Weiterbildung & Seminare im Lebenslauf
Die Ergänzung um Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Teilnahme an Seminaren kann einen Lebenslauf nicht nur abrunden: Fallweise kann dieses Engagement die Eignung von Bewerbern weiter untermauern und darüber hinaus als geeignetes Instrument dienen, um sich gegenüber anderen Bewerbern positiv abzuheben. Insbesondere Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, die aus Eigeninitiative absolviert wurden, können Bewerber nicht zu Letzt beim Vorstellungsgespräch als Argument für ihre Person und als Motivationsnachweis gegenüber den Personalverantwortlichen für sich nutzen. Des Weiteren können Weiterbildungsmaßnahmen auch dazu verwendet werden, um zeitliche Lücken im Lebenslauf möglichst plausibel zu schließen oder zu minimieren.
Grundsätzlich können die absolvierten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen den Personalverantwortlichen einige interessante Eigenschaften signalisieren:
- Die Person verfügt gegebenenfalls über erweitertes oder vertieftes Fachwissen bzw. über zusätzliche Fähigkeiten
- Die Person zeigt die Bereitschaft zu lernen und sich weiterzuentwickeln
- Die Person bringt eine entsprechende berufliche Motivation und Eigeninitiative mit
- Die Person verfügt über aktuelles Fachwissen
- Die Person ist dazu bereit, auch über den „Tellerrand“ hinaus zu blicken.
Welche Weiterbildungsmaßnahmen sollte ich im Lebenslauf angeben?
Zunächst ist es sinnvoll, alle absolvierten, berufsqualifizierenden Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf zu berücksichtigen. Die Bedeutung des Adjektivs „berufsqualifizierend“ weist hier schon eindringlich auf die Relevanz der Weiterbildungsmaßnahme hin: Durch diese Qualifikation werden Sie dazu in der Lage sein, den angestrebten Beruf auszuüben. Umschulungen sind hierbei eingeschlossen.
Zusätzlich zu den berufsqualifizierenden Weiterbildungsmaßnahmen sollten all diejenigen Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf ergänzt werden, die für die angestrebte Stelle von Relevanz sind. Dies könnten beispielsweise passende Seminare, Workshops oder spezielle Kurse sein. Sollten Sie jedoch Ihre Sprachkenntnisse erweitert und dadurch ein anerkanntes Zertifikat erhalten haben, so können Sie diese Kenntnisse mit einem entsprechenden Verweis auf das jeweilige Zertifikat in der Rubrik „Sprachkenntnisse“ in Ihrem Lebenslauf anführen.
Als grobe Faustregel könnte daher gelten: Geben Sie alle für die angestrebte Stelle relevanten und zeitlich nicht zu weit in der Vergangenheit liegenden Weiterbildungsmaßnahmen in Ihrem Lebenslauf an. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie diesen Abschnitt nicht mit wenig aussagekräftigen oder irrelevanten Weiterbildungsmaßnahmen aufblähen.
Welche Weiterbildungsmaßnahmen sollte ich im Lebenslauf nicht angeben?
Der Lebenslauf soll es den Personalverantwortlichen ermöglichen, mit wenigen Blicken festzustellen, ob Sie über die für die angestrebte Stelle relevanten Qualifikationen und Fähigkeiten verfügen. Wenn Sie nun beispielsweise erfolgreich einen Segelschein gemacht haben, so wird Sie diese Qualifikation bei einer Beschäftigung als Industriekauffrau vermutlich nicht weiterbringen – außer Sie bewerben sich beispielsweise bei einer Werft und wollen damit auf Ihre Leidenschaft für Schiffe aufmerksam machen. Diese Weiterbildung sagt also nichts über Ihre Eignung in Bezug auf die Tätigkeiten einer Industriekauffrau aus.
Auch sollten Sie möglichst darauf verzichten, Weiterbildungsmaßnahmen in Ihrem Lebenslauf anzuführen, die schon viele Jahre zurück liegen und praktisch „out of date“ sind. Solche Weiterbildungsmaßnahmen blähen den Lebenslauf häufig nur unnötig auf, ohne dass sich daraus ein Eindruck von Ihrem heutigen Kenntnisstand und der Aktualität Ihres Wissens gewinnen lässt.
Des Weiteren sollten Sie sowohl die Stellenanzeige als auch die Unternehmensphilosophie genau studieren. Werden in der Stellenanzeige in Bezug auf eine bestimmte Anforderung beispielsweise fortgeschrittene oder sehr gute Kenntnisse gefordert, so macht es gegebenenfalls wenig Sinn, die durch eine Weiterbildungsmaßnahme erlangten Basis- oder Grundkenntnisse im Lebenslauf anzuführen. Auch wenn Ihr Engagement in diesem Fall sicherlich aller Ehren wert ist, so versuchen Sie durch die Angabe der entsprechenden Weiterbildungsmaßnahme jedoch einen Kenntnisstand nachzuweisen, der für die Stelle ohnehin nicht ausreichend ist.
Ebenso sollten Sie prüfen, ob die vermittelten Inhalte einer Weiterbildungsmaßnahme nicht konträr zu den Anforderungen der Stelle und der Unternehmensphilosophie stehen. Beispiele hierfür könnten bestimmte Führungsstile oder auch spezielle Methoden in Bezug auf die Arbeitsweise sein.
Wie kann ich Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf darstellen?
Für die Darstellung von absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf bietet sich zunächst ein eigens dafür vorgesehener Abschnitt an. Konkrete Beispiele hierzu können Sie auch innerhalb unserer Lebenslauf-Muster finden. Als Überschrift für diesen Abschnitt könnten die nachfolgenden Vorschläge verwendet werden:
- Weiterbildung
- Fort- und Weiterbildung
- Berufliche Weiterbildung
- Berufliche Fortbildung
- Fachliche Weiterbildung
- Kurse & Seminare
Innerhalb dieses Abschnitts werden nun die besuchten Seminare / Kurse und die absolvierten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in der gewohnten tabellarischen Form aufgeführt. Dabei sollte jeder Eintrag die nachfolgenden Daten umfassen:
- Zeitraum und Dauer der Maßnahme
- Bezeichnung / Inhalt der Maßnahme
- Durchführende Organisation und Ort
- gegebenenfalls Inhalte, Schwerpunkte und Art der Maßnahme
- gegebenenfalls erreichter Abschluss
Beispiele:
12/2009 | PowerPoint: Geschäftsgrafiken für Fortgeschrittene Wochenend-Intensivkurs, Weiterbildungsinstitut GmbH, 12345 Musterstadt |
– Erstellen professioneller Diagramme und SmartArts – Methoden zur effizienteren Nutzung von PowerPoint |
09/2009 – 11/2009 | Projektmanagement für Projektleiter 40 Stunden, Weiterbildungsinstitut GmbH, 12345 Musterstadt |
– Methoden zur Projektsteuerung und -organisation – Erfolgreiches Multiprojektmanagement |
10/2008 | Elektrotechnisch unterwiesene Person 3 Tage (insgesamt 25,5 Stunden), Weiterbildungsinstitut GmbH, 12345 Musterstadt |
– Grundlagen der Elektrotechnik – Sicherheit & Unfallverhütung – Gebrauch von Messgeräten, Werkzeugen und Hilfsmitteln – Abschluss / Zertifikat: Elektrotechnisch unterwiesene Person |