Bewerbung für einen Nebenjob schreiben: Tipps & Tricks
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Nebenjobs, denn so gut wie jeder kann von einem Nebenjob profitieren. Während die einen sich mit einem Nebenjob das Studium finanzieren, bessern sich die anderen damit die Rente auf. Andere wiederum haben einen Nebenjob zusätzlich zu ihrem Hauptjob und Menschen, die schon länger nicht mehr arbeiten waren, versuchen mit einem Nebenjob wieder in die Berufswelt reinzuschnuppern.
Egal, was der Grund für die Bewerbung für einen Nebenjob ist, wer sich einen Nebenjob in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Tätigkeitsbereich aussucht, kann nicht nur finanziell davon profitieren, sondern auch Berufserfahrung und Fachwissen in dem Bereich sammeln. Doch wo sucht man nach einem Nebenjob und wie geht man die Bewerbung für einen Nebenjob am besten an? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Nebenjob, Minijob, Teilzeitjob, Werkstudentenjob, Ferienjob –
Was ist der Unterschied?
Heutzutage gibt es mehrere Bezeichnungen und Arten für Nebenjobs. Alle haben gemeinsam, dass man keine volle 40-Stunden Woche arbeitet, aber die genaue Anzahl an Stunden kann bei jedem Nebenjob anders sein. Bei einem Minijob kommt es oft auf den Stundenlohn an, denn bis zu 538 Euro kann man im Monat verdienen, ohne Steuern auf das verdiente Gehalt bezahlen zu müssen. Außerdem muss man keine Sozialabgaben abführen und nur wenn man möchte, kann man einen Beitrag für die Rentenversicherung vom Gehalt abziehen lassen.
Seit Januar 2024 liegt der neue Mindestlohn bei 12,41 Euro. Das heißt, dass man mit dem Mindestlohn nicht mehr als 43 Stunden im Monat arbeiten sollte, um unter der 538-Euro-Grenze zu bleiben. Je höher der Stundenlohn, desto weniger Stunden kann man im Monat arbeiten, um unter dieser Grenze zu bleiben.
Als Werkstudent wiederum gibt es andere Vorgaben, denn als Student darf man nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten, da man sonst nicht mehr primär als Student angesehen wird. Ausnahmen zu dieser 20-Stunden-Regel gelten lediglich in den Semesterferien, dann kann man auch Vollzeit arbeiten. Als Werkstudent muss man nur Steuern zahlen, wenn man mehr als 11.604 Euro im Jahr verdient.
Einen Nebenjob finden
Nebenjobs findet man gefühlt an jeder Ecke. Wenn man beim Einkauf einmal darauf achtet, wird man bemerken, dass viele lokale Geschäfte einen Aushang im Fenster kleben haben und nach Aushilfen suchen. Auch können Sie in lokalen Geschäften einfach mal nachfragen, ob diese momentan auf der Suche nach Aushilfen sind. Man kann aber auch seine Bewerbung bei verschiedenen Geschäften lassen, für den Fall, dass in der Zukunft eine Stelle frei wird. Alternativ findet man Nebenjobs heute auch ganz einfach im Internet. Es gibt sogar eine spezielle Jobbörse für Nebenjobs.
Besonders wenn man nach einem Nebenjob in einer bestimmten Branche sucht, macht es Sinn, die Jobsuche online zu tätigen. Da so gut wie jeder Arbeitgeber seine Stellenanzeigen online veröffentlicht, ist die Auswahl an Nebenjobs hier sehr viel größer als wenn man sich lediglich in der Umgebung umschaut oder wie früher in der lokalen Tageszeitung nach Jobs sucht. So erhöht man natürlich auch seine Chancen, einen Nebenjob zu finden, der perfekt zu einem passt und bei dem man entsprechend auch gute Chancen hat.
Das kommt in die Bewerbung für den Nebenjob
Welche Dokumente man für die Bewerbung für einen Nebenjob abgeben muss, kann man oft in der Stellenanzeige selbst finden. Die meisten Unternehmen wollen aber auf jeden Fall einen Lebenslauf und ein Anschreiben haben. Bei anderen Unternehmen kann es sein, dass man auch seine Zeugnisse und, falls vorhanden, Sprachzertifikate oder Qualifikationen anhängen muss, aber bei der Bewerbung für einen Nebenjob kommt das eher selten vor. Wenn in der Stellenanzeige nicht explizit steht, welche Dokumente verlangt werden, sollte man trotzdem lieber auf Nummer Sicher gehen und alle relevanten Dokumente in die Bewerbungsmappe beziehungsweise die Online-Bewerbung packen.
