Visitenkarte: Tipps zum Aufbau & zum richtigen Einsatz
Trotz der zunehmenden Verlagerung von Kontakten auf die digitale Ebene hat die Visitenkarte noch nicht ausgedient. Nach wie vor ist es in vielen Bereichen üblich, Visitenkarten auszutauschen. Hier erfahren Sie, in welchen Situationen Visitenkarten nützlich sein können und worauf es ankommt, wenn Sie eine Visitenkarte gestalten.
Benötigt man im Digitalzeitalter überhaupt noch Visitenkarten?
Nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Geschäftswelt findet heute vieles auf digitalem Weg statt. Statt zum Telefonhörer zu greifen verschicken viele Arbeitnehmer lieber E-Mails, Unterlagen werden auf dem PC gespeichert, statt sie auszudrucken, und die Kontaktpflege läuft über soziale Netzwerke im Internet ab. Da wirkt die gute alte Visitenkarte schon fast antiquiert – aber ist sie tatsächlich zu einem Relikt aus vergangenen Zeiten geworden?
Die Antwort lautet: nein. Nach wie vor hat die Visitenkarte ihre Daseinsberechtigung. Kontakte zu knüpfen und zu pflegen muss nicht entweder rein digital oder rein persönlich geschehen. Vielmehr können sich die verschiedenen Optionen sinnvoll ergänzen. So ist eine Visitenkarte nach wie vor überaus geeignet, um beim ersten Kennenlernen wichtige Informationen auszutauschen.
Wird das Kärtchen beim ersten Kontakt überreicht, weiß der andere sofort, wer Sie sind und wie man Sie erreichen kann. Stellen wir uns nun ein Kennenlernen vor, bei dem keine Visitenkarten ausgetauscht werden: Man stellt sich namentlich vor – und das war’s. Schlimmstenfalls hat Ihr Kontakt Ihren Namen nur halb verstanden oder direkt wieder vergessen. Läuft das Gespräch hingegen gut, müssten Sie schon auf anderem Weg Kontaktinformationen austauschen, um sich zu vernetzen. Da ist es wesentlich unkomplizierter, einfach eine Visitenkarte zu überreichen, auf der alle relevanten Informationen zu finden sind.
Visitenkarten können dafür sorgen, dass Sie positiv in Erinnerung bleiben
Dass Visitenkarten nach wie vor gebräuchlich sind, hängt auch damit zusammen, dass sie eine Art Aushängeschild darstellen. Sie können eine Visitenkarte ganz individuell gestalten und so für einen höheren Wiedererkennungswert sorgen. Wetten, dass Sie mit einem gelungenen Design – vielleicht mit einer Zeichnung oder einem Logo – auffallen? Bestenfalls bleiben Sie auf diese Weise länger im Gedächtnis. Das kann Ihnen nützen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, den Kontakt weiterzuführen. Mit einer professionell gestalteten Visitenkarte können Sie sich außerdem von anderen abheben. Das ist nicht nur für Selbständige ein Vorteil.
Eine Visitenkarte kann Ihnen jedoch nur nützen, wenn sie professionell gestaltet ist und insgesamt hochwertig wirkt. Nutzen Sie hingegen billiges, zu dünnes Papier, ist der Druck mangelhaft oder finden sich auf der Visitenkarte sogar Fehler, trägt das nicht zu einem positiven Eindruck bei. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich Gedanken über Inhalt und Design machen, bevor Sie eine Visitenkarte gestalten.
Visitenkarten gestalten: Welche Informationen dürfen nicht fehlen?
Wenn Sie eine Visitenkarte gestalten möchten, besteht der erste Schritt darin, zu überlegen, welche Informationen sich darauf finden sollen. Welche Details sinnvoll sind, hängt vom Zweck der Visitenkarte ab. Es macht einen Unterschied, ob Sie das Kärtchen allgemein für neue Kontakte verwenden möchten oder ob Sie es auf Jobmessen verteilen möchten.
In jedem Fall gehören diese Angaben auf eine Visitenkarte:
- der vollständige Name
- die Position (bei Selbständigen: der Beruf)
- das Unternehmen
- die Adresse
- Handy- und Festnetznummer
- die E-Mail-Adresse
Es ist auch möglich, auf der Visitenkarte auf Profile in sozialen Netzwerken zu verweisen. Dazu eignen sich insbesondere die Karrierenetzwerke Xing und LinkedIn. Sie können ebenso Ihren Nutzernamen bei Instagram oder Twitter angeben, wenn sich Ihre Zielgruppe auf diesen Portalen bewegt. Genauso ist es möglich, einen Link zu Ihrer Homepage auf der Visitenkarte zu notieren.
Bei der Gestaltung einer Visitenkarte können Sie auch digitale Möglichkeiten nutzen. Vielleicht haben Sie ein Video oder zusätzliche Informationen, auf die Sie verweisen möchten? Dann können Sie einen QR-Code auf die Visitenkarte drucken, über den Ihre Kontakte zu diesen Inhalten weitergeleitet werden. Auch ein Kurzlink eignet sich für diesen Zweck. Solche weiterführenden Informationen bieten sich vor allem dann an, wenn Sie die Visitenkarte für die Jobsuche nutzen möchten.
