprechend aufbauen. Bedeutet: Sie können Ihr Anschreiben viel individueller und passender formulieren. So kommt der Personaler mit Sicherheit nicht auf die Idee, dass er eine generische Bewerbung vor sich hat, wenn er sich Ihre Unterlagen anschaut. Und genau das wollen sie erreichen!

Tipp: Sich finden lassen

Zum Abschluss gibt es noch einen weiteren Tipp: Statt Stellenanzeigen zu durchsuchen und Bewerbungen zu verschicken, können Sie sich von Personalern, Recruitern oder Headhuntern finden lassen.

Dieser Personenkreis sucht vor allem im Netz nach aussichtsreichen Kandidaten, unter anderem in den bereits angesprochenen Netzwerken wie Xing und LinkedIn. Personen, die einen neuen Job suchen, sollten daher darauf achten, dass Ihr Profil auf diesen Karriere-Webseiten aussagekräftig und aktuell ist.

Daneben können Sie aber noch etwas anderes tun: Wenn Sie in einer eher speziellen Branche mit einem Nischenangebot arbeiten, kann sich auch eine eigene Webseite oder ein Blog lohnen. Auf diesen Seiten können Sie sich überzeugend als echter Experte für ein bestimmtes Thema präsentieren. Denn Personalvermittler oder Headhunter, die nach Spezialisten suchen, sind nicht nur auf Xing oder LinkedIn unterwegs, sondern schauen sich auch anderweitig im Netz um.

Bildnachweis: InnerVisionPRO / Shutterstock.com

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