Selbstorganisation lernen: Vorteile, Tipps und Methoden
Wer über eine gute Selbstorganisation verfügt, der hat weniger Stress und mehr Freizeit. Doch leider ist es gar nicht so einfach, sich selbst so zu organisieren. Wir haben für Sie einige Tipps, wie Sie Ihre Selbstorganisation verbessern können.
Definition: Was versteht man unter Selbstorganisation?
Personen, die sich gut selbst organisieren können, gelingt es, ihre Abläufe effektiv und effizient zu gestalten. Sie schaffen es, Ordnung in ihren Alltag zu bringen und anstehende Aufgaben systematisch abzuarbeiten. Außerdem gelingt es diesen Personen, schnell auf Probleme zu reagieren und ihre Abläufe daraufhin anzupassen. Gutes Zeitmanagement gehört ebenfalls zur Selbstorganisation dazu.
Selbstorganisation lernen: Diese Vorteile hat es
Wir können in vielen Bereichen unseres Lebens davon profitieren, wenn wir uns selbst organisieren und Deadlines einhalten. Denn nur auf diese Weise können wir unsere Ziele erreichen, ohne dass das Vorhaben in Stress ausartet und zu einer Belastung wird.
Da stellt man sich doch die Frage, warum so viele Menschen Probleme mit der Selbstorganisation haben. Denn dass es immer wieder Kollegen gibt, die die Zahlen für die Präsentation nicht rechtzeitig abliefern, oder wir Ausreden dafür suchen, warum wir den Keller jetzt gerade doch nicht aufräumen können, dürfte kein Geheimnis sein.
Selbstorganisation ist ein Soft Skill, der bei den meisten Menschen ausbaufähig ist. Ein Grund dafür: Selbstorganisation setzt Disziplin und Durchhaltevermögen voraus. Dabei wäre unser Leben mit einer besseren Selbstorganisation in vielen Fällen entspannter.
Die Vorteile von Selbstorganisation im Berufsleben
Vielleicht hilft es, wenn man sich die Vorzüge der Selbstorganisation im Berufsleben vor Augen führt:
- Mehr Zeit: Wenn alles nach Plan läuft und man alles erledigt, braucht man keine Überstunden zu machen. Das heißt im Umkehrschluss, dass mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens bleibt. Also sich mit Freunden treffen, Sport machen oder einfach einen gemütlichen Abend auf dem Sofa verbringen.
- Weniger Stress: Arbeitnehmer, die Deadlines einhalten können und sich an ihre Pläne halten, können entspannter arbeiten. Denn dank guter Selbstorganisation gibt es in dieser Hinsicht keine Probleme.
- Mehr Erfolg: Personen mit einer schlechten Selbstorganisation haben häufig auch auf anderen Ebenen Schwierigkeiten: Es fällt ihnen meist sehr schwer, klare Ziele zu setzen. Die sind aber notwendig, wenn man beruflich und privat Fortschritte machen möchte. Gute Selbstorganisation hilft umgekehrt dabei, Ziele zu formulieren und so erfolgreicher zu werden.
Selbstorganisation lernen: So kann es gelingen
Sind Sie zu dem Schluss gelangt, dass Selbstorganisation eine Fähigkeit ist, die Sie selbst gerne besitzen oder ausbauen möchten? Dann ist damit bereits ein wichtiger Schritt getan. Denn ohne die Einsicht, dass die eigene Selbstorganisation an manchen Stellen noch lückenhaft ist, gibt es keine Verbesserung.
Leider gibt es kein Patentrezept, das Sie befolgen müssten, um in Rekordzeit organisierter zu werden. Trotzdem gibt es einige hilfreiche Tipps und Tricks, die Ihnen dabei helfen können, mehr Selbstorganisation zu lernen.
1. Ist-Zustand klären
Eine aktuelle Bestandsaufnahme ist bei den meisten angestrebten Veränderungen ein wichtiger Schritt. Im Hinblick auf Ihre Selbstorganisation sollten Sie sich zum Beispiel fragen, mit welchen Tätigkeiten Sie einen Großteil Ihres Arbeitstages verbringen: Beschäftigen Sie sich wirklich konzentriert über einen längeren Zeitraum mit Ihren Arbeitsaufgaben oder lassen Sie sich gerne und oft ablenken?
