Bewerbung schreiben lassen: Das sollten Sie beachten
Die wenigsten Menschen verfassen gerne Bewerbungen. Agenturen können dabei helfen, indem sie die leidige Aufgabe übernehmen. Einige Punkte sollten dabei jedoch beachtet werden.
Eine Bewerbung zu schreiben ist oft mit viel Mühe verbunden, zumindest, wenn dem Bewerber wirklich etwas an der offenen Stelle liegt. Auch viel Zeit kann das Zusammenstellen der Unterlagen, das Verfassen von Anschreiben und Lebenslauf und das Korrekturlesen kosten. Ghostwriter-Agenturen können diese leidige Aufgabe übernehmen.
Sie werben mit professionell erstellten Unterlagen, in denen die Vorzüge des Bewerbers pointiert auf den Punkt gebracht werden. Geworben wird auch mit Kenntnissen der aktuellsten Gepflogenheiten in Sachen Bewerbung, mit einem ansprechenden Design und einer auf den Kandidaten zugeschnittenen Bewerbung. Aber ist das Ghostwriting in Sachen Bewerbung überhaupt zulässig? Und worin liegen die Vor- und Nachteile? Wir geben Tipps – und erklären, was bei der Auswahl eines geeigneten Ghostwriters zu beachten ist.
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Bewerbung schreiben lassen: Qualifikationen alleine reichen häufig nicht aus
Bei Bewerbungen kommt es nicht nur darauf an, wie geeignet ein Bewerber „auf dem Blatt“ für die gewünschte Stelle ist. Zwar sind Aspekte wie die geforderte berufliche Erfahrung, bestimmte Fähigkeiten und andere Qualifikationen Grundvoraussetzung, um in die engere Wahl im Rennen um einen Job genommen zu werden. Aber gerade bei begehrten Jobs ist die Qualifikation eines Kandidaten allein nicht ausreichend.
Ein Personaler verwendet im Schnitt nur wenige Minuten auf die Sichtung einer einzelnen Bewerbung. Keine Frage, dass dabei in der Regel nicht jeder Bestandteil gründlich gelesen wird. Stattdessen entsteht ein oft eher flüchtiger Gesamteindruck. Das Interesse des Personalers zu wecken ist deshalb entscheidend. Das gelingt nicht nur durch die „Hard Facts“ im Lebenslauf, sondern hängt auch maßgeblich davon ab, wie sich der Bewerber verkauft.
Gerade dieser Punkt fällt jedoch vielen Bewerbern schwer. Das liegt einerseits daran, dass viele es nicht gewohnt sind, ihre Fähigkeiten selbstbewusst anzupreisen. Es liegt jedoch auch daran, dass es vielen Kandidaten schwerfällt, ihre Stärken überhaupt zu erkennen – und das dann noch überzeugend aufs Papier zu bringen.
Bewerbung schreiben lassen: Eine Ghostwriter-Bewerbung ist rechtens
Hier kommen Agenturen oder Einzelpersonen ins Spiel, die Bewerbern die leidige Aufgabe des Bewerbungs-Schreibens abnehmen – gegen Geld natürlich. Aber ist es überhaupt zulässig, eine andere Person die eigene Bewerbung schreiben zu lassen?
Grundsätzlich ja. Es ist vollkommen legal, eine dritte Person mit dem Verfassen von Dokumenten wie Lebenslauf oder Anschreiben zu beauftragen. Die Frage, ob ein Ghostwriter damit beschäftigt wird, hängt also eher von anderen Gesichtspunkten ab.
Es ist dabei sowohl möglich, eine entsprechende Agentur damit zu beauftragen, einzelne Komponenten der eigenen Bewerbung zu erstellen oder schlicht für ein ansprechendes Bewerbungsdesign zu sorgen. Es ist möglich, einen Ghostwriter sozusagen Korrektur lesen zu lassen. Genauso ist es denkbar, die komplette Bewerbung durch einen Dritten verfassen zu lassen.
Diese Punkte sprechen für oder gegen eine Bewerbung, die ein Ghostwriter verfasst hat.
Vorteile einer von einem Ghostwriter geschriebenen Bewerbung
Der große Vorteil, wenn die eigene Bewerbung von einem Dritten erstellt wird, liegt auf der Hand: Der Bewerber hat damit keine Mühe mehr oder zumindest sehr viel weniger Arbeit. Stattdessen kann der Bewerber mehr Zeit auf angenehmere Dinge verwenden.
Professionell agierende Agenturen, die Bewerbungen im Angebot haben, kennen sich in der Regel mit den neusten Trends in Sachen Bewerbungen aus. Sie wissen, welche Formulierungen vermieden werden sollten und welche Aspekte die Aufmerksamkeit des Personalers erregen. Sie werden ein Bewerbungsanschreiben nicht mit den Worten „hiermit bewerbe ich mich…“ anfangen, sondern stattdessen einen Einstieg wählen, der das Interesse des Personalers weckt. Auch sind sie häufig geschickt im Formulieren und wissen, wie man die Stärken eines Kandidaten zielführend anpreist und ihn damit von Mitbewerbern abhebt.
