Staatliche Förderung im Job: In welchen Fällen gibt es Zuschüsse?

Staatliche Förderungen können zum Beispiel Arbeitnehmer bekommen, die sich weiterbilden möchten. Aber auch bei dem Einstieg nach der Elternzeit gibt es Unterstützung vom Staat, um Arbeitnehmern dabei zu helfen, wieder in den Beruf zurückzufinden.

Eine deutsche Flagge mit Geld, welche staatliche Förderung im Job gibt es?

Staatliche Förderung: Die Zuschüsse vom Staat sind vielfältig

Unterstützung vom Staat gibt es auf verschiedene Weise. Arbeitnehmer, die sich neben ihrem Job weiterbilden möchten, aber keine finanzielle Unterstützung von ihrem Arbeitgeber erhalten, können sich ihre Weiterbildung zum Teil vom Staat finanzieren lassen. Und das ist letztendlich für alle ein Gewinn.

Denn Arbeitnehmer, die eine Weiterbildung machen, können danach andere, in manchen Fällen höher qualifizierte Aufgaben übernehmen. Wenn diese besser bezahlt werden, zahlen die Arbeitnehmer mehr Einkommenssteuer, was wiederum dem Staat zugutekommt.

Die staatlichen Zuschüsse können gewissermaßen als Darlehen verstanden werden, denn über die höheren steuerlichen Abgaben bezahlt der Arbeitnehmer später einen Teil an den Staat zurück.

Staatliche Zuschüsse für Weiterbildung

Wer sich im Job weiterbilden möchte, kann verschiedene staatliche Hilfen beantragen. Es hängt davon ab, welche Voraussetzungen der Arbeitnehmer mitbringt und welche Fort- oder Weiterbildung er anstrebt.

Eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten finden Sie hier:

Das Aufstiegs-BAföG

Wenn Sie nach einer abgeschlossenen Ausbildung eine höhere Qualifikation anstreben, könnte das sogenannte Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG) für Sie interessant sein.

Aktuell gibt es bis zu 700 Ausbildungen, die durch das BAföG gefördert werden können. Das Aufstiegs-BAföG ist nicht an das Alter des Antragstellers gebunden. Damit können auch Personen in der Mitte ihres Berufslebens BAföG beantragen und sich in eine bessere berufliche Position bringen.

Wie genau die Arbeitnehmer mit dem Aufstiegs-BAföG gefördert werden, hängt von der individuellen Form der Weiterbildung ab:

Arbeitnehmer, die sich in Vollzeit weiterbilden, erhalten Hilfe vom Staat für ihren Lebensunterhalt. Dieser staatliche Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden. Zusätzlich dazu übernimmt der Staat in der Regel die Hälfte der Kosten für die Fortbildung und die Hälfte der Prüfungsgebühren. Arbeitnehmer, die ihre Hälfte nicht aus eigenen Mitteln bezahlen können, können ein zinsgünstiges Darlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen.

Wenn Sie die Prüfung bestehen, wird Ihnen die Hälfte der Kreditsumme erlassen. Wer sich nach der Fortbildung nicht für eine Selbstständigkeit entscheidet, der kann in vielen Fällen sogar damit rechnen, gar nichts an die KfW zurückzahlen zu müssen.

Weiterbildungsstipendium

Personen unter 25, die besonders gute Leistungen während ihrer Ausbildung gezeigt haben, können sich für ein Weiterbildungsstipendium bewerben. Innerhalb von drei Jahren können Sie bis zu 8.100 Euro beantragen, um damit zum Beispiel Technikerlehrgänge oder EDV-Kurse zu finanzieren.

Bildungsprämie

Die Bildungsprämie besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen: einem Prämiengutschein und einem Spargutschein. An beide Gutscheine sind verschiedene Voraussetzungen geknüpft.

Interessierte sollten sich am besten direkt bei den Beratungsstellen vor Ort informieren, da die Voraussetzungen für die Entnahme des Guthabens mitunter etwas kompliziert sein können. Die zuständige Beratungsstelle finden Sie auf der Webseite der Bildungsprämie.

