Teamgeist: Der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg
Ein Team zu sein, reicht nicht – erst mit Teamgeist und Wir-Gefühl können Kolleginnen und Kollegen wirklich etwas gemeinsam verändern. Wie entsteht ein Teamzusammenhalt und wie kann man die Entstehung von Teamgeist fördern? Was dabei wichtig ist und welche Rolle Führungskräfte spielen, erfahren Sie hier.
Definition: Was ist Teamgeist?
In einer Gruppe von Menschen kann Teamgeist entstehen. Der Duden definiert den Begriff als „Zusammengehörigkeitsgefühl“, als „partnerschaftliches, kameradschaftliches Verhalten innerhalb einer Gruppe, eines Teams“.
Wenn in einem Team Teamgeist herrscht, gibt es einen guten Teamzusammenhalt. In einem beruflichen Kontext verstehen sich die Kolleginnen und Kollegen gut. Sie sind aufeinander eingestellt und ergänzen sich in ihrer Arbeit. Dabei arbeiten sie auf ein gemeinsames Ziel hin und unterstützen sich gegenseitig. Sie können sich aufeinander verlassen. Die Mitglieder des Teams verstehen sich dabei als Teil eines Ganzen, es herrscht ein Wir-Gefühl.
Normen und Werte spielen bei der Entstehung von Teamgeist eine wichtige Rolle. Sie bilden den Rahmen, der die Zusammenarbeit prägt. Sie beeinflussen, wie die Teammitglieder miteinander umgehen, wie sie kommunizieren und ihre Aufgaben erledigen. Geteilte Werte und gemeinsame Verhaltensnormen schaffen die Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit. Sie können auch motivierend wirken, Engagement fördern und unwahrscheinlicher machen, dass Konflikte auftreten.
Die Bedeutung von Teamgeist für den beruflichen Erfolg
In vielen Jobs arbeiten Beschäftigte im Team. Wie gut der Zusammenhalt im Team ist, hat großen Einfluss auf den Erfolg der Kooperation – für die einzelnen Mitarbeiter, aber auch die Gruppe als Ganzes und den Arbeitgeber auf einer übergeordneten Ebene.
Auf der Ebene der einzelnen Teammitglieder kann ein guter Teamzusammenhalt sehr motivierend wirken. Die Arbeit macht mehr Spaß, wenn man die Kolleginnen und Kollegen schätzt und sich auf sie verlassen kann. Gute Beziehungen gehen oft automatisch mit einem höheren Engagement einher.
Teamgeist kann die Kreativität erhöhen und so innovative Ansätze befördern. Davon profitiert das ganze Team ebenso wie der Arbeitgeber, auf dessen Erfolg sich die Zusammenarbeit der Beschäftigten auswirkt. Ein gutes Miteinander schafft neue Perspektiven und bringt alle Beteiligten voran. Die Produktivität ist tendenziell höher und Synergieeffekte machen es einfacher, gemeinsame Ziele zu erreichen.
Teamgeist geht meist mit einer guten, konstruktiven Kommunikation einher. Das macht Konflikte unwahrscheinlicher, außerdem ergeben sich seltener Missverständnisse. Treten Probleme auf, können diese von Teams mit gutem Teamzusammenhalt meist schneller und effektiver gelöst werden.
Teamgeist hat für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen den Vorteil, dass die Beschäftigten dadurch meist zufriedener mit ihrem Job sind. Sie haben ein größeres Zugehörigkeitsgefühl, was die Mitarbeiterbindung erhöht. Unter diesen Umständen ist die Fluktuation oft niedrig, ebenso wie die personellen Ausfälle.
Wie entsteht Teamgeist?
Ob Teamgeist entsteht, ist keine Frage des Zufalls. Vielmehr kommt es auf die Persönlichkeiten an, die im Team zusammenarbeiten: Manche Menschen harmonieren besser miteinander als andere. Die Zusammensetzung eines Teams ist allerdings nicht beliebig, sondern das Ergebnis einer Entscheidung der verantwortlichen Führungskraft oder Führungskräfte. Treffen diese Personen eine sorgfältige, durchdachte Auswahl, kann das den Grundstein für einen guten Teamzusammenhalt legen.
Teamgeist entsteht durch eine gute Kommunikation, gemeinsame Werte und Normen sowie geteilte Ziele, auf die alle gemeinsam hinarbeiten. Wenn die Beteiligten sich unterstützen, statt sich gegenseitig Steine in den Weg zu legen, stehen die Vorzeichen gut, dass sich ein Wir-Gefühl entwickelt.
Ein guter Zusammenhalt im Team lebt von einem vertrauensvollen Miteinander. Auch das ist abhängig davon, was die Teamleitung vorlebt und vorgibt. Es ist aber auch eine Frage der Zeit: Teams, die schon länger bestehen, erbringen oft bessere Leistungen und sind produktiver. Die Beteiligten sind dann aufeinander eingestellt und können sich aufeinander verlassen. Manchmal entstehen so gute Beziehungen, dass die Teammitglieder schon beinahe Freunde sind – dann macht die Arbeit mehr Spaß und der Teamgeist ergibt sich automatisch.
