Bewerbung für ein Praktikum: Muster, Vorlagen & Tipps
Praktika können den Lebenslauf von Berufsanfängern enorm aufwerten. Wir geben Tipps, worauf es dabei ankommt – inklusive Mustern und Vorlagen.
Die Sommerferien sind der perfekte Zeitpunkt, um mal so richtig auszuspannen. Sie sind aber ebenso gut geeignet, um etwas Berufserfahrung zu sammeln. Nur in den Ferien haben Schüler über mehrere Wochen am Stück Zeit, ein Praktikum zu absolvieren. Dies macht sich nicht nur später gut im Lebenslauf, sondern dient auch der eigenen Orientierung. Wer sich um einen Praktikumsplatz bewirbt, sollte einige Punkte beachten.
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Bewerbung für ein Praktikum: In den Wunschberuf hineinschnuppern
Tierarzthelfer? Das klingt für manche Schüler nach einem Traumjob. Der andere interessiert sich vielleicht eher für Architektur, und der Nächste hat Interesse an der Arbeit bei einer Zeitung. Oft stimmen die eigenen Vorstellungen davon, wie der Alltag in einem bestimmten Beruf aussieht, jedoch nur bedingt mit der Realität überein. Ein Praktikum ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Erwartungen dem Realitätscheck zu unterziehen.
Durch ein Praktikum bekommt man ein Gefühl dafür, ob ein wirkliches Interesse besteht, diesen Beruf später zu ergreifen oder nicht. Und wer in einen Beruf hineinschnuppert, der ihn eigentlich zuvor gar nicht gereizt hat, entdeckt möglicherweise, dass das genau ist, was er später tun möchte.
Andere wissen längst, was sie später machen wollen. Für manche Berufe ist es sinnvoll, eine ganze Reihe von Praktika absolviert zu haben. Dann geht es nicht nur darum, in einen Beruf hineinzuschnuppern, sondern den eigenen Lebenslauf systematisch aufzuwerten. Das gilt beispielsweise im Journalismus, wo praktische Erfahrung das A und O ist.
Bei Praktika kann nicht nur Berufserfahrung gesammelt werden, sondern es lassen sich auch wertvolle Kontakte knüpfen. Nicht selten gelingt es Berufseinsteigern über ein Praktikum, bei einer Firma einzusteigen.
Einen Praktikumsplatz finden
Es gibt verschiedene Wege, einen Praktikumsplatz zu finden. Die größte Auswahl findet sich auf entsprechenden Portalen im Internet. Hier kann der Interessent gezielt in einer bestimmten Region nach einem Praktikumsplatz suchen. Auch in Zeitungen und Anzeigenblättern sind Praktikumsplätze manchmal ausgeschrieben. Vieles läuft zudem über Beziehungen – das gilt gerade für Schülerpraktika. Viele Arbeitgeber bieten ihre Praktikumsplätze eher Studenten an, da diese mehr Erfahrung und Kenntnisse mitbringen. Außerdem sind diese Praktika in der Regel länger als Schulpraktika, die oft nur wenige Wochen dauern.
Es kann sich für Schüler lohnen, direkt beim Wunscharbeitgeber nachzufragen, ob dieser einen Praktikumsplatz anzubieten hat. Hier sollte sich der Bewerber auf die Frage einstellen, warum er bei dieser Firma ein Praktikum machen möchte. Wer sich motiviert zeigt, hat oft gute Chancen – selbst, wenn gar kein Praktikumsplatz ausgeschrieben ist.
Die Bezahlung von Praktika
Ob und in welcher Höhe Praktikanten für ihre Arbeitskraft entlohnt werden, hängt stark von deren Alter, möglicher Berufserfahrung, ihrem Ausbildungsniveau und nicht zuletzt der Branche ab. Die Bezahlung von Praktika unterscheidet sich eklatant. Während der eine selbst als Hochschulstudent gar nichts bekommt, verdient ein anderer 1000 Euro im Monat. Wer etwa in die Unternehmensberatung hineinschnuppert, verdient im Schnitt sehr viel mehr als jemand, der bei einer Nichtregierungsorganisation tätig wird.
