Souveränität: So strahlen Sie Selbstsicherheit aus

Die Präsentation: ein Kinderspiel, die Gehaltsverhandlung: im Handumdrehen überzeugt. Glückwunsch, dann verfügen Sie ganz offensichtlich über einiges an Souveränität. Doch leider sind nicht alle Menschen mit einem derart souveränen Auftreten gesegnet. Wie auch Sie mehr Souveränität zeigen, lernen Sie hier.

Ein Mann strahlt Souveränität aus

Souveränität: Was bedeutet es, souverän zu sein?

Blöde Sprüche von Kollegen oder Kritik des Vorgesetzten machen Ihnen nicht wirklich etwas aus. Statt sich lautstark darüber aufzuregen oder vielleicht in Tränen auszubrechen, nehmen Sie die Sprüche und die destruktive Kritik des Vorgesetzten gelassen hin. Wenn das auf Sie und Ihr Verhalten zutrifft, dann handeln Sie äußerst souverän.

Unser Wort Souveränität geht auf den französischen Begriff „souveraineté“ zurück. Dieses Wort hat wiederum einen lateinischen Vorfahren, das Wort „superanus“. Beide Wörter bedeuten „Überlegenheit“.

In dieser Bedeutung wird Souveränität genutzt, denn ein Kollege, der sich nicht von blöden Sprüchen beeindrucken lässt, steht eben über diesen Dingen. Und das strahlt er häufig nach außen aus.

Souveränität in der Politik

Souveränität gibt es aber auch in Bezug auf Staaten. Länder oder andere Staatsgebilde, die unabhängig sind und nicht von einer anderen Macht regiert werden, nennt man ebenfalls souverän. Sie können selbst bestimmen, wie sie sich zu bestimmten Fragen verhalten wollen, und müssen nicht auf die Zustimmung einer anderen Staatsmacht warten oder um diese bitten.

Souveränität: Eigenschaften

Menschen, die nach außen souverän wirken, strahlen einige ganz bestimmte Eigenschaften aus. Eine Rolle spielt dabei zum Beispiel, wie sie mit fordernden Situationen umgehen. Denn wer souverän handelt, bleibt ruhig und behält auch in stressigen Zeiten den Überblick. Folgende Eigenschaften tragen ihren Teil dazu bei, dass die Personen so souverän handeln können:

  1. Autonomie: Wie für Staaten ist auch für souveräne Menschen Autonomie, also Unabhängigkeit, sehr wichtig. Wer souverän auftritt, gibt nicht viel auf die Meinung anderer Personen, sondern hält an seinen Vorstellungen und Meinungen fest. Mitunter hat das zur Folge, dass Personen mit ausgeprägter Souveränität als arrogant wahrgenommen werden. Das sind sie aber nicht zwingend. Sie verhalten sich so, wie sie es selbst für richtig erachten, und lassen sich nicht zu bestimmten Handlungen überreden, nur „weil man das schon immer so gemacht hat“.
  2. Eigenwahrnehmung: Wer sich gegen den Gruppenzwang stellt, der muss seine eigenen Stärken und Schwächen sehr gut einschätzen können. Zur Souveränität gehört daher auch, dass man über ein möglichst realistisches Selbstbild verfügt und seine Stärken mit Selbstbewusstsein kommunizieren kann. Auch eine gute Fehlerkultur gehört dazu. Souveräne Personen beherrschen es daher ebenfalls, eigene Fehler anzuerkennen. Das wiederum kann dabei helfen, noch mehr Souveränität zu entwickeln. Wer es schafft, aus seinen Fehlern zu lernen, wird sich stetig verbessern. So kann man noch souveräner in die nächste Verhandlung oder Präsentation gehen.
  3. Toleranz: Souveränen Personen gelingt es, über Dinge, die andere Personen schnell stressen, hinwegzusehen. Das gilt für kleinere alltägliche Zusammenhänge ebenso wie für das große Ganze. Menschen, die über ein gutes Maß an Souveränität verfügen, regen sich nicht sofort darüber auf, dass Sie eine wichtige E-Mail nicht auf Anhieb finden können. Sie sind auch eher bereit, die Eigenheiten anderer Personen zu tolerieren oder sich mit diesen möglichst objektiv auseinanderzusetzen.
  4. Offenheit: Souveräne Personen sind in der Lage, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Sie sind sogar sehr daran interessiert, mehr über andere Kulturen und Sichtweisen zu erfahren. Das erweitert ihren Horizont, was sich wiederum positiv auf die eigene Toleranz auswirkt und außerdem eine andere Sichtweise auf die eigene Person ermöglicht. Je mehr man erfährt, umso weniger ernst nimmt man sich selbst. Auch das ist ein Zeichen von Souveränität.

