Bewerbungstraining: Ziele, Ablauf und Kosten

Häufig dauert es, bis eine Bewerbung glückt. Um in der Bewerbungsphase nicht den Mut zu verlieren und vielleicht schneller zum gewünschten Ergebnis zu kommen, suchen viele Bewerber nach einem Bewerbungstraining. Doch was bringt das Jobcoaching überhaupt? Wie finde ich einen seriösen Anbieter und welche Kosten kommen bei einem Bewerbungstraining auf mich zu? Wir haben die Antworten.

Bewerbungstraining: Was versteht man darunter?

Bewerber, die schon lange auf Jobsuche sind, können unterschiedliche Arten von Unterstützung erhalten. Eine davon ist das Bewerbungstraining, das bei arbeitslosen Bewerbern häufig von der Agentur für Arbeit gefördert wird.

Allerdings ist bei der Suche nach einem Bewerbungstrainer Vorsicht geboten, denn hierbei handelt es sich nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung. Bedeutet: Jeder, der ein Bewerbungstraining anbieten möchte, kann sich Bewerbungstrainer nennen.

Das gilt auch für die übrigen Begriffe, die häufig für das Bewerbungstraining benutzt werden, wie:

Sie sollten also genau hinschauen, von wem Sie sich in Bezug auf Ihre Bewerbung beraten lassen – schließlich geht es hier um nicht weniger als einen neuen Job.

Wie finde ich einen guten Bewerbungstrainer?

Zugegeben, die Suche nach einem guten Bewerbungstrainer, der Ihre Jobsuche endlich einen Schritt voranbringen soll, ist gar nicht so einfach. Am Markt finden sich zahllose Anbieter, die allesamt professionell und vertrauenswürdig klingen. Wie soll man sich da entscheiden?

Da ein Bewerbungstraining eine sehr persönliche Angelegenheit ist, sollten Sie sich von Ihrem Bauchgefühl leiten lassen. Welchen Eindruck haben Sie beim ersten Blick auf die Website, Telefonat, Gespräch oder der ersten E-Mail? Stimmt die Chemie, kann dieser Bewerbungstrainer in die nähere Auswahl kommen.

Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie sich jedoch auch auf anderen Weg informieren:

  • Recherchieren Sie: Schauen Sie sich gründlich am Markt um. Der Anbieter, der auf Platz eins der Google Suchergebnisse erscheint, muss nicht zwingend der beste sein. Hier gelangt man nämlich auch mit bezahlter Werbung hin. Fragen Sie stattdessen in Ihrem Umfeld und in Foren nach, welches Bewerbungstraining andere Personen empfehlen können.
  • Holen Sie Referenzen ein: Die Anbieter von Bewerbungstrainings, die in die nähere Auswahl kommen, sollten Sie um weitere Referenzen bitten. Gibt es vielleicht Kundenstimmen (sogenannte Testimonials) auf der Website, die einen Eindruck von der Arbeit vermitteln können?
  • Lassen Sie sich den Werdegang schildern: Gut wird ein Bewerbungstraining dann, wenn sich der Anbieter in der Branche auskennt. Gute Bewerbungstrainer haben selbst in der Branche gearbeitet oder auf andere Weise Erfahrungen gesammelt. Daneben spielt natürlich auch die Ausbildung des Trainers eine Rolle: Wie ist er zum Bewerbungstraining gekommen, wie lange bietet er seine Dienstleistung schon an und nimmt er selbst an Weiterbildungen und Schulungen teil, um auf dem neuesten Stand zu bleiben?

Bewerbungstraining: Der Ablauf des Coachings

Bewerbungstrainings werden in unterschiedlichen Settings angeboten. Je nach eigener Zielrichtung, aber auch abhängig von dem finanziellen Beitrag, den Sie gewillt sind zu zahlen, haben Sie die Wahl zwischen diesen Bewerbungstrainings-Arten:

  1. Bewerbungstraining in der Gruppe: Diese Form des Bewerbungstrainings richtet sich besonders an Berufseinsteiger und Personen, die schon länger auf Jobsuche sind. Häufig finden die Bewerbungstrainings, die von der Agentur für Arbeit gefördert werden, in dieser Art statt. Meist werden eher grundsätzliche Fragen beantwortet, wie zum Beispiel:
    1. Wie erstelle ich Bewerbungsunterlagen?
    2. Wie kann ich mich auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten?
    3. Was ziehe ich beim Vorstellungsgespräch an?
    4. Welche Fragen stellt der Personaler beim Vorstellungsgespräch? Wie soll ich darauf reagieren?
  1. Bewerbungstraining in einer Einzelsitzung: Im Vieraugengespräch mit dem Bewerbungstrainer können Fragen viel zielgerichteter angegangen werden. Daher lohnt sich diese Art von Bewerbungstraining für Personen, die sich auf eine ganz konkrete Position bewerben möchten und ein ganz bestimmtes Problem haben, an dem sie gemeinsam mit dem Coach arbeiten möchten.
  2. Bewerbungstraining in Kürze: Einige Anbieter haben auch Kompaktsitzungen im Angebot. Dabei werden in relativ wenig Zeit möglichst viele Fragen besprochen. Dieses Bewerbungstraining ist für Personen geeignet, die eine sehr deutliche Vorstellung von ihren Problemen haben und sich darüber hinaus sehr gut und gezielt vorbereiten können. Die individuellen Fragen müssen nämlich so formuliert sein, dass der Bewerbungstrainer sofort weiß, woran der Bewerber arbeiten möchte.

Immer öfter wird das Bewerbungstraining auch im Videoformat angeboten –

das hat einige Vorteile: So kann die Trainingssession aufgezeichnet und im Nachhinein ausgewertet werden. Auch der Bewerber hat so die Chance, einmal einen Eindruck davon zu bekommen, wie er sich im Vorstellungsgespräch verhält.

Die Ziele des Jobcoaching

Art und Ablauf des Bewerbungstrainings gibt bereits vor, welche Ziele damit verfolgt werden können. Denn in einem individuellen Coaching kann der Bewerbungstrainer viel effektiver auf die konkreten Probleme des Bewerbers eingehen.

Falls Sie noch unschlüssig sind, welche Art von Bewerbungstraining für Sie passen könnte, fragen Sie sich zunächst, was Sie damit erreichen wollen.

Ein Bewerbungstrainer kann Ihnen bei folgenden Zielen helfen:

  • Bewerbungsunterlagen zusammenstellen, korrigieren und optimieren
  • Initiativbewerbung für den Traum-Arbeitgeber schreiben
  • Auftreten beim Vorstellungsgespräch verbessern
  • Assessment-Center vorbereiten und trainieren
  • Online-Profil und -Auftritt schärfen und optimieren
  • Stärken und Schwächen herausfinden
  • Karriereziel finden und konkretisieren
  • Orientierung auf dem Jobmarkt geben

Grundsätzlich soll ein Bewerbungstraining Ihnen dabei helfen, ganz bestimmte Fertigkeiten zu erlernen und zu optimieren. Daher sind Trainings eher praktisch ausgerichtet und orientieren sich an ganz konkreten Fragestellungen. Je klarer Ihnen die Fragestellungen sind, umso schneller finden Sie ein passendes Bewerbungstraining.

Bewerbungstraining Kosten: Was muss ich für ein Coaching zahlen

Auch im Hinblick auf die Kosten gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern und Formaten.

Einige Bewerbungstrainings werden von der Agentur für Arbeit gefördert und sind daher für bestimmte Jobsuchende kostenlos. Hier sollten Sie jedoch vorab mit Ihrem Berater bei der Agentur klären, ob Ihnen ein Bewerbungstraining genehmigt und bezahlt wird.

Bewerbungstraining, die nicht förderfähig sind, müssen privat bezahlt werden. Die Preise hängen davon ab, welche Art von Training Sie benötigen und für welchen Anbieter Sie sich entscheiden.

Häufig können Sie davon ausgehen, dass ein etwas halbstündiges Erstgespräch bei einem seriösen Anbieter kostenlos ist. Danach kommt es auf Ihre Bedürfnisse, Fragen und das Setting an, wie viel Sie für ein Bewerbungstraining einplanen müssen.

Einstündige Trainings gibt es bei einigen Anbietern schon ab 50 Euro, nach oben sind den Preisen aber kein Limit gesetzt. Die meisten Bewerbungstrainer und -coaches stellen zwischen 100 und 200 Euro pro Stunde in Rechnung.

Bildnachweis: Dmytro Zinkevych / Shutterstock.com

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