Diese Stärken sind dem Bewerber selbst häufig gar nicht sonderlich bewusst. Der Blick von außen kann in diesem Fall helfen, die eigenen Vorzüge zu erkennen. Oft haben Ghostwriter einen erstaunlich guten Blick dafür, was einen Kandidaten ausmacht.
Auch Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind in einer Bewerbung, die von einem Ghostwriter erstellt oder zumindest von diesem überarbeitet wurde, eher nicht zu finden – zumindest nicht, wenn es sich um einen professionellen Ghostwriter handelt.
Auch bezüglich der Auswahl eines geeigneten Bewerbungsfotos kann es sich lohnen, eine Agentur zu beauftragen. Diese betreffenden Schreiber haben häufig von außen einen klareren Blick darauf, welches Bild den Bewerber ins rechte Licht rückt und welches seine Bewerbung herabsetzt.
Weil sie über Trends und aktuelle Gepflogenheiten in Sachen Bewerbung informiert sind, lassen Ghostwriter zudem keine wichtigen Elemente einer Bewerbung aus. Aus Unwissenheit darüber, wie wichtig dieser Aspekt ist, betonen etwa viele Bewerber nicht deutlich genug, warum sie bei einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchten. Zudem fällt es vielen schwer, ihre Motivation in überzeugende Worte zu verpacken.
Auch Menschen, die schon länger nach einer Stelle suchen oder deren Lebenslauf lückenhaft ist, können davon profitieren, ihre Bewerbung von einem Ghostwriter schreiben zu lassen. Dieser weiß seine Kunden optimal zu verkaufen. Lücken im Lebenslauf kaschiert er häufig durch geschickte Formulierungen oder die Angabe weiterer Tätigkeiten abseits des Berufs, denen der Bewerber in diesem Zeitraum nachgegangen ist. Dann wirkt die Lücke gleich viel weniger negativ.
Letztlich ist ein großer Pluspunkt von Ghostwritern ihre Erfahrung in Sachen Bewerbungen schreiben. Sie sind meist wesentlich routinierter darin als der Bewerber selbst. Das Ergebnis ist oft wesentlich überzeugender. Noch dazu wissen sie, was Personaler hören beziehungsweise lesen wollen. Die Chancen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, können mit einer solchen Bewerbung oft signifikant gesteigert werden.
Nachteile einer von einem Ghostwriter verfassten Bewerbung
Auch wenn eine Agentur das Erstellen der Bewerbung inklusive Anschreiben und Lebenslauf übernimmt hat der Bewerber immer noch einige Mühe mit der Bewerbung. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die Bewerbungsunterlagen trotzdem zusammengesucht werden müssen. Möglicherweise müssen Zeugnisse oder andere Nachweise sogar noch digitalisiert werden. Diese Arbeit kann der Ghostwriter nicht abnehmen, es sei denn, es findet ein persönlicher Kontakt statt, bei dem die Unterlagen übergeben werden können.
Wenn der Ghostwriter die fertige Bewerbung an den Jobsuchenden übermittelt, hat dieser noch einmal Arbeit damit. Schließlich wird niemand viel Geld an einen Ghostwriter zahlen und sich dann nicht einmal die Mühe machen, das Endergebnis noch einmal zu lesen und kritisch zu prüfen. Dabei geht es einerseits darum, ob alle Angaben formal korrekt sind. Auch der Ton und Tenor sind entscheidend – die Frage ist, ob diese überhaupt zum Bewerber passen. Unter Umständen müssen also noch Details oder ganze Passagen geändert werden.
Ein weiterer Nachteil, wenn man eine Bewerbung schreiben lässt, sind die damit verbundenen Kosten. Gute Agenturen, die professionell vorgehen, verlangen auch einen entsprechenden Preis. Den zu zahlen ist nicht jeder bereit. Auch weiß man vorher oft nicht, ob man mit dem Ergebnis dann auch zufrieden ist. Manche Agenturen geben zwar eine Geld-Zurück-Garantie bei Unzufriedenheit, aber das betrifft längst nicht alle Ghostwriter. Selbst, wenn gute Referenzen vorliegen oder die Agentur sogar persönlich empfohlen wurde – ein gewisses Restrisiko bleibt immer, wenn man die Bewerbung schreiben lässt.
Die Gefahr ist auch, dass man grundsätzlich nicht zufrieden ist mit der verfassten Bewerbung. Das kann daran liegen, dass sich die eigene Persönlichkeit dort einfach nicht widerspiegelt. Es kann auch sein, dass der Ghostwriter – der den Bewerber oft nicht einmal persönlich kennt – Schwerpunkte setzt, die der Kandidat selbst nicht setzen würde. Dies macht zwar Sinn, wenn es zielführend ist, aber es kann auch sein, dass dieses Bild dem Kandidaten schlicht nicht entspricht.
Auch mit dem Design der Bewerbung kann der Bewerber unzufrieden sein. Endlose Überarbeitungsrunden kosten vielleicht nicht mehr Geld, aber in jedem Fall Zeit und Nerven. Und ob man am Ende wirklich zu 100 Prozent zufrieden ist, dafür gibt es keine Garantie. Die Qualität der Bewerbung steht und fällt mit der Qualität der beauftragten Agentur.