Souveränität lernen: mit diesen Übungen souveräner werden

Souveränität hat eine ganze Reihe von Vorteilen und besonders im Job ist souveränes Auftreten gefragt. Wenn Sie sich daher fragen, wie Sie mehr Souveränität ausstrahlen können, haben wir eine gute Nachricht für Sie: Die nun folgenden Übungen können Ihnen dabei helfen, souveräner zu werden.

  1. Informationen sammeln: Sie haben Schwierigkeiten damit, in einer Präsentation selbstsicher aufzutreten? Dann kann es helfen, sich intensiv darauf vorzubereiten. Vielleicht liegt Ihre Unsicherheit nämlich daran, dass der Kollege aus dem Controlling grundsätzlich Fragen stellt, die Sie aus der Bahn werfen? Dann schauen Sie sich vor der nächsten Präsentation die Daten und Fakten, die Sie vortragen werden, ganz genau an. Überlegen Sie zusätzlich, welche Fragen der Kollege stellen könnte und bereiten Sie eine passende Antwort darauf vor. Selbst wenn der Controller keine Fragen stellen sollte, hilft Ihnen dieses Vorgehen weiter. So wissen Sie nämlich, dass er Sie nicht mit seinen Zwischenfragen aus dem Konzept bringen kann, was Ihnen zu mehr Selbstsicherheit verhilft und Sie souveräner wirken lässt.
  2. Augenkontakt halten: Souveränität hat viel mit einem selbstsicheren Auftreten zu tun. Und dass Sie selbstsicher sind, zeigen Sie dadurch, dass Sie während eines Gesprächs oder der Präsentation Augenkontakt zu Ihrem Gegenüber halten. Wenn Sie Probleme damit haben, einem Gesprächspartner in die Augen zu sehen, können Sie folgenden Trick anwenden: Schauen Sie der Person nicht direkt in die Augen, sondern fokussieren Sie den Punkt zwischen beiden Augen an. Ihr Gesprächspartner wird den Unterschied nicht merken und denken, dass Sie ihm direkt in die Augen schauen.
  3. Auf Körperhaltung achten: Mimik, Gestik und die Körperhaltung spielen ebenfalls eine Rolle dabei, wie souverän Sie auf anderen wirken. Ihre Körperhaltung können Sie einfach und effektiv trainieren. Wenn Sie dagegen an Ihrer Mimik und Gestik feilen wollen, sollten Sie das mit Bedacht tun. Denn übertriebene Gesten wirken schnell aufgesetzt und unecht. Und das verleiht Ihnen nicht mehr Souveränität, sondern ruft häufig den gegenteiligen Eindruck hervor, nämlich dass Sie arrogant oder gar überheblich sind. Diese Gefahr gibt es bei einem Training der Körperhaltung nicht. Versuchen Sie ganz bewusst, möglichst aufrecht zu stehen. Die meisten von uns machen den Fehler, dass Sie wegen des langen Sitzens im Job etwas gebückt stehen. Zuhause können Sie das mit einem Buch auf dem Kopf, trainieren. Können Sie das Buch balancieren, während Sie gehen und stehen, ist gegen Ihre Körperhaltung nichts einzuwenden. Der Effekt lässt sich sehen. Wer aufrecht geht und steht wird als selbstbewusst und souverän wahrgenommen.
  4. Worst Case ausmalen: Die Angst vor einem gewaltigen Missgeschick hindert uns häufig daran, souverän aufzutreten. Doch genau diese Angst ist in vielen Fällen unbegründet. Überlegen Sie sich doch vor der nächsten Präsentation einmal, was das Schlimmste ist, was passieren könnte, und notieren Sie sich diese Befürchtungen. Im nächsten Schritt schreiben Sie auf, was geschieht, wenn Sie die Präsentation bestmöglich halten, die Technik tadellos funktioniert und Sie auf jede Nachfrage eine passende Antwort haben. Wenn Sie diese beiden Seiten miteinander vergleichen, werden Sie vermutlich feststellen, dass die guten Dinge deutlich überwiegen. Es gibt also gar keinen Grund für Sie, sich vor dem Wort Case zu fürchten. Sie sollten vielmehr darauf hinarbeiten, dass Sie die vielen positiven Effekte, die die Präsentation für Sie haben kann, erreichen.

Bildnachweis: Kues / Shutterstock.com

Nach oben scrollen