Erfolgreiches Networking: Wie funktioniert das?
Erfolgreiches Networking oder schlicht Netzwerken ist essenziell, wenn man die eigene Karriere vorantreiben oder die Bekanntheit seines Unternehmens steigern möchte. Nicht nur von direkten Kontakten lässt sich beim Netzwerken profitieren. Auch die Kontakte der Kontakte (Kontakte zweiten Grades) können sehr nützlich sein. Wer erfolgreich sein möchte, sollte wissen, wie nachhaltiges Networking funktioniert.
Definition Netzwerken: Was ist Networking?
Networking kennt man auch unter den Namen Netzwerken oder Networken. Es geht darum, ein Netzwerk an Kontakten aufzubauen. Letztlich sollen diese Kontakte dabei helfen, die eigene Karriere voranzutreiben oder zum Erfolg des eigenen Unternehmens beizutragen.
Zu diesem Zweck tauscht man Meinungen, Einsichten und Wissen im Netzwerk aus und versucht, sich gegenseitig zu unterstützen. Ein gut funktionierendes berufliches Netzwerk ist deshalb so interessant, weil man dabei nicht nur von seinen direkten Kontakten, auch Kontakte ersten Grades genannt, profitiert. Die eigenen Kontakte haben selbst Kontakte, die Kontakte zweiten Grades, mit denen man über den jeweiligen Mittelsmann in Kontakt kommen kann.
Das Kleine-Welt-Phänomen beim Netzwerken
Es gibt die Theorie, dass man über durchschnittlich nur sechs Kontakte mit jedem anderen Menschen auf der Welt verknüpft ist. Diese Theorie, die auch unter dem Namen Kleine-Welt-Phänomen bekannt ist, stammt aus den 1960er Jahren und wurde vom amerikanischen Sozialpsychologen Stanley Milgram begründet. Mittlerweile geht man sogar davon aus, dass dank Social Media noch weniger Kontakte nötig sind, um jeden beliebigen Menschen auf der Welt zu erreichen.
Beim Netzwerken geht es jedoch nicht nur darum, möglichst viele Kontakte anzusammeln. Damit man voneinander profitiert, ist die Pflege des Netzwerks ebenfalls wichtig. Schließlich würden Sie vermutlich eher selten eine Person für einen Job empfehlen, mit der Sie zwar vernetzt sind, die Sie aber nicht einschätzen können.
Gerade in sozialen Netzwerken ist es daher wichtig, sichtbar zu sein und durch seine Beiträge oder Kommentare auf sich aufmerksam zu machen. Auf diese Weise erreichen manche Personen, sogenannten Influencer, eine beachtliche Berühmtheit und sind allein aufgrund ihrer Reichweite gefragte Geschäftspartner.
Die Vorteile des Networking
Netzwerken kann einige Pluspunkte haben. Die berufliche Entwicklung ist für Personen, die sich in den Karrierenetzwerken wie LinkedIn oder Xing tummeln, wohl das wichtigste Ziel. Doch daneben kann es noch weitere Vorteile haben zu netzwerken:
- Sie erhalten wichtige Insights und Eindrücke: Abhängig davon, mit welchen Personen Sie vernetzt sind, können Sie schneller an Informationen gelangen als der Normalbürger. Wenn Sie sich zum Beispiel für den Quereinstieg in eine andere Branche interessieren, sollten Sie sich mit den Meinungsführern in dieser Branche vernetzen.
- Sie erhalten Rückmeldung zu Ihren Ideen: Wenn Sie eine Einschätzung zu Ihrer Idee haben möchten, können Sie diese in den sozialen Netzwerken posten und um Feedback bitten. Mit etwas Glück bekommen Sie wichtige Tipps, was Sie verbessern sollten, oder Sie erfahren, dass Ihre Idee schon komplett ausgereift ist und Sie sie auf dem Markt testen können.
- Sie erhalten Kooperationsanfragen und -möglichkeiten: Wenn Sie selbst ein Influencer oder Meinungsführer sind, erhalten Sie vermutlich früher oder später Kooperationsanfragen anderer Nutzer, wodurch sich Ihr Netzwerk noch weiter ausdehnt. Oder aber Sie können Meinungsführer gezielt ansprechen und um eine Kooperation bitten, um Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung besser zu vermarkten.
- Sie erhalten Ideen für Ihre persönliche Weiterentwicklung: Die Meinungsführer einer Branche oder eines Segments sind in der Regel besonders kompetent und geben gute Tipps und Hinweise. Wenn Sie diesen Menschen in den sozialen Netzwerken folgen und ihre Tipps beherzigen, können Sie sich persönlich und beruflich weiterentwickeln.
Netzwerken lernen: 5 Tipps für erfolgreiches Networking
Natürlich spielt sich das Netzwerken nicht nur im Internet und auf Social Media ab. Gerade nach der Corona-Pandemie treffen sich Menschen wieder persönlich zu Netzwerk-Events, um ganz gezielt neue Kontakte zu knüpfen. Online und offline können unsere Tipps Sie dabei unterstützen, ein erfolgreicher Netzwerker zu werden.
1. Legen Sie sich eine Strategie zurecht
Beim Netzwerken geht es nicht darum, bloß möglichst viele Kontakte anzuhäufen. Stattdessen sollten die Kontakte so ausgewählt werden, dass sie zu den eigenen Zielen passen. Fragen Sie sich daher vorab, was Sie mit dem Netzwerken erreichen und welche Personen Sie zu Ihren Kontakten machen möchten.
