Headhunter: Aufgaben, Voraussetzungen und Kosten

Ein Headhunter, auch bekannt als Personalberater oder Executive Recruiter, bietet eine Dienstleistung an: Er unterstützt bei der Besetzung von Stellen. In der Regel wird er beauftragt, passende Mitarbeiter zu finden. Dabei übernimmt er einen Großteil des Auswahlprozesses für den Auftraggeber und stellt diesem am Ende mehrere Kandidaten vor. Die Kosten für den Headhunter zahlt der Auftraggeber.

Ein Mann klickt auf virtuelle Profile, was ist ein Headhunter?

Wie die Arbeit eines Headhunters konkret aussieht und welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten, haben wir uns genauer angesehen.

Was macht ein Headhunter?

Ein Headhunter ist auch unter der Bezeichnung Personalberater oder Executive Recruiter bekannt. Die wörtliche Übersetzung des Begriffs aus dem Englischen lautet „Kopfjäger“. Seine Aufgabe besteht in erster Linie darin, Unternehmen bei der Personalbeschaffung zu helfen.

Headhunter werden jedoch in der Regel nur dann beauftragt, wenn Unternehmen Mitarbeiter mit speziellen Fähigkeiten oder für eine bestimmte Ebene suchen. Wenn beispielsweise Mitarbeiter für relativ einfache Anlerntätigkeiten gesucht werden, kommen Headhunter nicht zum Zug.

Das liegt unter anderem daran, dass Headhunter entweder komplett oder zu einem Großteil in Abhängigkeit vom Jahreseinkommen des Kandidaten bezahlt werden, den sie suchen. In manchen Fällen bekommen Headhunter drei Monatseinkommen der vermittelten Fachkraft. Diese Prämie wird von der Firma gezahlt, die den Headhunter beauftragt hat.

Wie sucht und findet ein Headhunter passende Kandidaten?

Der Headhunter arbeitet in enger Abstimmung mit seinem Auftraggeber. Zunächst muss er wissen, welche Qualifikationen der Kandidat haben soll, der gesucht wird. Die Erstellung eines konkreten Anforderungsprofils gehört daher zu den Aufgaben eines Headhunters. Dazu wird häufig ein systematisiertes Gespräch mit dem Auftraggeber geführt, in dem möglichst konkret festgehalten wird, welche Eigenschaften der Kandidat haben soll, aber auch, welche täglichen Aufgaben auf ihn zukommen würden. Schließlich muss der Headhunter dem Kandidaten genau schildern, welche Aufgaben er bei seinem neuen Arbeitgeber übernehmen soll.

In vielen Fällen sucht der Headhunter zunächst in beruflichen Netzwerken wie Xing und LinkedIn nach Kandidaten, welche die geforderten Qualifikationen mitbringen. Die meisten Headhunter verfügen aber auch darüber hinaus über ein großes Netzwerk. Sie können daher ihre Branchenkontakte aktivieren und so passende Kandidaten ausfindig machen.

Executive Search: Vom Headhunter gefunden werden

In erster Linie bieten Headhunter Executive Search an, also die gezielte Suche und Ansprache von Kandidaten.

Headhunter schalten nämlich keine Stellenanzeigen, sondern suchen zum Beispiel in Konkurrenzunternehmen ihres Auftraggebers nach Personen, die eine vergleichbare Position wie die aktuell gesuchte innehaben.

Diese Personen versuchen sie dann zu kontaktieren. Die Kontaktaufnahme kann auf ganz unterschiedlichen Wegen erfolgen. Einige Headhunter schreiben die betreffenden Personen zum Beispiel über soziale Medien an. Andere rufen direkt bei dem Arbeitgeber der jeweiligen Person an und versuchen, an die Telefonnummer zu gelangen oder direkt durchgestellt zu werden.

Dieses Vorgehen dürfte in den vergangenen Jahren jedoch weniger geworden sein, da es einige Gerichtsurteile dazu gab, dass diese Praxis juristisch nicht korrekt ist und unter Umständen Strafen nach sich ziehen könnte. Daher ist es mittlerweile eher gängige Praxis, geeignete Kandidaten über soziale Netzwerke anzusprechen, wo sie öffentlich zu finden sind.

In der Regel beschränkt sich der Headhunter bei der Auswahl der Kandidaten nicht nur auf ein oder zwei Profile. Denn auch wenn die fachlichen Qualifikationen passen und der Kandidat generell Interesse an einem Jobwechsel hat, bedeutet das nicht, dass auch der potenzielle Arbeitgeber mit dem Kandidaten einverstanden ist.

Analog zu herkömmlichen Bewerbungsprozessen, bei denen es auch immer wieder vorkommt, dass Kandidat und Arbeitgeber nicht zusammenpassen, kann dies auch bei der Direktsuche passieren. Das muss der Headhunter bei seiner Arbeit immer beachten und daher verschiedene Kandidaten präsentieren.

Ein Headhunter übernimmt den Großteil des Bewerbungsprozesses

Um einen Eindruck davon zu bekommen, ob der Kandidat zum Unternehmen passen könnte oder nicht, übernimmt der Headhunter einen Großteil des Bewerbungsprozesses.

Durch Gespräche mit dem Kandidaten versucht er, herauszufinden, ob dieser die Werte und Ziele des Unternehmens vertritt.

Wenn alle Beteiligten es wünschen, vermittelt der Headhunter auch im weiteren Auswahlprozess und unterstützt bei der Gehaltsverhandlung.

Was kostet ein Headhunter?