Zur Entstehung von Teamgeist können außerdem gezielte Teambuilding-Maßnahmen beitragen. Es kann für den Teamzusammenhalt sehr nützlich sein, wenn das Team auch mal in einem anderen, privateren Rahmen zusammenkommt. Ebenso hilfreich ist es, gemeinsame Erfolge gebührend zu feiern – das stärkt das Wir-Gefühl.
Teamgeist fördern: Was dafür wichtig ist
Teamgeist kann von selbst entstehen, aber es ist empfehlenswert, seine Entstehung aktiv zu befördern. Gefragt sind in erster Linie verantwortliche Führungskräfte, aber auch die Teammitglieder selbst.
Die Zusammenstellung eines Teams sollte nach klaren Kriterien und detaillierten Überlegungen erfolgen. Entscheidend ist nicht nur, wessen Expertise gefragt ist. Es kommt auch auf Soft Skills und die Persönlichkeit der Mitarbeiter an. Wenn zum Beispiel schon klar ist, dass sich zwei Mitarbeiter nicht verstehen, ist es riskant, sie demselben Team zuzuordnen und das Beste zu hoffen.
Die verantwortlichen Führungskräfte stecken den Rahmen ab, in dem das Team agiert. Sie geben außerdem vor, wie genau die Zusammenarbeit ausgestaltet werden soll. Sie definieren Rollen und Verantwortlichkeiten und machen Vorgaben zum Umgang miteinander. Ein Team braucht gemeinsame Ziele, Visionen und Werte sowie eine produktive, angenehme Arbeitsatmosphäre. Darauf haben Führungskräfte großen Einfluss.
Eine wertschätzende und konstruktive Kommunikation im Team
Teamleiter leben vor, wie die Kommunikation im Team ablaufen soll. Hilfreich ist ein offenes, klares Miteinander. Die Kommunikation sollte respektvoll und wertschätzend, aber auch ehrlich sein. Jeder sollte sagen können, was er denkt, ohne Angst, damit einen Konflikt heraufzubeschwören. Ein konstruktiver Umgang mit Differenzen und unterschiedlichen Meinungen ist dafür essenziell. Falls doch Konflikte auftreten, sollten die Teammitglieder ermutigt werden, diese frühzeitig zur Sprache zu bringen.
Für die Stärkung des Zusammenhalts der Teammitglieder sind Aktivitäten außerhalb des Arbeitsalltags nützlich. Wichtig ist bei Teambuilding-Bemühungen, dass alle Spaß dabei haben. Teambuilding-Maßnahmen sollten sich nicht gezwungen anfühlen oder Dinge umfassen, auf welche die Mitarbeiter keine Lust haben.
Um den Teamzusammenhalt zu festigen und den Teamgeist zu fördern, ist es wichtig, gute Leistungen anzuerkennen. Führungskräfte sollten gute Ergebnisse honorieren, um die Beschäftigten weiterhin zu motivieren.
Teamzusammenhalt: Die Rolle von Führungskräften
Führungskräfte und Teamleiter spielen eine entscheidende Rolle für den Teamzusammenhalt und den Teamgeist. Sie haben nicht nur Einfluss auf Dynamiken im Team und die Motivation der Beteiligten, sondern auch auf gemeinsame Werte und Ziele.
Auf diese Weise beeinflussen Führungskräfte den Erfolg von Teams:
- Führungskräfte geben die Richtung bei der Zusammenarbeit vor und fördern die Kommunikation im Team. Das kann auch konkrete Regeln zum Umgang miteinander umfassen.
- Führungskräfte klären Rollen und Verantwortlichkeiten, geben Feedback und erkennen gute Leistungen sowie einen hohen Einsatz der Mitarbeiter an. Damit sorgen sie für klare Regeln und motivieren die Beschäftigten.
- Zugleich besteht ihre Aufgabe darin, Konflikte zu lösen und im Bedarfsfall zwischen mehreren Beteiligten zu vermitteln. Das hilft, die Zusammenarbeit möglichst reibungslos zu gestalten.
- Die Teamleitung unterstützt außerdem die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter. Das ist wichtig, um die Zusammenarbeit im Team weiter zu verbessern und gute Leistungen zu befördern. Zudem vermittelt es den einzelnen Mitarbeitern Wertschätzung.
- Damit die Teammitglieder motiviert sind und eigene Ideen einbringen, ist es wichtig, ihnen den nötigen Handlungsspielraum zu geben. Die Beschäftigten sollten dazu ermutigt werden, eigenverantwortlich zu handeln, mitzudenken und Eigeninitiative zu zeigen.
Herausforderungen beim Aufbau von Teamgeist
Bestimmte Hindernisse und Herausforderungen können einem guten Teamgeist im Weg stehen. Besonders die folgenden Entwicklungen haben das Potenzial, einen guten Teamzusammenhalt zu verhindern, und können konstruktive Teamarbeit schwieriger machen.