Zu einer guten Vorbereitung gehört auch, dass Sie sich einen sogenannten Elevator Pitch zurechtlegen. Sie sollten in der Lage sein, mit nur wenigen Sätzen anschaulich zu erklären, was Sie machen und warum Sie sich mit der jeweiligen Person vernetzen wollen. Denn vermutlich wird früher oder später diese Frage auf Sie warten.
2. Suchen Sie nach passenden Networking-Events
Nicht nur auf explizit daraus ausgelegten Netzwerkveranstaltungen können Sie neue Kontakte knüpfen. Solche Events eignen sich zwar hervorragend für diesen Zweck, Sie sollten sich aber nicht darauf beschränken.
In der Offline-Welt können Sie zum Beispiel in Fachverbänden oder auf bestimmten Messen und Kongressen neue Kontakte knüpfen. Online können Sie einschlägigen Foren zu Ihrem Thema beitreten oder sich in den sozialen Netzwerken in einer passenden Online-Community regelmäßig zu Wort melden und so Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
3. Erweitern Sie Ihre kommunikativen Skills
Zum erfolgreichen Netzwerken braucht es kommunikative Skills. Das heißt, dass Sie nicht mit der Tür ins Haus fallen und sofort jeder x-beliebigen Person Ihre Visitenkarte in die Hand drücken sollten. Stattdessen sollten Sie sich höflich und zuvorkommend, an manchen Stellen aber auch zurückhaltend präsentieren.
An je mehr Veranstaltungen Sie teilnehmen oder sich im Netz an Diskussionen beteiligen, desto besser werden Sie einschätzen können, welches Verhalten wann zum Erfolg führt. Heißt also: Je mehr Sie üben, desto besser werden Ihre Networking-Skills.
4. Investieren Sie Zeit für die Vor- und Nachbereitung von Events
Sie sollten in der Lage sein, die wichtigsten Informationen zu Ihrer Person und Ihrer Karriere kurz zusammenzufassen und zu präsentieren. Dass das gar nicht so einfach ist, merken Menschen häufig erst dann, wenn sie einen Elevator Pitch vorbereiten. Sie sollten daher genügend Zeit einplanen, um diesen Pitch perfekt auszuarbeiten. Welchen Eindruck Sie bei Gesprächspartnern hinterlassen, hängt auch davon ab, wie souverän Sie sich präsentieren.
Nach einem Event oder nachdem Sie Ihrem beruflichen Netzwerk einen neuen Kontakt hinzugefügt haben, sollten Sie sich ebenfalls Zeit nehmen und die wichtigsten Informationen zu dieser Person notieren. Besonders gut ist, wenn Sie persönliche Informationen von Ihrem neuen Kontakt bekommen. Diese sollten Sie unbedingt festhalten und bei gegebener Zeit darauf Bezug nehmen. Das vertieft die Beziehung und kann dabei helfen, Ihr Netzwerk weiter aufzubauen.
5. Seien Sie eine Hilfe für andere
Gerade in sozialen Netzwerken haben diejenigen Personen beste Chancen, eine große Anzahl an Followern und/oder Kontakten aufzubauen, die sich hilfsbereit zeigen. Wer es schafft, in einem Post (oder einer kleinen Reihe von Posts) wirklich nützliche Tipps zu liefern, der kann sein Netzwerk und seine Reichweite beachtlich steigern.
Zusätzlicher Effekt: Wenn die Informationen den Leser wirklich weiterbringen, kann man sich auf diese Weise als Experte positionieren. Und Experten erhalten mehr Kontaktfragen. So verstärkt sich das Networking quasi von selbst.
Wer Kunden in den sozialen Netzwerken erreichen möchte, profitiert ebenfalls vom Expertenstatus. Denn Kunden, die auf der Suche nach einem neuen Dienstleister sind, wenden sich häufiger an bekannte Gesichter und Experten.
Sie wissen nicht, wie viel Hilfe Sie anderen Personen anbieten sollten, ohne aufdringlich zu wirken? Dann halten Sie sich an die sogenannte 70-20-10-Regel, die vom Social-Media-Berater Mike Sansone stammt. Diese Regel besagt, dass wir …
- 70 Prozent der Zeit, die wir in sozialen Netzwerken verbringen, dafür nutzen sollten, anderen Personen nützliche Tipps zu geben oder ihnen bei Problemen zu helfen.
- 20 Prozent der Zeit, die wir in sozialen Netzwerken verbringen, dafür nutzen sollten, an unserer Selbstpräsentation zu arbeiten. Im besten Fall schaffen wir es, uns einen Expertenstatus durch unsere Postings aufzubauen.
- 10 Prozent der Zeit schließlich dafür reservieren, andere Personen, die mehr Wissen oder bessere Kontakte haben, gezielt um Hilfe zu bitten.
Dass wir nur selten Andere direkt um Hilfe bitten sollten, zeigt, dass es beim Netzwerken wichtiger ist, anderen Personen etwas zu geben, statt selbst bloß zu nehmen.
Wenn Sie diese Daumenregel beherzigen, werden Sie wahrscheinlich als sympathisch und wertschätzend wahrgenommen. Und das ist eine wichtige Voraussetzung, wenn Sie erfolgreich netzwerken möchten.
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