Visitenkarten-Design: Tipps für eine gelungene Gestaltung
Welchen Eindruck Sie mit Ihrer Visitenkarte bei neuen Kontakten hinterlassen, hängt davon ab, wie Ihre Visitenkarte gestaltet ist. Nur ein hochwertiger Druck und ein ansprechendes Design lassen Sie in einem guten Licht erscheinen. Nehmen Sie sich deshalb Zeit für die Planung des Designs. In vielen Fällen ist es sinnvoll, diese Aufgabe an einen Experten auszulagern, der für das beste Ergebnis sorgen kann. Natürlich können Sie Ihre Visitenkarte auch in Eigenregie gestalten und drucken – dann sollten Sie aber sicherstellen, dass das Ergebnis sich trotzdem sehen lassen kann.
Welches Format sollte die Visitenkarte haben?
Eine grundlegende Entscheidung bei der Gestaltung von Visitenkarten betrifft das Format. Dabei ist es in vielen Fällen am besten, wenn Sie sich an den gängigen Maßen orientieren. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen Ländern des europäischen Auslands ist das Format 85 x 54 Millimeter üblich. Damit entspricht das Format der Visitenkarte dem einer EC-Karte. Es ist nicht entscheidend, dass Ihre Visitenkarte genau diese Maße hat – es ist aber sinnvoll, zumindest grob dabei zu bleiben.
Vielleicht möchten Sie keine klassische Visitenkarte im Querformat, sondern bevorzugen etwas ungewöhnlichere Formate. Sie können auch das Hochformat nutzen, was in seinen Abmessungen den typischen Maßen des Querformats entsprechen sollte. Bedenken Sie, dass es bei Visitenkarten im Hochformat schwieriger ist, alle Informationen ohne allzu viele Worttrennungen unterzubekommen. Visitenkarten im Hochformat eignen sich deshalb besser, wenn Sie nicht allzu viele Angaben auf der Visitenkarte machen möchten.
Wenn Sie Ihre Visitenkarte gestalten, können Sie auch ein quadratisches Format nutzen – oder ganz freie Formen. Niemand verbietet Ihnen, Ihre Visitenkarte in Form eines Fernsehers zu gestalten, wenn Sie Elektriker sind. Achten Sie aber darauf, dass das Kärtchen nicht zu unhandlich wird und nicht allzu empfindlich für Knicke ist. Bedenken Sie auch, dass Ihre Kontakte Ihre Visitenkarte womöglich nicht ohne Weiteres mit anderen Visitenkarten zusammen aufbewahren können, wenn sie ein sehr ungewöhnliches Format hat.
Auch Falt- und Klapp-Visitenkarten stehen zur Auswahl. Die Karten können einfach oder mehrfach gefaltet sein. Dadurch steht Ihnen mehr Platz zur Verfügung, außerdem können Sie die verschiedenen Bereiche für inhaltlich unterschiedliche Aspekte nutzen. Dadurch sind diese Informationen besser voneinander abgetrennt, was für mehr Übersichtlichkeit sorgen kann.
Visitenkarte: Einseitig oder beidseitig bedrucken?
Bei der Gestaltung einer Visitenkarte haben Sie die Wahl: Möchten Sie beide Seiten des Kärtchens bedrucken oder nur eine Seite? Grundsätzlich kommt beides infrage. Welche Option sich besser eignet, hängt wiederum davon ab, welchen Zweck die Visitenkarte erfüllen soll. Bei einer normalen Visitenkarte, die nur Ihre grundlegenden Kontaktangaben enthält, besteht meist gar nicht die Notwendigkeit, die Rückseite ebenfalls zu bedrucken. Sie können die zweite Seite aber für ein schönes Design nutzen, das ins Auge springt.
Wer eine Visitenkarte gestaltet, weil er sie für Bewerbungen nutzen möchte, muss darauf meist mehr Informationen unterbringen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die Visitenkarte beidseitig zu bedrucken. Achten Sie aber darauf, dass die Karte trotzdem übersichtlich bleibt. Es ist nicht empfehlenswert, sie mit allzu vielen Angaben vollzustopfen. Filtern Sie lieber die wichtigsten Angaben heraus und belassen Sie es dabei, damit die Visitenkarte nicht überfrachtet wird.
Eine passende Schriftart und -größe auswählen
Wie das Design Ihrer Visitenkarte auf Ihre Kontakte wirkt, hängt auch davon ab, welche Schriftart und -größe Sie dafür wählen. Ihr Beruf und die Branche bestimmen darüber, was möglich – und sinnvoll – ist. Legt man in den Kreisen, in denen Sie sich beruflich bewegen, viel Wert auf Seriosität, sind Sie mit neutralen Schriftarten wie Calibri oder Arial am besten beraten. Sie sorgen dafür, dass man den Text gut entziffern kann.