Headhunter bekommen meist eine Provision, wenn sie einen Kandidaten erfolgreich an ihren Auftraggeber vermittelt haben. Die Berechnungsgrundlage ist dabei in der Regel das Jahresgehalt des Kandidaten. Von diesem Jahresgehalt bekommt der Headhunter zwischen 20 und 30 Prozent.

Sucht das Unternehmen einen nur schwer zu findenden Spezialisten, kann das Honorar auch über diesem Richtwert liegen. Letztlich handelt der Headhunter im Vorfeld sein Honorar mit seinem Auftraggeber aus, daher sind Abweichungen von den Richtwerten nichts Ungewöhnliches.

Die Kosten für Bewerber

Für Bewerber beziehungsweise die gesuchten Kandidaten ist die Arbeit des Headhunters in der Regel kostenlos. Das Unternehmen, das neue Mitarbeiter sucht, hat den Headhunter beauftragt und bezahlt diesen daher.

Sollte der Headhunter dem Bewerber Kosten in Rechnung stellen wollen, sollte dieser vorsichtig sein. Dieses Vorgehen ist nicht üblich und unter Umständen ist der Bewerber an einen eher unseriösen Headhunter geraten.

Kosten können für den Bewerber aber dann entstehen, wenn er den Headhunter beauftragt hat, einen neuen Arbeitgeber für ihn zu suchen.

In der Regel gilt beim Executive Search das Bestellerprinzip: Die Person, die den Auftrag erteilt, zahlt die Kosten für den Headhunter.

Wie wird man Headhunter?

Eine spezielle Ausbildung oder ein Studium, um Headhunter zu werden, gibt es nicht. Das sind zunächst einmal gute Nachrichten für Menschen, die Headhunter werden möchten.

Trotzdem zeigt sich immer wieder, dass Headhunter häufig ähnliche Lebensläufe haben. Daran können Sie sich orientieren, wenn Sie selbst in dem Beruf arbeiten möchten.

Headhunter: Die Voraussetzungen

Viele Personen, die als Headhunter arbeiten, haben ein Studium abgeschlossen. Psychologie ist in diesem Bereich sinnvoll, manche haben aber auch ein BWL-Studium mit Schwerpunkt „Personal“ absolviert. Daneben finden sich vereinzelt immer wieder Headhunter, die aus ganz anderen Fachbereichen kommen.

Manche haben auch eine Ausbildung abgeschlossen und sich zum Headhunter weiterqualifiziert. Personaldienstleistungskaufleute können zum Beispiel auch als Headhunter erfolgreich sein. Dazu benötigen sie jedoch einige Jahre Berufserfahrung.

Neben dem Studium oder einer einschlägigen Ausbildung sollten Menschen, die als Headhunter arbeiten möchten, noch weitere Voraussetzungen mitbringen, um in dem Job erfolgreich zu sein:

  1. Gute Kenntnisse der Branche: Es kann sinnvoll sein, sich auf eine oder zwei Branchen zu spezialisieren und sich dort Insiderwissen anzueignen. Wer Trends kennt und auf dieser Grundlage im besten Fall Voraussagen treffen kann, ist gut aufgestellt, um Kandidaten zu finden, die lange bei dem Auftraggeber bleiben.
  2. Exzellente Kommunikationsfähigkeiten: Headhunter müssen mit allen Beteiligten zu guten und häufig auch schnellen Ergebnissen kommen. Das erfordert, dass man sich gut ausdrücken und Dinge auf den Punkt bringen kann. Darüber hinaus schadet es nicht, wenn der Headhunter den Kandidaten oder den Auftraggeber in die Richtung lenkt, die er für richtig hält. Denn manche Kandidaten sehen nicht, dass ihnen eine tolle Möglichkeit geboten wird. Analog dazu unterschätzen manche Auftraggeber Kandidaten, die ihnen präsentiert werden. An dieser Stelle ist es die Aufgabe eines erfolgreichen Headhunters, die Vorzüge klar und deutlich zu benennen und sie so zu präsentieren, dass sich die Person positiv entscheidet. Damit das gelingt, muss man effektiv kommunizieren können.
  3. Ein möglichst großes Netzwerk: Ein großes und funktionierendes Netzwerk in der betreffenden Branche ist eine wichtige Voraussetzung, um passende Kandidaten zu finden. Auch neue Auftraggeber kommen häufig über bestehende Kontakte und Empfehlungen. Eine wichtige Voraussetzung, um Headhunter zu werden, ist es daher, in der Lage zu sein, ein Netzwerk aufzubauen und es nachhaltig zu pflegen.
  4. Organisation und Selbstmanagement: Gerade diejenigen Headhunter, die selbstständig und nicht in einer Personalberatungsagentur arbeiten, müssen sehr gut darin sein, sich selbst zu organisieren. Denn während eines Suchauftrags kommen viele Informationen zu den Personen und der ausgeschriebenen Stelle zusammen. Außerdem muss der Headhunter dafür Sorge tragen, dass vertrauliche Informationen vertraulich bleiben und dass nur die Informationen weitergeleitet werden, die für dritte Personen bestimmt sind. Wie in vielen anderen Berufen ist auch für den Headhunter Zeit ein knappes Gut. Gerade selbstständige Headhunter müssen ihre Zeit effektiv managen und Prioritäten richtig setzen. Das gilt umso mehr, wenn sie nicht nur einen aktuellen Suchauftrag haben, sondern mehrere Projekte gleichzeitig betreuen.

Bildnachweis: FAMILY STOCK / Shutterstock.com

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