Ein Risiko, wenn ein Ghostwriter für das Verfassen der eigenen Bewerbung beauftragt wird, liegt zudem darin, dass die Bewerbung danach vielleicht äußerst professionell gemacht ist, der Kandidat die beim Personaler geweckten hohen Erwartungen aber möglicherweise nicht halten kann. Zwar kann eine gelungene Bewerbung ihn ins Vorstellungsgespräch befördern – spätestens dort fällt es aber auf, wenn es eine zu große Diskrepanz zwischen dem Bewerber und „seiner“ Bewerbung gibt.
Wenn ein Ghostwriter mit dem Schreiben der eigenen Bewerbung beauftragt wird, bleibt das Risiko, dass diese nicht wirklich authentisch ist. Das fällt früher oder später auf.
So findet man einen guten Ghostwriter für das Schreiben der Bewerbung
Zugegeben, einen Ghostwriter für die eigene Bewerbung zu engagieren, ist verlockend. Es gibt sicherlich Dinge, die mehr Spaß machen, als an einem Anschreiben zu feilen oder gar nicht erst eine Idee zu haben, wie man damit anfängt. Hinzu kommt die Verunsicherung vieler Bewerber über aktuelle Gepflogenheiten und ungeschriebene Regeln in Sachen Bewerbungen. Vieles ändert sich hier relativ häufig, und was vor fünf Jahren aktuell war, kann heute längst überholt sein.
Wer sich dafür entscheidet, einen Ghostwriter zu beauftragen, sollte die folgenden Tipps beherzigen, um am Ende nicht viel Geld ausgegeben zu haben und doch mit dem Ergebnis nicht zufrieden zu sein.
Die Homepage des Ghostwriters oder einer Agentur gibt bereits wertvolle Hinweise auf die Professionalität der betreffenden Personen. Wenn die Webseite ansprechend gestaltet ist, ist die Wahrscheinlichkeit zunächst einmal groß, dass dies später auch für die eigene Bewerbung gilt. Das gilt auch für Design-Fragen.
Allzu sehr sollte der Bewerber seine Entscheidung für oder gegen eine Agentur jedoch nicht von deren Homepage abhängig machen. Schließlich ist diese häufig wiederum von Dritten erstellt und insofern in manchen Fällen nur bedingt aussagekräftig.
Referenzen oder Empfehlungen spielen bei der Auswahl eines Ghostwriters ebenso eine Rolle. Häufig sind auf Homepages Empfehlungen eingestellt (oft anonymisiert) oder eine Bewertung ist über bestimmte Portale ersichtlich. Ersteres ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, schließlich kann es sich auch um Fälschungen handeln. Viel Wert ist es, wenn der Bewerber jemanden kennt, der diese Agentur bereits beauftragt hat und mit dem Ergebnis und dem Kontakt im Allgemeinen zufrieden war.
Auch der berufliche Hintergrund des Ghostwriters ist wichtig. Ein großer Pluspunkt ist es, wenn dieser in der Vergangenheit im Personalbereich gearbeitet hat. In diesem Fall weiß der Ghostwriter aus eigener Erfahrung, was bei den Entscheidungsträgern ankommt – und was aus der Bewerbung gestrichen werden sollte.
Auch eine einwandfreie Rechtschreibung und Grammatik sind entscheidend. Dies lässt sich wiederum ein Stück weit an der Internetpräsenz ablesen. Auch eine mögliche E-Mail- oder sonstige schriftliche Korrespondenz gibt Aufschluss darüber. Es ist jedenfalls kein gutes Zeichen, wenn diese Korrespondenz nicht auf perfekte deutsche Sprachkenntnisse schließen lässt.
Ebenfalls wichtig ist, wie offen die Agentur Einblick in ihre Arbeitsweise und die mit dem Erstellen der Bewerbung verbundenen Kosten umgeht. Jeder einzelne Arbeitsschritt sollte transparent gemacht und auf mögliche Folgekosten oder nicht unmittelbar ersichtliche Kosten hingewiesen werden. Auch auf optionale kostenpflichtige Zusatz-Services sollte die Agentur hinweisen. Im Umkehrschluss sollten Bewerber darauf achten, niemanden zu engagieren, der die Höhe seines Honorars verschleiert – andernfalls drohen hohe unverhoffte Kosten.
Ein guter Ghostwriter besticht nicht zuletzt dadurch, dass er eine rasche Auffassungsgabe und gute Menschenkenntnis hat. Dies hilft ihm dabei, eine Bewerbung zu erstellen, die der Persönlichkeit des Bewerbers entspricht. Nur dann kann er dessen Kernkompetenzen herauspicken und gekonnt bewerben. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang auch, dass der Ghostwriter sich Zeit nimmt, den Bewerber so gut es geht kennen zu lernen.
Individuelle Wünsche des Kunden sollte die Agentur zudem ohne zu murren umsetzen. Weitere Kosten sollten damit nicht verbunden sein, es sei denn, dies wurde vorher deutlich gemacht.