Keine Motivation zu arbeiten: Was tun, wenn der Job zur Qual wird?

Man kann nicht immer bester Laune sein. Genauso wenig kann man seiner Arbeit grundsätzlich mit voller Motivation nachgehen. Es gibt immer wieder Phasen, in denen man mit fehlender Motivation zu kämpfen hat. Was gegen fehlende Motivation helfen kann und wann aus der „Keine-MotivationPhase“ ein echtes psychisches Problem wird, können Sie hier erfahren.

Eine Frau im Büro, ihr Kopf liegt auf den Armen, denn sie hat keine Motivation zu arbeiten

Keine Motivation für Arbeit: Was tun?

Klar, vor allem montags kommt es immer mal wieder vor, dass man keine Lust hat, ins Büro zu gehen. Das Wochenende war mal wieder viel zu kurz, um all das zu tun, was man sich vorgenommen hatte, und zum Ausschlafen hat es leider auch nicht gereicht.

Wer hin und wieder oder eben gerade nach dem Urlaub oder dem Wochenende keine Motivation zu arbeiten hat, der muss sich vermutlich nicht allzu viele Gedanken über seinen Job und seine Berufswahl machen.

In manchen Fällen hält das Motivationstief auch länger an. Und man hat zum Beispiel Probleme, nach dem Urlaub überhaupt wieder in den Arbeitsalltag zurückzufinden. Dann sollten Arbeitnehmer auf die Suche nach dem Grund für die Lustlosigkeit im Job gehen. Denn unter Umständen zeigt sich hier schon, wie man das Problem mit der fehlenden Motivation lösen kann.

Keine Motivation zu arbeiten: die Gründe

Wenn Sie keine Motivation mehr für Ihren Job verspüren, sollten Sie sich zunächst Gedanken darüber machen, woher die Lustlosigkeit kommen könnte. Vielleicht kann Ihnen die folgende Übersicht dabei helfen:

  1. Zu wenig Abwechslung: Die fehlenden Anforderungen im Job können ein Grund für wenig Motivation sein. Arbeitnehmer, die tagein tagaus die gleichen Aufgaben erledigen, können die Lust an der Arbeit verlieren. Vor allem dann, wenn der Job ursprünglich ganz anders aussah. Wer die ersten Jahre im Job spannende Projekte managen durfte, nun aber immer weniger und überaus eintönige Aufgaben erledigen muss, der könnte sich schnell langweilen. Die Langeweile führt bei manchen zu Frust und der wiederum ist der ideale Nährboden, um die Motivation für seine Arbeit zu verlieren.
  2. Überforderung: Aber auch das andere Extrem kann dazu führen, dass man die Motivation an seiner Arbeit verliert. Wer jeden Tag das Büro oder die Produktionshalle betritt und schon vorher weiß, dass er die Aufgaben für den Tag nicht schaffen wird, der wird vermutlich mindestens genauso frustriert sein. Denn deutlich zu viele Aufgaben oder Aufgaben, die die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen bei weitem übersteigen, haben einen ungünstigen Einfluss auf die Motivation.
  3. Keine Aufstiegsmöglichkeiten: Kommt die Lustlosigkeit im Job daher, weil die Aufgaben viel zu monoton sind, könnte ein Karrieresprung eine denkbare Abhilfe für das Problem sein. Wenn es jedoch keine Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen gibt, ist das eher ein Grund dafür, dass die Motivation weiter sinkt. Denn Arbeitnehmer, die das Gefühl haben, beruflich in einer Sackgasse zu stecken, werden wohl kaum gut gelaunt und voller Tatendrang jeden Tag an die Arbeit gehen.
  4. Fehlende Wertschätzung: Wer das Gefühl hat, dass die eigene Arbeit nicht wertgeschätzt wird und wer sich als Arbeitnehmer austauschbar fühlt, der wird keine enge Bindung zu seinem Arbeitgeber entwickeln. Hinzu kommt, dass in diesem Fall die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man den Spaß und die Freude an der Arbeit komplett verliert.
  5. Schlechtes Betriebsklima: Wo fehlende Wertschätzung ist, ist ein schlechtes Betriebsklima häufig auch nicht weit. Denn in der Regel ist man nicht nur selbst davon betroffen, dass die eigene Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Vielen Kollegen geht es ähnlich. Daher verlieren auch sie schnell die Motivation an der Arbeit und kommen jeden Tag missmutig an den Arbeitsplatz. Das wiederum hat einen Einfluss auf die Stimmung im Team und letztlich auf das Betriebsklima.
  6. Persönliche Probleme: Wer Probleme im privaten Bereich hat, der kann schon mal Schwierigkeiten haben, ausreichend Motivation für seine Arbeit aufzubringen. Arbeitnehmer, die zum Beispiel gesundheitliche Probleme haben, wollen vielleicht lieber zuhause bleiben und sich auskurieren, trauen sich aber gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht, weil sie Angst haben, den Job zu verlieren. Kommen dann noch finanzielle Sorgen hinzu, kann die Situation schon sehr bedrückend sein. So bedrückend, dass man sich auf nichts anderes mehr konzentrieren kann. Was natürlich Auswirkungen auf die Motivation für die Arbeit hat.
  7. Wenig Interesse: Ein Grund für fehlende Motivation kann die falsche Berufswahl sein. Gerade bei Berufsanfängern ist diese Gefahr nicht zu unterschätzen. Wer sich zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn für einen Job entscheidet, der eben doch nicht ganz den Vorstellungen und vor allem nicht den Kompetenzen entspricht, der kann schnell die Motivation an der Arbeit verlieren.