Serifenschriften wie Garamond oder Times New Roman haben kleine Schnörkel und können den Lesefluss erleichtern. Bei der Gestaltung von Visitenkarten ist das jedoch kein entscheidendes Kriterium – schließlich finden sich ohnehin nur ausgewählte Angaben auf dem Kärtchen. Trotzdem können Serifenschriften eine gute Wahl sein, wenn sie Ihr Design am besten ergänzen.
Nicht empfehlenswert ist es, extravagante Schriftarten für Visitenkarten zu nutzen. Schreibschriften oder Schriften, die ausschließlich aus Großbuchstaben bestehen, mögen auffallen – wirklich gut zu entziffern sind sie allerdings in der Regel nicht. Außerdem können sie in manchen Branchen als unseriös gewertet werden.
Auffällige Schriftarten sind zwar nicht ausgeschlossen, aber Sie sollten sie nur nutzen, wenn es wirklich passend ist. Als Kompromiss können Sie auch nur ausgewählte Bestandteile Ihrer Visitenkarte in einer solchen Schrift gestalten – zum Beispiel Ihren Namen. Mehr als zwei verschiedene Schriftarten sollten es aber nicht sein, damit das Design noch harmonisch ist.
Auch die Schriftgröße sollte gut bedacht sein. Wichtig ist, dass man die Angaben auf Ihrer Visitenkarte gut lesen kann. Sparen Sie nicht an der Schriftgröße, um mehr Informationen unterzubringen – wenn Ihre Visitenkarte unübersichtlich aussieht, kann das ein Nachteil sein.
Achten Sie auf einen hochwertigen Druck
Ob Ihre Visitenkarte hochwertig wirkt, hängt nicht nur von Design und Inhalt ab. Auch dem Druck und dem Papier kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Der Druck sollte professionell wirken und nicht durch Ungleichmäßigkeiten oder blasse Farben auffallen. Beim Papier kommt es darauf an, dass es eine gewisse Stärke hat. Als Minimum für den Druck von Visitenkarten gilt eine Papierstärke von 300 g/m2. Dünnere Visitenkarten wirken meist billig.
Visitenkarte: Wann und wie überreichen?
Wenn Sie eine Visitenkarte gestaltet haben, können Sie diese in vielen Situationen verwenden. Bei Treffen aller Art können Sie mit neuen Kontakten Visitenkarten austauschen – zum Beispiel bei Messen, Veranstaltungen und Feiern. Auch, wenn Sie zufällig einen neuen Geschäftskontakt knüpfen, ist es praktisch, eine Visitenkarte in der Tasche zu haben, die Sie überreichen können.
Beim Überreichen von Visitenkarten sollten Sie die gängige Etikette beachten. So ist es beispielsweise so, dass die ranghöchste Person zuerst ihr Kärtchen weiterreicht und die rangniedrigste Person zuletzt. Es kommt allerdings auch darauf an, in welchen Kreisen Sie sich bewegen und wie viel Wert man dort auf solche Formalitäten legt. Nicht jeder macht sich Gedanken darüber, in welcher Reihenfolge die Visitenkarten ausgetauscht werden.
Bei internationalen Kontakten sollten Sie darüber informiert sein, wie die Gepflogenheiten im jeweiligen Land sind. Besonders in manchen asiatischen Ländern legt man viel Wert auf den korrekten Umgang mit Visitenkarten – zum Beispiel in Japan. Wenn Sie Ihre Visitenkarte aus Sicht Ihrer Kontakte „falsch“ überreichen oder eine Visitenkarte „falsch“ in Empfang nehmen, kann das als respektlos gewertet werden.
Generell ist es wichtig, dass Ihre Visitenkarten keine Knicke haben und auch nicht verschmutzt sind. Transportieren Sie sie deshalb nicht in der Hosentasche, sondern an einem sicheren Ort – zum Beispiel im Handyfach von Sakkos oder in einer kleinen Box in Ihrer Handtasche.
So können Ihnen Visitenkarten bei Bewerbungen nützen
Visitenkarten können Ihnen nützlich sein, wenn Sie auf Jobsuche sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Visitenkarten für Bewerbungen zu verwenden. Sie können Sie einerseits zu Jobmessen mitnehmen und ganz gezielt an vielversprechende Kontakte verteilen. In solchen Situationen ist es förderlich, wenn die Visitenkarte speziell für den Anlass gestaltet wurde. Sie können dann etwa einen QR-Code oder Kurzlink integrieren, um Ihren Kontakten mehr über sich zu verraten.
Wenn Sie auf Jobsuche sind, ist es sinnvoll, Visitenkarten immer dabei zu haben. Sie wissen nie, wen Sie treffen könnten. Ergibt sich dann eine Gelegenheit, sind Sie vorbereitet. Wenn Sie sich später bei einem Unternehmen bewerben, wo schon Ihre Visitenkarte vorliegt, kann diese für einen höheren Wiedererkennungswert sorgen. Im besten Fall kann sich Ihr Kontakt wegen Ihrer individuell gestalteten Visitenkarte an Sie erinnern. Das kann ein Vorteil gegenüber Mitbewerbern sein.
Bildnachweis: Andrey_Popov / Shutterstock.com