Mitarbeiter-Benefits: Das sollten Sie wissen
Immer mehr Unternehmen lassen ihren Beschäftigten Mitarbeiter-Benefits, auch Mitarbeitervorteile genannt, zukommen. Damit möchte der Arbeitgeber die Motivation seiner Beschäftigten steigern. Corporate Benefits haben aber noch weitere Vorteile – und das natürlich nicht nur für den Arbeitgeber.
Mitarbeiter-Benefits, Corporate Benefits, Incentives: Was ist das überhaupt?
Die Begriffe Mitarbeiter-Benefits, Corporate Benefits und Incentives werden häufig gleichbedeutend verwendet, sind es streng genommen aber nicht – jedenfalls nicht komplett. Während Mitarbeiter-Benefits und Corporate Benefits die gleiche Sache bezeichnen, meint man mit Incentives meist etwas anderes:
- Mitarbeiter-Benefits und Corporate Benefits: Mit diesen beiden Begriffen sind meist Dinge gemeint , die als Zuschuss zum Gehalt betrachtet werden können. Allerdings werden diese Zuschüsse nicht finanziell geleistet. Es handelt sich also nicht um eine einmalige Zusatzzahlung, sondern um andere materielle Dinge, wie beispielsweise ein Firmenhandy oder eine Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Mitarbeiter-Benefits und Corporate Benefits zahlen sich also durchaus aus, werden aber nicht in Euro direkt an den Mitarbeiter weitergegeben. Mitarbeiter-Benefits in diesem Sinne können zum Beispiel auch exklusive Firmenevents oder Reisen auf Kosten des Unternehmens sein.
- Incentives: Bei Incentives ist das schon anders. Diese Form des Mitarbeiter-Anreizes zahlen Unternehmen ihren Beschäftigten, wenn sie bestimmte Ziele erreicht oder gar übertroffen haben. Auch Sonderzahlungen wie Gewinnbeteiligungen in besonders erfolgreichen Geschäftsjahren gehören zu den Incentives dazu. Incentives werden meist mit dem Gehalt ausgezahlt und müssen somit auch versteuert werden.
Mitarbeiter-Benefits, Corporate Benefits und Incentives verfolgen jedoch das gleiche Ziel: Sie sollen den Mitarbeiter anspornen, sich richtig ins Zeug zu legen und das beste aus der täglichen Arbeit herauszuholen.
Damit wollen Arbeitgeber nicht nur die Beziehung zu den Kunden verbessern und die Zufriedenheit erhöhen, sondern natürlich auch den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens ankurbeln.
In diesem Sinne erwirtschaften die Mitarbeiter die Benefits zumindest zum Teil selbst. Denn durch ihre große Leistungsbereitschaft und überdurchschnittlichen Einsatz wird das Unternehmen erfolgreicher. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Benefits für Mitarbeiter: Die Vorteile
Natürlich haben Benefits für den Mitarbeiter, der sie bekommt, eine ganze Reihe von Vorteilen: Wer sein Ticket für die Bahn vom Arbeitgeber erhält, muss es nicht selbst kaufen. Und auch kostenloses Obst und Getränke in der Büroküche machen sich auf positive Weise im eigenen Geldbeutel bemerkbar.
Aber nicht nur das: Es gibt auch Mitarbeiter-Benefits, die ganz gezielt die Gesundheit der Belegschaft fördern. So bezuschussen einige Chefs das Abo im Fitnessstudio oder bieten spezielle Fortbildungen und Kurse an, in denen die Mitarbeiter Techniken lernen, um Stress zu reduzieren.
Aber auch Arbeitgeber haben etwas davon, wenn sie ihren Mitarbeitern Benefits in Aussicht stellen:
- Attraktivität als Arbeitgeber stärken: Der Fachkräftemangel ist keine Illusion, sondern am Arbeitsmarkt bittere Realität. Arbeitgeber sind in manchen Branchen, beispielsweise in der Informations- und Computertechnik, händeringend auf der Suche nach Fachkräften. Um für genau diese Fachkräfte ein ansprechender Arbeitgeber zu sein, müssen sie sich von der Konkurrenz abheben. Hier kommen die Mitarbeiter-Benefits ins Spiel. Denn mit den richtigen Benefits können Arbeitgeber an ihrer Außendarstellung arbeiten und sich zum Beispiel als nachhaltiger Arbeitgeber präsentieren. Wer nicht nur ein gutes Gehalt zahlt, sondern zusätzlich den öffentlichen Nachverkehr unterstützt oder seinen Mitarbeitern ein Firmenfahrrad zur Verfügung stellt, macht eben auch etwas für die Umwelt. Für viele Fachkräfte ist das heutzutage ein wichtiger Aspekt und ein ganz klares Argument sich für oder gegen einen bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden.
