Kündigung Muster: Tipps, Inhalt und Vorlagen
Arbeitnehmer, die ihren Job kündigen möchten, müssen eine Kündigung schreiben. Der Inhalt ist dabei meist schnell abgehakt, bei den Formalitäten kann es aber Probleme geben. Der Ausweg: ein Kündigungsmuster. Wie Sie das nutzen und worauf Sie trotzdem achten sollten, lesen Sie hier.
Kündigungsmuster: Tipps für das Kündigungsschreiben
Sie als Arbeitnehmer haben es deutlich leichter, das Arbeitsverhältnis zu kündigen. Denn anders als Ihr Arbeitgeber brauchen Sie keinen Grund, um zu kündigen. Vorausgesetzt Sie möchten ordentlich und fristgerecht kündigen. Für eine außerordentliche, fristlose Kündigungen benötigen Sie einen triftigen Grund.
Ein Muster für die Kündigung kann sich durchaus lohnen. Machen Sie nämlich einen Fehler, könnte die gesamte Kündigung unwirksam sein – und damit der Arbeitsvertrag weiterhin bestehen.
Aber nicht nur das: Wenn Sie – in der Annahme, Ihre Kündigung sei korrekt – nicht am Arbeitsplatz erscheinen, kann das Konsequenzen für Sie haben. Je nach Arbeits- oder Tarifvertrag und den jeweiligen Umständen hat Ihr Arbeitgeber sogar Schadenersatzansprüche. Gute Gründe also, bei der Kündigung ein Muster zu verwenden oder sich zumindest an der Vorlage zu orientieren.
Kündigungsmuster für Arbeitnehmer: Das gehört hinein
Bestimmte formale Anforderungen werden an eine Kündigung gestellt. Sie sollten genau darauf achten, denn Formfehler können dazu führen, dass die gesamte Kündigung unwirksam ist.
Nutzen Sie für Ihre Kündigung ein Muster, müssen Sie die dort gemachten Angaben natürlich abwandeln. Achten Sie darauf, dass Sie sich dabei nicht verschreiben oder vertippen. Denn auch in diesem Fall könnte die Kündigung – trotz Muster – nicht rechtskräftig sein.
Inhalt und Aufbau des Kündigungsschreibens
Der Briefkopf
In den Briefkopf gehören die persönlichen Daten: Ihre Daten und die Ihres Noch-Arbeitgebers. Achten Sie hierbei besonders auf Vollständigkeit. So muss im Briefkopf die genaue Firmierung und Adresse Ihres Arbeitgebers stehen. Kontrollieren Sie diese Angaben sicherheitshalber mit den Informationen auf Ihrer Gehaltsabrechnung und/oder im Internet.
Unser Tipp: Wenn Sie der Personalabteilung die Zuordnung Ihrer Kündigung erleichtern möchten, geben Sie zusätzlich Ihre Personalnummer und Ihr Geburtsdatum an.
Das Datum
Auf das Datum müssen Sie gleich doppelt achten. Denn zusätzlich zu der Angabe kurz nach dem Briefkopf (in Kombination mit dem Ort), sollten Sie das Ende des Beschäftigungsverhältnisses ebenfalls in der Kündigung nennen. In unserem Muster werden Sie sehen, an welcher Stelle das normalerweise gemacht wird.
Der Betreff
Eindeutigkeit ist eine Vorgabe, die jede Kündigung erfüllen muss. Damit auf den ersten Blick klar wird, welche Art von Schreiben der Personaler oder Chef vor sich hat, sollten Sie das schon im Betreff mitteilen. Ein einfaches „Kündigung“ reicht schon aus.
Sie können allerdings auch ausführlicher werden und Ihre Personalnummer (sofern Sie diese nicht schon im Briefkopf genannt haben) oder das Datum des Arbeitsvertrags nennen. Also beispielsweise „Kündigung des Arbeitsvertrag vom TT.MM.JJJJ“.
