Mitarbeiter gewinnen: Arbeitskräfte finden und binden

Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, ist heute eine der wichtigsten Aufgaben für Unternehmen. Denn nur mit den richtigen Mitarbeitern kann das Unternehmen erfolgreich sein. Doch gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, in denen immer mehr Unternehmen um die passenden Mitarbeiter buhlen, wird es immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu gewinnen. Welche Möglichkeiten Arbeitgeber haben und an welchen Stellschrauben sie drehen können, haben wir uns genauer angeschaut.

Zwei Menschen begrüßen sich, wie lassen sich Mitarbeiter gewinnen?

Neue Mitarbeiter gewinnen: Warum es so wichtig ist

Der Fachkräftemangel hat mittlerweile fast alle Branchen erreicht. Auch wenn er noch nicht überall so gravierend ist wie in der Pflege oder der Gastronomie, suchen immer mehr Unternehmen Mitarbeiter. Denn nur mit den richtigen Mitarbeitern kann ein Unternehmen seine Ziele erreichen, erfolgreich sein und langfristig Umsatz und Arbeitsplätze sichern.

Doch der Fachkräftemangel ist dabei ein großes Problem. Er führt nämlich dazu, dass die gesuchten Fachkräfte, die Unternehmen unbedingt brauchen, um erfolgreich zu sein, an allen Ecken und Enden fehlen.

Anders als noch vor einigen Jahren befinden wir uns heute in einem sogenannten Arbeitnehmermarkt. Das heißt, Arbeitnehmer können sich aussuchen, wo sie arbeiten. Und das gilt nicht nur für qualifizierte Fachkräfte, sondern auch für ungelernte Arbeitskräfte.

Für Unternehmen wird es daher immer wichtiger, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie sie neue Mitarbeiter gewinnen können. Denn sie müssen schneller und besser sein als die Konkurrenz, um am Markt bestehen zu können.

Gute Mitarbeiter gewinnen: Wie gelingt es?

Um Fachkräfte zu gewinnen, lassen sich Unternehmen inzwischen einiges einfallen. Folgende Punkte sollte jeder Arbeitgeber in der aktuellen Arbeitsmarktsituation beachten, wenn er gute neue Mitarbeiter gewinnen will:

  1. Arbeitsbedingungen: Für viele Arbeitnehmer spielt es eine wichtige Rolle, ob der Arbeitgeber flexible Arbeitsbedingungen bietet. Einige Arbeitnehmer wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance und die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit weitgehend selbst einteilen zu können. Für andere ist es wichtig, von zu Hause aus arbeiten zu können. Damit Telearbeit reibungslos funktioniert, muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass die entsprechende Technologie und digitale Arbeitsabläufe im Unternehmen implementiert sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Mitarbeiter, der von zu Hause aus arbeitet, nicht richtig in das Team integriert wird oder den Kontakt zu den Kollegen im Büro verliert, was sich negativ auf das Betriebsklima auswirken würde.
  2. Bezahlung: Häufig ist zu lesen, dass Arbeitnehmern – vor allem der jüngeren Generation – der Purpose besonders wichtig ist, also der Sinn und Zweck ihrer Arbeit. Das mag stimmen. Studien und Umfragen zeigen aber immer wieder, dass ein anderer Faktor für Arbeitnehmer noch wichtiger ist: die Bezahlung. Arbeitgeber, die neue Mitarbeiter gewinnen wollen, sollten daher auf eine marktgerechte Vergütung achten. Neben dem Gehalt sind Boni, Sozialleistungen und andere Vergünstigungen eine gute Stellschraube, an der Arbeitgeber drehen können, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
  3. Entwicklungsmöglichkeiten: Automatisierung, Digitalisierung und nicht zuletzt die rasante Entwicklung der KI führen dazu, dass sich Arbeitnehmer ständig weiterbilden müssen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Für viele Arbeitnehmer ist es daher wichtig, dass ihr Arbeitgeber Weiterbildungsmöglichkeiten im Betrieb anbietet oder Weiterbildung generell unterstützt. Davon profitiert auch der Arbeitgeber: Wenn die Beschäftigten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten, können sie in der Regel bessere Leistungen erbringen. Für die Arbeitnehmer hat die Weiterbildung den Vorteil, dass sie das Gefühl haben, ihre Arbeit gut zu beherrschen, und dass sie auf dem Arbeitsmarkt noch bessere Chancen haben. Wenn sie sich bei einem anderen Arbeitgeber bewerben, können sie oft ein höheres Gehalt oder eine bessere Position (oder beides) aushandeln, weil ihre Kenntnisse auf dem neuesten Stand sind. Neben Weiterbildungsangeboten können Arbeitgeber auch Mentoring-Programme nutzen, um das berufliche Fortkommen ihrer Mitarbeiter zu fördern.
  4. Unternehmenskultur: Einen großen Einfluss darauf, wie die Beschäftigten ihr Unternehmen wahrnehmen, wie sehr sie sich für ihren Arbeitgeber engagieren und wie lange sie im Unternehmen bleiben wollen, hat die Unternehmenskultur. Eine positive und unterstützende Unternehmenskultur, die Werte wie Zusammenarbeit, Offenheit, Respekt und Innovation fördert, kann die Mitarbeiter motivieren, ihr Bestes zu geben und sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Unternehmen sollten eine solche Kultur aktiv fördern, indem sie klare Werte definieren, kommunizieren und durch ihr Handeln vorleben.
  5. Personalmarketing: Personalmarketing ist auch unter dem Begriff Employer Branding bekannt. Die Idee dahinter: Unternehmen müssen auf sich aufmerksam machen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Viele Arbeitgeber sind daher in den sozialen Medien aktiv, präsentieren dort ihr Unternehmen und geben Einblicke in den Arbeitsalltag. Durch den Aufbau einer positiven Marke in Social Media wollen sie neue Mitarbeiter gewinnen. Unternehmen mit einem positiven Image erhalten unter anderem mehr Initiativbewerbungen als andere Unternehmen. Und das ist in jedem Fall wünschenswert, wenn man neue Mitarbeiter gewinnen möchte.