Persönlich, kompetent, motiviert: Das Anschreiben
Das Anschreiben oder das Bewerbungsschreiben ist das wohl wichtigste Dokument der Bewerbung. Hier sollten Sie angeben, wieso Sie sich auf die Stelle bewerben und welche Fähigkeiten oder Erfahrungen Sie zu dem geeigneten Kandidaten für den Nebenjob machen. Das Anschreiben sollte man immer an einen bestimmten Ansprechpartner oder eine Kontaktperson richten. Die Kontaktdaten kommen an den Anfang des Schreibens, gefolgt von dem Datum. Versuchen Sie nichtssagende Floskeln aus dem Schreiben rauszulassen und fokussieren Sie sich auf Ihre Motivation, warum Sie die Stelle möchten und welche Fähigkeiten Sie für die Aufgaben des Nebenjobs rüsten.
Am besten ist es, wenn Sie konkrete Beispiele nennen können, wie Sie bestimmte Fähigkeiten erlernt haben oder wie Sie bestimmte Aufgaben bereits erfolgreich gemeistert haben. Übertreiben Sie es aber auch nicht und geben Sie keine Fähigkeiten an, die Sie gar nicht besitzen. Wenn es nicht bereits bei der Bewerbung auffliegt, kommt es spätestens beim Vorstellungsgespräch für den Nebenjob zum Vorschein, dass Sie wohl etwas übertrieben haben.
Für einen Nebenjob muss das Bewerbungsschreiben auch kein Roman werden. Versuchen Sie also alle wichtigen Punkte kurz und bündig in das Anschreiben zu packen. Mehr als eine DIN A4 Seite sollte ihr Anschreiben für einen Nebenjob nicht haben.
Der tabellarische Lebenslauf: kurz und kompakt
Ein Lebenslauf muss bei einer Bewerbung immer dabei sein. Allerdings sollte dieser für einen Nebenjob nicht länger als 1 bis 2 Seiten sein. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Kontaktdaten korrekt angeben, damit die Firma Sie auch erreichen kann, wenn diese Sie für ein Vorstellungsgespräch einladen möchte. Danach sollten Sie Ihren beruflichen und schulischen Werdegang von Ihrer aktuellsten Position chronologisch rückwärts auflisten. Beschreiben Sie für jede Tätigkeit kurz, was Ihre Aufgaben waren.
Am Ende können Sie auch noch weitere Kenntnisse nennen, wie zum Beispiel Sprachen, die Sie sprechen oder Computer-Fähigkeiten, die Sie besitzen. Alles was relevant für den Nebenjob sein könnte, sollten Sie in den Lebenslauf packen. Rauslassen sollten Sie Dinge, die unwichtig für die Position oder selbstverständlich sind. Zum Beispiel können Sie mit gutem Gewissen Ihre Grundschulausbildung aus dem Lebenslauf heraus lassen, denn wenn Sie auf eine weiterführende Schule gegangen sind, ist das selbstverständlich.
Der rote Faden der Bewerbung: Das Format
Wenn Sie alle Dokumente erstellt und gesammelt haben, sollten Sie sich noch dem Format der Bewerbung widmen. Es ist wichtig, dass sich das Format wie ein roter Faden durch Ihre Bewerbung zieht. Verwenden Sie also dasselbe Design, dieselbe Schriftart und -größe durchweg. Alle Dokumente sollten Sie bei einer Online-Bewerbung ins PDF-Format umwandeln. Das sieht erstens besser aus und stellt sicher, dass sich nichts mehr in ihrem Dokument verändert oder verrutscht, wenn es auf einem anderen Computer geöffnet wird. Besonders gut kommt auch an, wenn Sie alle Ihre Dokumente in einem einzigen PDF-Dokument zusammenfassen.
Erst alles überprüfen
Bevor Sie die Bewerbung endgültig abgeben oder abschicken, sollten Sie sich erst nochmal alles durchlesen. Am besten bitten Sie auch noch eine weitere Person über Ihre Bewerbung zu lesen, denn 4 Augen sehen ja bekanntlich besser als 2 Augen. Erst wenn alle Dokumente nochmal überprüft wurden, sollten Sie die Bewerbung abschicken, denn nachdem Sie so viel Mühe in die Bewerbung gesteckt haben, wollen Sie sicherlich nicht, dass ein Flüchtigkeitsfehler den ersten Eindruck von Ihnen prägt.
Wenn Sie Ihre Bewerbung per E-Mail versenden, sollten Sie außerdem beachten, dass Sie eine seriöse E-Mail-Adresse verwenden, denn eine Bewerbung, die von superman123@hotmail.de kommt, verliert direkt ein wenig an Ernsthaftigkeit und wird womöglich vom Personaler ignoriert. Testen Sie Ihre E-Mail bevor Sie die Bewerbung endgültig abschicken. Schicken Sie die vollständige Bewerbung als erstes an sich selbst. Sehen Sie sich aus der Sicht des Empfängers an, wie Ihre E-Mail letztendlich aussehen wird und ob alle wichtigen Dokumente auch wirklich in der E-Mail sind.