Die Anrede
Das unpersönliche „Sehr geehrte Damen und Herren,…“ ist schon in der Bewerbung keine gute Idee. Genauso wenig sollten Sie es in Ihrer Kündigung verwenden.
Der richtige Adressat für Ihre Kündigung ist entweder Ihr Chef selbst oder ein Vertreter in der Personalabteilung. Sind Sie nicht sicher, wer es ist, fragen Sie einfach nach. Unter Umständen finden Sie auch einen Hinweis im Netz oder auf den Aushängen im Betrieb.
Die Erklärung
Wie bereits angesprochen, ist Eindeutigkeit eine wichtige Vorgabe bei einer Kündigung. Aus der Kündigung muss unmissverständlich klar werden, dass Sie das Arbeitsverhältnis beenden. Dabei müssen Sie sich nicht in epischer Breite äußern. Im Gegenteil, häufig führen langatmige Kündigungserklärungen dazu, dass eben nicht mehr zweifelsfrei klar ist, was Sie mit Ihrem Schreiben ausdrücken möchten.
Ein simples „Hiermit kündige ich den Arbeitsvertrag vom TT.MM.JJJJ ordnungsgemäß und fristgerecht zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ reicht schon aus. Achten Sie darauf, dass auch das Muster für Ihre Kündigung eine derartige Formulierung enthält.
Die Unterschrift
Mit Ihrer Unterschrift unter die Kündigung enden die Pflichtangaben. Ihre Unterschrift müssen Sie eigenhändig auf Papier bringen. Es genügt also nicht, wenn Sie eine eingescannte Unterschrift auf die Kündigung am PC kopieren.
Daher reicht es auch nicht aus, nur Ihren Namen unter die Kündigung zu tippen. Sie müssen schon zum Stift greifen, um eine rechtskräftige Kündigung zu schreiben.
Die optionalen Angaben in einer Kündigung
Daneben gibt es noch einige Dinge, die sich häufig in einer Kündigung (und natürlich auch einem Muster) finden, die jedoch nicht zwingend hineingehören. Bedeutet: Auch wenn diese Angaben fehlen, ist die Kündigung trotzdem vollständig und somit wirksam (vorausgesetzt Sie haben bei den übrigen Punkten keine Fehler gemacht).
Die Angaben sind zwar optional, schaden aber trotzdem nicht in einer Kündigung – daher kommen sie auch in den meisten Mustern vor. Denn eine Kündigung mit diesen zusätzlichen Angaben hinterlässt beim Personaler und/oder Chef einfach einen besseren Eindruck.
Behalten Sie immer im Hinterkopf: Sie können nie wissen, ob Sie Ihrem ehemaligen Chef noch einmal begegnen werden. Davon abgesehen, dass Ihr nächster Arbeitgeber sich vielleicht bei Ihrem Ex-Chef erkundigt – und ein gutes Arbeitszeugnis möchten Sie sicherlich auch noch haben.
Sollten Sie ein Kündigungsmuster verwenden und die folgenden Angaben sind darin vorgesehen, können Sie sie also ruhig übernehmen. Für den Fall, dass Sie Ihr Kündigungsschreiben selbst aufsetzen, können diese Angaben auch nicht schaden:
Begründung
Anders als Ihr Arbeitgeber, sind Sie als Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, einen Grund für Ihre ordentliche Kündigung zu nennen. Verboten ist es aber nicht. Wenn Sie Ihren Arbeitgeber beschwichtigen wollen und nicht kündigen, weil das Arbeitsverhältnis unzumutbar geworden ist, können Sie den Grund nennen.
Zum Beispiel: „Aus persönlichen Gründen bin ich leider gezwungen, das Arbeitsverhältnis zu beenden.“
Danksagung
Trennen Sie sich im Guten von Ihrem Arbeitgeber, spricht auch nichts gegen eine Danksagung. Im Übrigen auch dann nicht, wenn das Arbeitsverhältnis gegen Ende zerrüttet war, denn damit beweisen Sie Größe.