Eigentlich sollten unbezahlte Praktika ohnehin der Vergangenheit angehören. Immerhin gibt es in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn. Zahlreiche Ausnahmen führen jedoch dazu, dass dieser Mindestlohn längst nicht in allen Fällen gezahlt werden muss. So gilt er nur bei freiwilligen Praktika, die länger als drei Monate dauern. Bei einem Pflichtpraktikum muss kein Mindestlohn gezahlt werden. In der Realität hat diese Regelung dazu geführt, dass häufig nur noch Pflichtpraktikanten engagiert werden.
Schüler werden für kurzzeitige Praktika ohnehin in aller Regel nicht bezahlt. Der Mindestlohn würde ihnen nur zustehen, wenn das Praktikum freiwillig wäre und länger als drei Monate dauern würde – bei einem Schüler wenig realistisch.
Diese Bestandteile gehören in eine Bewerbung um ein Praktikum
Die Unterschiede zwischen einer regulären Bewerbung um einen Arbeitsplatz und der um einen Praktikumsplatz sind zunächst einmal gar nicht so groß. Schließlich gibt es bestimmte Bestandteile, die im Regelfall in jede Bewerbung gehören.
Dazu zählen grundsätzlich:
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Zeugnisse (von Beruf, Praktika, Schule, Studium – falls vorhanden)
- Weitere mögliche Anlagen, etwa bestimmte Nachweise
Andere Bestandteile von Bewerbungen sind optional und bei Praktika meist nicht relevant. Dazu zählen etwa das Kurzprofil, auch Profilseite genannt, und ein Motivationsschreiben, in dem der Bewerber seine Motivation für eine Stelle im Detail darlegt. Optional ist ebenfalls das Deckblatt, das unter Personalern umstritten ist.
Nicht zuletzt gehören in eine Bewerbung eine Reihe von Anlagen. Was genau enthalten sein sollte, hängt von dem Job oder Praktikumsplatz ab. So können etwa Sprachkenntnisse belegt werden, die im Speziellen gefordert sind. Auch Arbeitsproben gehören bei bestimmten Berufen in die Bewerbung.
Worauf es beim Erstellen der Bewerbung um einen Praktikumsplatz ankommt
Ähnlich wie bei der Bewerbung um einen Job sollten sich Bewerber um einen Praktikumsplatz Mühe bei dem Zusammenstellen ihrer Unterlagen geben. Nur eine sorgfältige und fehlerfreie Bewerbung überzeugt die entsprechenden Entscheidungsträger. Dies bedeutet auch, dass die Bewerbungsunterlagen vollständig sein sollten. Wenn ein Praktikumsplatz ausgeschrieben ist, steht in der entsprechenden Anzeige meist, welche Bestandteile die Bewerbung haben sollte. Wer auf anderem Wege auf den Praktikumsplatz aufmerksam geworden ist, kann bei der Firma nachfragen, was diese sich wünscht.
Ein Anschreiben und der Lebenslauf sind auch bei der Bewerbung um einen Praktikumsplatz die wichtigsten Bestandteile der Bewerbung.
Im Anschreiben geht es darum, der betreffenden Firma zu verdeutlichen, welche Fähigkeiten ein Bewerber mitbringt und warum er gerade dort ein Praktikum absolvieren möchte. Der Lebenslauf zählt hingegen die „Hard Facts“ auf – hier werden erworbene Fähigkeiten und praktische Erfahrungen genannt.
Ein überzeugendes Bewerbungsanschreiben formulieren
Ein Anschreiben gehört in jede Bewerbung. Hier legt der Bewerber seine Motivation für die Tätigkeit dar. Auch, warum er dieser bei dem betreffenden Arbeitgeber nachgehen möchte, gehört hinein, ebenso Stärken und Fähigkeiten.
Im Gegensatz zum Anschreiben für einen regulären Job kann ein Bewerber um einen Praktikumsplatz meist kaum praktische Erfahrungen anführen. Dies erwartet die betreffende Firma aber in aller Regel auch gar nicht. Die persönliche Motivation wird jedoch umso wichtiger und sollte entsprechend gut begründet werden.
Falls schon andere Praktika absolviert wurden, sollten diese natürlich erwähnt werden. Auch anderes Engagement kann der Bewerbung zugutekommen – wenn es sinnvoll für den Praktikumsplatz erscheint.