Probleme bei der Kommunikation
Kommunikationsprobleme sind ein Hindernis bei der Zusammenarbeit mit anderen. Im Team kann es zum Beispiel sein, dass Absprachen nicht gut funktionieren, es oft Missverständnisse gibt oder Ziele und Erwartungen unklar sind. Unter diesen Voraussetzungen arbeiten die Teammitglieder eher nebeneinander her als miteinander.
Meinungsverschiedenheiten und Konflikte
Wenn unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen, bleiben Meinungsverschiedenheiten in vielen Situationen nicht aus. Das ist grundsätzlich auch nicht schlimm, sondern kann alle Beteiligten sogar voranbringen – wenn sie es schaffen, sich zu einigen, ohne dass ein Konflikt entsteht. Konflikte können sich auch durch unterschiedliche Herangehensweisen, Arbeitsstile und Werte ergeben. Es kann auch sein, dass Aufgaben ungleich verteilt sind. Tragen manche Teammitglieder eine wesentlich größere Last als andere, sorgt das für Frust und schlechte Stimmung.
Keine gemeinsamen Ziele
Wenn es an gemeinsamen Zielen im Team mangelt, auf die alle hinarbeiten, ist das ein Problem. Jeder macht dann womöglich, was er für richtig hält. Echter Teamgeist kommt vor diesem Hintergrund wahrscheinlich nicht auf. Auch die Ergebnisse können zu wünschen übrig lassen.
Die Rollen sind nicht ausreichend klar
Teamgeist entsteht, wenn die Beteiligten gut miteinander harmonieren und sich in ihrer Arbeit gegenseitig ergänzen. Das setzt voraus, dass die Rollen klar verteilt sind. Ist das nicht der Fall, kann es zu Rivalitäten kommen oder es kann passieren, dass Aufgaben doppelt oder gar nicht erledigt werden.
Rivalität statt Kollegialität
Sehen sich die Kollegen im Team als Konkurrenten, führt das zu einem geringen Teamzusammenhalt und kann Konflikte schüren. Häufig sind Rivalitäten im Team zumindest zum Teil der Führung durch die Teamleitung geschuldet.
Mangelnde Führung
Es kann auch sein, dass es generell an Führung im Team mangelt. Manchmal ist das nicht schlimm, weil sich die Beteiligten auch ohne Teamleitung gut auf ein sinnvolles Vorgehen verständigen können. In anderen Fällen führt eine mangelnde Führung dazu, dass die Zusammenarbeit planlos verläuft. Auch die Ergebnisse können schlechter sein.
Spannungen wegen unterschiedlichen Persönlichkeiten, Hintergründen und Kulturen
In vielen Unternehmen legt man Wert auf Diversität. Teams sind zunehmend heterogen, zum Beispiel, was die Altersstruktur, das Geschlecht und die Hintergründe der Beteiligten angeht. Diversität kann bereichernd sein und zu innovativen Ansätzen führen. Sie kann die Zusammenarbeit aber auch erschweren, wenn es zu wenig Gemeinsamkeiten gibt. Vorurteile, Missverständnisse und unterschiedliche Werte stehen einer effektiven Kooperation ebenso im Weg wie einem echten Teamgeist.
Remote Work
Was ist ein Team? Vor nicht allzu langer Zeit wäre klar gewesen, dass im Job damit mehrere Kolleginnen und Kollegen gemeint sind, die eng zusammenarbeiten – inhaltlich, aber auch örtlich. Inzwischen arbeiten immer mehr Beschäftigte remote, zum Beispiel im Homeoffice. Das führt zu mehr und mehr virtuellen Teams, in denen persönliche Kontakte seltener oder sogar die Ausnahme sind. Dadurch ist es schwerer, gute, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.
Teamgeist: Das Wichtigste in aller Kürze
- Teamarbeit spielt in vielen Unternehmen eine wichtige Rolle. Wie gut die Kollegen zusammenarbeiten, hängt auch davon ab, ob ein Teamgeist entsteht.
- Teamgeist spiegelt einen guten Teamzusammenhalt wider. Die Kollegen verstehen sich gut und arbeiten reibungslos und effektiv zusammen. Das macht die Kooperation angenehmer – und oft erfolgreicher.
- Ob Teamgeist entsteht, ist keine Frage des Zufalls: Es lohnt sich, Teamgeist zu fördern. Dabei sind in erster Linie verantwortliche Führungskräfte gefragt: Sie geben den Rahmen für die Zusammenarbeit vor.
- Nützlich für die Entstehung von Teamgeist ist etwa die richtige personelle Zusammensetzung eines Teams. Es kommt auch darauf an, wie der Umgang miteinander ausgestaltet wird und ob es gemeinsame Ziele, Normen und Werte gibt.
- Für Unternehmen ist es wichtig, Zeit und Ressourcen in ein sorgfältiges Teambuilding zu stecken. Die Produktivität von Teams kann dadurch erhöht werden, was dem Erfolg des Unternehmens zugutekommt.
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