Folgende Formulierung bietet sich beispielsweise an: „Ich möchte mich auf diesem Wege herzlich für die vergangenen Jahre bedanken. In Ihrem Betrieb konnte ich mich beruflich weiterentwickeln und viel lernen.“
Arbeitszeugnis
Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf ein Arbeitszeugnis. So gesehen muss dieser Zusatz also wirklich nicht in der Kündigung stehen. In einigen Mustern fehlt er aus diesem Grund.
Da einige Personaler sich aber zu lange Zeit lassen, bis sie ein Arbeitszeugnis ausstellen, können Sie schon in der Kündigung darauf hinweisen. In vielen Mustern wird genau das getan.
Das können Sie zum Beispiel so machen: „Ich möchte Sie bitten, mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen.“
Kündigung: Muster für einen befristeten Vertrag
Ein befristeter Arbeitsvertrag kann in der Regel nicht ordentlich gekündigt werden. Ausnahme: Im Arbeits- oder Tarifvertrag ist etwas anderes vereinbart. In diesem Fall können Sie für die Kündigung das gleiche Muster nutzen, das Sie für einen unbefristeten Arbeitsvertrag verwenden.
Sollte es jedoch keine Ausnahmeregelung in Ihrem Vertrag geben, müssen Sie warten, bis Sie das Vertragsende erreicht haben. Außerordentlich und fristlos können Sie natürlich trotzdem kündigen.
Kündigung: Muster für Ihr Kündigungsschreiben
Neben den inhaltlichen Vorgaben müssen Sie auf bestimmte formale Dinge achten, wenn Sie eine rechtskräftige Kündigung schreiben möchten. Dazu gehören:
- Die Kündigung muss schriftlich erfolgen: Diese Formvorschrift findet sich schon im Gesetz, nämlich in Paragraf § 623 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Ausgeschlossen ist demnach eine Kündigung per WhatsApp, SMS oder E-Mail. Eine Kündigung muss dagegen immer in Briefform, also als ausgedrucktes und unterschriebenes Dokument, beim Arbeitgeber eingehen.
- Die Kündigung muss eindeutig sein: Aus dem Kündigungsschreiben muss zweifelsfrei klar werden, dass Sie kündigen. Formulierungen wie „Ich möchte gerne den Arbeitsvertrag…“ oder „Hiermit würde ich gern…“ gehören nicht in eine Kündigung hinein. Stattdessen müssen Sie eindeutig formulieren, also „hiermit kündige ich den Arbeitsvertrag.“ Im Zweifel orientieren Sie sich einfach an unserem Kündigungsmuster.
Kündigungsmuster: die Vorlage für die Kündigung
In folgendem Muster für eine Kündigung haben wir noch einmal alle Voraussetzungen zusammengefasst und daraus eine Kündigung gestrickt. Sie können unser Muster gerne als Vorlage nutzen, wenn Sie als Arbeitnehmer eine Kündigung schreiben möchten.
Achten Sie jedoch darauf, dass Ihre und die Angaben Ihres Arbeitgebers korrekt sind. Auch das Datum sollten Sie zur Sicherheit lieber zweimal überprüfen.
Maria Mustermann
Musterstraße 11
11234 Musterstadt
(Personalnummer: 123456789)
Meier GmbH
Herr Meier
Meierstraße 11
11123 Meierstadt
Musterstadt, TT.MM.JJJ
Kündigung (des Arbeitsvertrags vom TT.MM.JJJJ)
Sehr geehrter Herr Meier,
hiermit kündige ich meinen Arbeitsvertrag (vom TT.MM.JJJJ) fristgerecht und ordentlich zum TT.MM.JJJJ.
Auf diesem Weg möchte ich mich noch einmal für die wertschätzende und gewinnbringende Zusammenarbeit bedanken. Ich bedaure, dass ich das Arbeitsverhältnis aus privaten Gründen kündigen muss.
Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt der Kündigung und teilen mir das Datum mit, zu dem der Arbeitsvertrag enden wird.
Außerdem bitte ich darum, mir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Mustermann
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