Den Lebenslauf ansprechend gestalten
Gerade wenn sich Schüler um einen Praktikumsplatz bewerben, ist ihr Lebenslauf häufig noch sehr kurz. Schließlich haben sie keine oder nur sehr wenig praktische Erfahrungen vorzuweisen. Das ist jedoch für die wenigsten Firmen ein Nachteil – schließlich geht es nicht um einen regulären Arbeitsplatz. Berufserfahrung wird entsprechend auch nicht vorausgesetzt.
Der Lebenslauf in der Bewerbung um ein Praktikum ist grundsätzlich genauso aufgebaut wie ein Lebenslauf in einer Bewerbung um einen Job. Enthalten sein sollten in jedem Fall persönliche Daten des Bewerbers, seine praktischen Erfahrungen (falls vorhanden), der Bildungsweg, weitere Fähigkeiten und Kenntnisse sowie Hobbys und Interessen.
Die persönlichen Daten sowie ein Foto des Bewerbers stehen in aller Regel an oberster Stelle der ersten Seite des Lebenslaufs. Hierzu zählen der Name des Bewerbers, seine vollständige Anschrift, eine oder mehrere Telefonnummer(n), eine E-Mail-Adresse sowie das Geburtsdatum und der Geburtsort. Die Staatsangehörigkeit und der Familienstand werden heutzutage nur noch selten im Lebenslauf vermerkt.
Es folgt die praktische Erfahrung, falls vorhanden. In tabellarischer Form und in anti-chronologischer Reihenfolge werden Praktika genannt. Auf der linken Seite sind die zugehörigen Daten vermerkt, in denen das Praktikum absolviert wurde. Rechts folgen die Beschreibung der Tätigkeit, die Firma und deren Standort.
In der nächsten Rubrik ist die Ausbildung des Bewerbers gelistet. Bei einem Schülerpraktikum kann hier durchaus noch auf die Grundschule verwiesen werden – und entsprechend alle weiteren Stationen des Bildungswegs. Wer sich etwa als Student um einen Praktikumsplatz bewirbt, braucht die Grundschulzeit hingegen nicht mehr zu erwähnen.
Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten markieren einen weiteren Abschnitt. Hier können beispielsweise auch ehrenamtliche Tätigkeiten genannt werden. Alles, was den Bewerber für den Praktikumsplatz qualifiziert, sollte erwähnt werden. Auch Sprachkenntnisse können vermerkt werden – gerade bei einem Schülerpraktikum ist dies jedoch nicht unbedingt nötig.
Zu guter Letzt werden auch Hobbys vermerkt. Sinnvoll ist es, solche Interessen zu wählen, die etwas mit dem gewünschten Praktikumsplatz zu tun haben. Dann sieht der Entscheidungsträger in der Firma, dass dem Bewerber wirklich etwas an der Thematik beziehungsweise der zugrundeliegenden Tätigkeit des Berufs liegt.
Schließlich wird der Lebenslauf mit Ort und Datum versehen sowie unterschrieben.
Bewerbung für ein Praktikum: Die Unterlagen sorgfältig prüfen
Bevor die Bewerbung abgeschickt wird, sollten die Unterlagen sorgfältig geprüft werden. Macht alles einen ansprechenden, tadellosen Eindruck? Besonderes Augenmerk sollte auch auf mögliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler gelegt werden. Diese kommen bei einer Bewerbung nie gut an. Auch die Schriftarten und -größen sollten miteinander harmonieren. Es ist sinnvoll, noch eine andere Person über die Bewerbung schauen zu lassen. Fehler fallen dann häufiger auf. Auch holprige Formulierungen werden so öfter entdeckt.
Falls die Bewerbung in gedruckter Form verschickt wird, sollte der Bewerber außerdem sicherstellen, dass keine Knicke vorhanden sind und die Druckqualität gut ist.
Bewerbung um einen Praktikumsplatz: Muster und Vorlagen
Die folgenden Muster und Vorlagen dienen als Anregung beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen um einen Praktikumsplatz. Sie sollten keinesfalls einfach ohne Änderungen übernommen werden – ein solches Vorgehen fällt in aller Regel sofort auf. Stattdessen sollte die Bewerbung immer ganz individuell auf den Bewerber zugeschnitten sein und dessen Persönlichkeit widerspiegeln.