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich oft ablenken lassen, können Sie Ihr Verhalten im Netz verfolgen. Es gibt einige Apps, mit denen Sie im Nachhinein nachverfolgen können, auf welchen Seiten Sie wie viel Zeit verbracht haben. Viele Menschen sind erstaunt darüber, wie viel Zeit Sie im Netz vergeuden. Diese Einsicht ist wichtig und kann als Anhaltspunkt dafür dienen, seine Selbstorganisation zu verbessern.
Liegt es bei Ihnen jedoch nicht nur daran, dass Sie gerne durch Social Media Feeds scrollen, könnte der Zeitmangel andere Ursachen haben: Vielleicht bleibt es bei Ihnen nicht dabei, dass Sie sich kurz einen Kaffee aus der Küche holen. Sondern bei der Gelegenheit klopfen Sie gerne an die Bürotür Ihres Lieblingskollegen und halten einen kleinen Plausch. Wenn Sie noch dazu gerne die Mittagspause überziehen, ist es kein Wunder, dass Sie mit Ihrer Arbeitszeit nicht auskommen.
Auch in diesem Fall kann es hilfreich sein, wenn Sie Ihr Verhalten während des Arbeitstages möglichst kleinteilig notieren. Manchen Menschen hilft es bereits, wenn sie sich bewusst machen, mit welchen Dingen sie sich tagtäglich befassen.
2. Ablenkungen minimieren
Wenn Sie herausgefunden haben, was Ihre größten Zeitfresser sind, sollten Sie sich im nächsten Schritt darum kümmern, diese Dinge bestmöglich zu vermeiden. Seien Sie bei diesem Schritt jedoch nicht zu hart zu sich. Der Mensch ist nun einmal ein Gewohnheitstier. Es ist daher überhaupt nicht so einfach, langjährige Verhaltensweisen von heute auf morgen zu ändern. Erwarten Sie nicht zu viel von sich, sondern freuen Sie sich darüber, wenn Ihnen kleine Verhaltensänderungen gelingen.
Sollte es Ihnen gelingen, die größten Ablenkungen aus Ihrem Alltag zu verbannen, wird sich das sehr positiv auf Ihre Konzentration auswirken. Das dürfte nicht überraschen: Mitarbeiter, die sich über einen längeren Zeitraum fokussiert mit einem Thema beschäftigen, können eben mehr erledigen.
3. Aufgaben unterteilen
Mangelnde Selbstorganisation kann auch daherkommen, dass wir uns zu viel auf einmal vornehmen. Wer sich zum Ziel setzt, bis zum Ende des Jahres eine neue Fremdsprache zu lernen, erreicht dieses Ziel nicht so leicht wie jemand, der bis zum Ende des Monats 200 neue Vokabeln lernen möchte.
Unterteilen Sie daher eine große Aufgabe in mehrere kleine. Dieses Vorgehen hat noch einen weiteren Vorteil: Sie können einfacher überprüfen, ob Sie Ihre jeweiligen Ziele erreicht haben. Wenn Sie bemerken, dass Sie hinter Ihrem Zeitplan sind, können Sie rechtzeitig etwas dagegen unternehmen.
4. Selbstorganisation und Zeitmanagement
Selbstorganisation und Zeit- und Selbstmanagement gehören einfach zusammen. Beschäftigen Sie sich zum Beispiel mit folgenden Methoden, um Ihr Selbstmanagement zu verbessern:
- Pomodoro-Technik
- Eisenhower-Matrix
- Alpen-Methode
- Smart-Methode
- Eat the Frog
Je mehr Sie sich mit dem Thema Selbstorganisation und Zeitmanagement auseinandersetzen, umso eher finden Sie eine Herangehensweise, die Ihnen in Ihrem Alltag hilft – unter Umständen können Sie sogar am besten mit einem Mix aus verschiedenen Methoden arbeiten. Das finden Sie jedoch nur heraus, wenn Sie verschiedene Ansätze ausprobieren.
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