Fehlende Motivation bei der Arbeit: Das kann helfen

Es gibt einige Methoden, wie man gegen die verschiedenen Gründe für fehlende Motivation bei der Arbeit vorgehen kann. Dabei handelt es sich natürlich nicht um allgemeingültige Lösungen. Sie sollten einige Methoden ausprobieren, um die passende für Ihr Motivationstief zu finden.

  1. Sich genügend Auszeiten gönnen: Pausen zu machen, kann ein Mittel gegen viele Gründe für fehlende Motivation sein. Arbeitnehmer, die ausreichend Pausen machen, können sich zum Beispiel davon erholen, dass sie zu viele und zu herausfordernden Aufgaben bewältigen müssen. Auf der anderen Seite kann die Auszeit aber auch dazu beitragen, den Kopf nach einer monotonen Tätigkeit wieder freizubekommen. Grundsätzlich sollte jeder Beschäftigte darauf achten, dass er sich hin und wieder Zeit für andere Dinge nimmt und die Gedanken schweifen lässt. Das trägt dazu bei, mental gesund zu bleiben und schont den Körper.
  2. Eigene Einstellung überdenken: Versuchen Sie herauszufinden, welche Dinge Sie besonders stressen und wann Sie besonders wenig Motivation für Ihre Arbeit haben. Wenn Sie sich genau beobachten, können Sie mit etwas Glück die Situationen finden, die Sie am meisten Motivation kosten.
  3. Belohnungen schaffen: Um ein kurzfristiges Motivationstief zu überwinden, kann uns ein Belohnungssystem helfen. Wenn mal wieder eine extrem langweilige Aufgabe ansteht, zu der Sie überhaupt keine Lust haben, sollten Sie sich selbst eine Belohnung in Aussicht stellen. Das können unterschiedliche Dinge sein: Ein leckeres Essen am Abend, eine Runde Sport oder ein Film, den Sie schon lange sehen wollten. Diese Art von Belohnung kann der nötige Anreiz sein, um die anstehende Aufgabe voller Motivation zu erledigen.
  4. Ansprechende Arbeitsumgebung kreieren: Farben und Formen können einen großen Einfluss auf unsere Konzentration haben. Wer konzentrierter arbeitet, der schafft in der Regel auch mehr – was sich wiederum positiv auf die Motivation niederschlägt. Versuchen Sie daher, Ihre Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass Sie sich wohlfühlen und sich gleichzeitig auf Ihre Aufgaben konzentrieren können. Manche brauchen dazu einen aufgeräumten Schreibtisch, andere einen Fensterplatz oder zumindest Tageslicht mit einer Tageslichtlampe und wieder andere möchten viele Zimmerpflanzen um sich herum. Auch hier kommt es wieder auf die eigenen Vorlieben an und es gilt, herauszufinden, womit Sie am besten arbeiten können.
  5. Netzwerk erweitern: Unter Umständen passt der Job aber auch einfach nicht zu Ihnen. Vermutlich hilft nur noch, sich auf die Suche nach einem neuen Job zu machen. In der Vorbereitung darauf, sollten Sie Ihr Netzwerk anzapfen und wenn möglich erweitern. Viele Jobs werden über Beziehungen vergeben. Wer es schafft, sich richtig zu präsentieren und die richtigen Kontakte zu knüpfen, der hat recht gute Chancen, in Zukunft einen Job zu finden, der besser zu den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen passt.
  6. Weiterbildungen absolvieren: Wenn der Grund für die fehlende Motivation darin liegt, dass Ihnen die nötigen Kompetenzen fehlen, um die Aufgaben gut zu meistern, können Sie mit einer Weiterbildung das nötige Wissen erwerben. Das hilft nicht nur, um fordernde Aufgaben zu bewältigen, sondern auch, wenn Sie sich einen neuen Job suchen möchten. Denn bessere Qualifikationen bedeuten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Keine Motivation bei der Arbeit: Depression ist ein Warnzeichen

Die oben genannten Tipps helfen nur, wenn der Grund für die fehlende Motivation bei der Arbeit nicht in einer Depression liegt. Eine Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die sich nicht mit Hausmittelchen beheben lässt.

Sollten Sie Symptome wie

  • Niedergeschlagenheit
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Verlust des Interesses an Aktivitäten
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • soziale Abkapslung

verspüren, sollten Sie einen Arzt oder einen Psychotherapeuten aufsuchen. Eine ernste psychische Erkrankung kann nur mithilfe eines Experten besser werden.

Bildnachweis: Shift Drive / Shutterstock.com

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