Fachkräfte an Unternehmen binden: Mitarbeiter gewinnen und binden

Sind passende Mitarbeiter gefunden, ist die Arbeit noch lange nicht getan. Denn im nächsten Schritt geht es darum, die neuen Mitarbeiter, die man gerade für sich gewinnen konnte, an das Unternehmen zu binden. Gelingt dies nicht, beginnt der mitunter aufwendige Rekrutierungsprozess von vorne.

Arbeitgeber sind daher gut beraten, dafür zu sorgen, dass der so genannte Onboarding-Prozess möglichst reibungslos verläuft. Folgende Faktoren können zum Erfolg beitragen:

  1. Einarbeitungsprogramme: Die Zusammenarbeit fängt mit der Einarbeitung an. Unternehmen sollten daher darauf achten, dass die Einarbeitung so gestaltet wird, dass der Mitarbeiter von Anfang an das Gefühl hat, im Unternehmen richtig und gut aufgehoben zu sein. Manche Arbeitgeber stellen dem neu eingestellten Mitarbeiter einen erfahrenen Kollegen zur Seite, der ihn während der gesamten Einarbeitungszeit betreut. Andere haben spezielle Onboarding-Programme entwickelt, bei denen der neue Mitarbeiter gleich mehrere Ansprechpartner hat. In jedem Fall sollte das Programm darauf abzielen, dass sich der Mitarbeiter schnell zurechtfindet, seine neuen Kollegen kennenlernt und schnell in seine neue Rolle hineinwächst.
  2. Feedback: Regelmäßiges Feedback hilft dem neuen Mitarbeiter, sich zu orientieren und motiviert zu arbeiten. Feedback sollte aber nicht nur aus Lob bestehen. Gerade konstruktive Kritik hilft dem Mitarbeiter, sich weiterzuentwickeln, seine Stärken weiter auszubauen und an seinen Schwächen zu arbeiten. Ist das Feedback konstruktiv formuliert, kann der Mitarbeiter daran wachsen. Dies ist eine wichtige Form der Wertschätzung, die das Engagement des Mitarbeiters fördern.
  3. Teambuilding: Der Kontakt zu anderen Mitarbeitern spielt eine wichtige Rolle dabei, wie wohl sich ein Mitarbeiter im Unternehmen fühlt und wie stark seine Bindung an den Arbeitgeber ist. Eine gute Möglichkeit, die Bindung zwischen den Mitarbeitern zu stärken, sind Teambuilding-Aktivitäten. Regelmäßige Teambuilding-Aktivitäten fördern nicht nur den Zusammenhalt im Team, sondern stärken auch das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen insgesamt. Durch gemeinsame Erlebnisse außerhalb des Arbeitsumfeldes lernen sich die Mitarbeiter besser kennen, bauen Vertrauen zueinander auf und schaffen so ein positives Arbeitsklima. Dies trägt dazu bei, dass sich die Mitarbeiter im Unternehmen wertgeschätzt und unterstützt fühlen, was wiederum ihre Bindung an das Unternehmen stärkt. Teambuilding-Maßnahmen können auch dazu beitragen, Konflikte zu lösen, die Kommunikation untereinander zu verbessern und die Motivation der Mitarbeiter zu steigern. Unternehmen sollten daher regelmäßig Teambuilding-Veranstaltungen organisieren und darauf achten, dass diese Spaß machen und die Zusammenarbeit im Team stärken.

Mitarbeiter zurückgewinnen: Weitere Möglichkeit des Personalrecruiting

Es gibt immer mehr so genannte „Boomerang-Mitarbeiter“ oder „Rehires. Darunter sind ehemalige Mitarbeiter zu verstehen, die nach einer Zeit bei einem anderen Arbeitgeber wieder zu ihrem alten Chef zurückkehren. Da es immer schwieriger wird, gute Mitarbeiter zu finden, gehen einige Unternehmen inzwischen ganz gezielt diesen Weg.

Dazu halten sie beispielsweise auch nach dem Ausscheiden des Mitarbeiters Kontakt zu ihm, binden ihn in Alumni-Netzwerke ein und zeigen sich generell offen für die Möglichkeit, den Mitarbeiter zurückzugewinnen. Arbeitgeber können diese Option beispielsweise im Abschlussgespräch mit dem Mitarbeiter kurz vor dessen Ausscheiden ansprechen.

Mitarbeiter, die in das Unternehmen zurückkehren, kennen die Abläufe, Kollegen und Vorgesetzten. Boomerang Hiring kann daher eine gute Möglichkeit sein, nicht nur Mitarbeiter zu finden, sondern auch die Einarbeitungszeit deutlich zu verkürzen. Denn der ehemalige und gleichzeitig neue Mitarbeiter kennt seine Aufgaben und die Abläufe bereits.

Bildnachweis: imtmphoto / Shutterstock.com

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