- Motivation steigern: Mitarbeiter, die gerne für ihren Arbeitgeber arbeiten, tun das mit mehr Motivation und sind meist auch produktiver. Das hängt nicht nur damit zusammen, dass sie unbedingt die Mitarbeiter-Benefits bekommen möchten. Ein Grund kann eben auch sein, dass sie sich mit den Zielen des Unternehmens identifizieren können und sich daher gerne dafür einsetzen.
- Wertschätzung ausdrücken: Vorgesetzte können mit Mitarbeiter-Benefits ihren Angestellten zeigen, dass sie ihre Arbeit honorieren. Das gelingt natürlich auch durch ein Lob im persönlichen Gespräch, doch trotzdem haben Mitarbeiter-Benefits eine andere Wirkung. Sie verhallen nämlich nicht so schnell wie das gesprochene Wort, sondern bleiben länger in Erinnerung. So steigern Arbeitgeber mit Mitarbeiter-Benefits die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und tragen so zu einem besseren Betriebsklima bei.
Beispiele: Welche Mitarbeiter-Benefits gibt es
Die Liste an möglichen Mitarbeiter-Benefits ist lang. Schließlich können Unternehmen selbst entscheiden, welche Benefits sie ihren Mitarbeitern als Dankeschön zukommen lassen.
Übrigens sollten sich Arbeitgeber für diese Entscheidung ausreichend Zeit lassen, denn nur Benefits, die auch zum Unternehmen passen, werden ihre gewünschte Wirkung entfalten. Wählt ein Unternehmen eine Zusatzleistung für Mitarbeiter, die so gar nicht zur Unternehmensphilosophie passt, macht sich der Arbeitgeber eher unglaubwürdig – und der Schuss geht nach hinten los.
Ähnlich verhält es sich mit Mitarbeiter-Benefits, die lediglich als Wiedergutmachung zu betrachten sind. Wenn mit dem Gutschein für die Kantine nur die geleisteten Überstunden kompensiert werden sollen, ist das für die Mitarbeiter nämlich gerade kein Grund zu Freude, sondern eher das Gegenteil.
Mitarbeiter-Benefits wirken nur dann wirklich motivierend, wenn sie der Mitarbeiter auch als Anerkennung für erbrachte Leistung verstehen kann. Und nicht als Ausgleich für Dinge, die im Unternehmen eher suboptimal laufen.
Folgende Mitarbeiter-Benefits und Zusatzleistungen kommen bei den Beschäftigten meist ganz gut an:
- Verkehrsmittel: Company-Bike, Firmenwagen oder das Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr – viele Arbeitgeber möchten die Mobilität ihrer Mitarbeiter sicherstellen. Und das nicht nur, damit ihre Beschäftigten morgens pünktlich im Büro sind.
- Kommunikationsmittel: Handys und Laptops gehören ebenfalls zu den beliebteren Mitarbeiter-Benefits. Allerdings sind Arbeitnehmer gut beraten, bei diesen Benefits auf eine klare Trennung zwischen Beruf und Freizeit zu achten. Wer nach Dienstschluss noch auf dem Firmenhandy erreichbar ist, ist es eben auch für den Chef. Eine 2. SIM-Karte oder zusätzliche private Nummer bieten sich daher bei Firmenhandys an. Der geschäftliche E-Mail-Account sollte nach Feierabend ebenfalls ausgeschaltet bleiben, um die nötige Ruhe zu bekommen.
- Kinderbetreuung: Auch die Kinderbetreuung steht ganz oben auf der Liste, wenn es um Mitarbeiter-Benefits. Die konkrete Ausgestaltung ist dabei jedoch von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Einige Firmen richten beispielsweise einen Betriebskindergarten ein, andere gewähren ihren Mitarbeitern einen finanziellen Zuschuss zu den Kita-Beiträgen in einer privaten oder städtischen Einrichtung.
- Rabatte: Je nachdem, in welcher Branche der Arbeitgeber tätig ist, sind auch Mitarbeiterrabatte auf die eigenen Produkte denkbar. Bei Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik wird das gerne gemacht. Schließlich profitieren bei dieser Art von Mitarbeiter-Benefits beide Seiten unmittelbar. Allerdings sollten Mitarbeiter und Unternehmen bei Rabatten auf die steuerliche Freigrenze achten. Bis zu einer Grenze von 1080 Euro pro Jahr können Mitarbeiter vergünstigt einkaufen. Alles darüber hinaus muss ganz regulär versteuert werden.
- Sabbatical: Diese Auszeit von der Arbeit ist zwar kein Mitarbeiter-Benefit im klassischen Sinne, erfreut sich aber trotzdem immer größerer Beliebtheit. Für einen bestimmten Zeitraum, meist ein Jahr, macht dabei der Mitarbeiter unbezahlten Urlaub und widmet sich zum Beispiel seiner Familie oder seinem Hobby. Nach dem Sabbatical geht es dann wieder mit vollem Elan im Job weiter.
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