Staatliche Förderung für Eltern

Neben den staatlichen Zuschüssen für berufliche Weiter- und Fortbildungen gibt es auch Hilfen für Eltern, die zurück in den Job wollen. Nach der Elternzeit kann es mitunter eine Herausforderung sein, im Beruf wieder Fuß zu fassen. Glücklicherweise gibt es nicht nur finanzielle Hilfen, sondern auch Unterstützungen in anderer Form vom Staat:

Coachings für Wiedereinsteiger

Die sogenannte Perspektive Wiedereinstieg ist eine der ersten Anlaufstellen, an die sich Väter und Mütter wenden können, die nach der Elternzeit wieder zurück in den Job wollen. Die Perspektive unterstützt Interessierte dabei, zunächst einen Eindruck davon zu bekommen, welcher Job der richtige sein könnte. Schließlich muss sich die Erwerbstätigkeit mit dem nun neuen Lebensentwurf vertragen.

In Einzel- oder in Gruppengesprächen mit einem Coach können sich Eltern ganz gezielt beraten lassen. Darüber hinaus bietet die Perspektive Wiedereinstieg auch Schulungen, wie zum Beispiel Computerkurse oder Social-Media-Trainings an, um die Teilnehmer ganz konkret auf die Herausforderungen im Job vorzubereiten.

Stipendien für studierende Mütter

Frauen, die ihre Laufbahn an der Universität unterbrochen haben, um Kinder zu bekommen, können ebenfalls auf finanzielle Unterstützung vom Staat hoffen. Die Programme unterscheiden sich je nach Hochschule und Fachrichtung. Auf der Webseite des Kompetenzzentrums für Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) können Sie sich einen Überblick verschaffen.

Wo kann ich den Antrag auf staatliche Förderung stellen?

Die Stelle, an die Sie den Antrag auf staatliche Förderung richten müssen, hängt von der Art des Zuschusses ab:

  • Ausbildungs-BAföG: Dieser Antrag wird bei der Stelle für Ausbildungsförderung gestellt, die für Sie zuständig ist. Welche Stelle das ist und welche Unterlagen Sie dort einreichen müssen, erfahren Sie auf der Webeite des Aufstiegs-BAföGs.
  • Weiterbildungsstipendium: Um ein Weiterbildungsstipendium zu bekommen, müssen sich Interessierte bewerben. Welche Unterlagen dazu benötigt werden, erfahren Sie auf der Internetseite der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB).
  • Bildungsprämie: Die Bildungsprämie können Sie bei der zuständigen Beratungsstelle beantragen. Diese ist außerdem dafür zuständig, den Spar- und den Prämiengutschein auszuzahlen.
  • Stipendium für Akademikerinnen: Frauen, die ihre Karriere an der Universität unterbrochen haben, können sich an das Kompetenzzentrum für Frauen in der Wissenschaft und Forschung wenden. Dort findet sich eine Datenbank, in der die verschiedenen Förderprogramme und Stipendien hinterlegt sind. Sie können sich hier außerdem über den Ablauf der Bewerbung informieren.

Weitere Form der staatlichen Förderung: Vermögenswirksame Leistungen

Vermögenswirksame Leistungen sind Zuschüsse, die zunächst einmal vom Arbeitgeber gezahlt werden. Sie liegen bei maximal 40 Euro monatlich. Doch unter bestimmten Voraussetzungen kann es für diese Form der Altersvorsorge auch eine staatliche Förderung geben.

Dazu müssen Arbeitnehmer unter bestimmten Einkommensgrenzen liegen. Wer als alleinstehender Arbeitnehmer ein zu versteuerndes Einkommen von maximal 17.900 Euro pro Jahr hat, bekommt die sogenannte Arbeitnehmersparzulage vom Staat. Über diese Arbeitnehmersparzulage kann zum Beispiel eine Wohnungsbauprämie gefördert werden oder der Staat beteiligt sich an den Sparraten, wenn der Arbeitnehmer in einen Fondssparplan einzahlt, der speziell für vermögenswirksame Leistungen aufgesetzt wurde.

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