Handout gestalten: Sinnvolle Struktur & Aufbau
Wer einen Vortrag halten muss, wird passend zu seiner Präsentation häufig ein sogenanntes Handout gestalten. Auf diesem Papier fasst der Vortragende die wichtigsten Punkte seines Referats zusammen. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, einen Vortrag auf das Wesentliche zu reduzieren und in Stichpunkten wiederzugeben. Wie es trotzdem gelingen kann und welche Möglichkeiten es gibt, ein Handout zu gliedern, erfahren Sie hier.
Handout: Was ist das überhaupt?
Das Handout ist auch unter den Namen Handreichung oder Thesenpapier bekannt. Andere, aber seltenere Synonyme für das Handout sind Tischvorlage oder Handzettel.
Ein Handout ist dazu gedacht, den Zuhörern eines Vortrags die wichtigsten Thesen, Daten oder Fakten übersichtlich zu präsentieren. Ein Handout ist damit sowohl eine Stütze für den Vortragenden als auch für die Zuhörenden. Es wird zu verschiedenen Anlässen und in verschiedenen Institutionen eingesetzt, zum Beispiel …
- in der Schule bei Referaten
- in der Universität bei Präsentationen
- auf einem Kongress bei Vorträgen
- am Arbeitsplatz bei Besprechungen
Handout und Thesenpapier: die Unterschiede
Obwohl die Begriffe Handout und Thesenpapier in vielen Fällen synonym gebraucht werden, sind die inhaltlichen Anforderungen an beide Arten von Unterlagen bisweilen unterschiedlich.
Tipp: Sollten Sie dazu aufgefordert werden, ein Thesenpapier zu verfassen, fragen Sie nach, was genau damit gemeint ist. Die folgenden Beschreibungen der beiden Begriffe können Ihnen helfen:
- Thesenpapier: Wird explizit ein Thesenpapier gefordert, sollte die Bearbeitung entsprechend ausfallen. Gemeint ist, dass letztlich nur einige wenige zentrale Thesen auf dem Papier zu finden sind. Ein Thesenpapier behandelt nur die Essenz eines Vortrags, Qualität geht vor Quantität. Längere und umfangreiche Ausführungen zu den Thesen sucht man auf dem Thesenpapier daher meist vergebens.
- Handout: Ein gewöhnliches Handout kann dagegen schon etwas umfangreicher ausfallen. Die wichtigsten Fakten zum jeweiligen Thema müssen nicht grundsätzlich stichpunktartig aufgeführt werden. Wenn Sie ein Handout gestalten, sollten Sie möglichst ein paar weiterführende Informationen zum Thema für die Zuhörer bereitstellen.
Handout gestalten: So ist das Handout aufgebaut
Primär soll das Handout es den Zuhörern erleichtern, dem Vortrag zu folgen und das Gesagte zu verinnerlichen. Niemand verlangt daher von Ihnen, dass Sie ein mehrseitiges Handout verfassen.
Vielmehr sollte das Handout kurz und knapp gestaltet sein. Halten Sie sich dabei an folgende Kriterien:
- Die wichtigsten Punkte: Die folgenden Angaben gehören unbedingt in ein Handout. Denn unabhängig vom Thema der Präsentation sollte der Zuhörer in der Lage sein, das Handout auch nach einiger Zeit noch dem korrekten Vortrag zuzuordnen. Einige allgemeine Punkte helfen dabei:
- Bezeichnung des Kongresses oder des jeweiligen Themas der Präsentation
- Name des Vortragenden
- Thema des Vortrags
- Datum und Ort des Vortrags
Bei Vorträgen an einer Universität sollten außerdem folgende Zusatzangaben nicht fehlen:
- Aktuelles Semester
- Name des Seminars
- Name des Dozenten
- Das Layout festlegen: Noch bevor Sie den Inhalt des Handouts gestalten, sollten Sie sich für ein Layout entscheiden. Bei Kongressen oder Vorträgen an einer Universität oder Schule gibt es hin und wieder bestimmte Formatvorgaben, die die Vortragenden einhalten müssen. Auch einige Firmen möchten, dass das Handout im Stil der übrigen Corporate Identity erstellt wird. Vielleicht gibt es sogar eine entsprechende Vorlage, die Sie für ihr Handout verwenden können.
Sollte es keine Vorlage und keine besonderen Vorgaben geben, können Sie nach eigenem Gusto ihr Handout gestalten. Wenn Sie dabei etwas Unterstützung oder Inspiration benötigen, berücksichtigen Sie folgende formale Standards:
- Schriftgröße: In der Regel entscheidet man sich für eine Schriftgröße zwischen 11 und 12 Punkt.
- Schriftart: Times New Roman oder Arial gehören zu den gängigen Schriftarten für Handouts. Auch Calibri oder Cambria sind für Handouts und Thesenpapiere eine gute Wahl.
Das Layout sollte außerdem so gestaltet sein, dass es an den Rändern Platz für Notizen der Zuhörer gibt.
- Auf das Wichtigste beschränken: Im Idealfall sollte das Handout nicht mehr als eine DIN-A4-Seite umfassen. Gerade bei längeren Vorträgen ist das eine Herausforderung. Sollte es Ihnen partout nicht gelingen, alle wichtigen Fakten auf eine Seite zu pressen, darf das Handout ausnahmsweise auch länger sein. Lassen Sie Zusammenfassung allerdings nicht ausufern. Kommt das Handout zu überladen daher, ist es für die Zuhörer keine Unterstützung.
- Überblick über Inhalt verschaffen: Die Gliederung des Vortrags kann die Entscheidung darüber erleichtern, welche Punkte in das Handout aufgenommen werden sollte. Orientieren Sie sich an den Vortragsnotizen oder der eigenen Powerpoint-Präsentation, um die zentralen Aspekte des Vortrags zu bestimmen.
- Das Handout gliedern: Das Handout ist gegliedert in Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung führen Sie zum Thema hin. Sie sollte zentrale Begriffe und Definitionen voranstellen. Danach widmen Sie sich dem Kern des Vortrags. Beschränken sie sich dabei auf das Wesentliche. Denn das Handout soll nicht alle Informationen des Vortrags wiedergeben, sondern lediglich das Verständnis erleichtern. Besonders Statistiken, Preisentwicklungen oder Jahresangaben kann man sich als Zuhörer in der Regel kaum merken. Daher haben diese Dinge auf dem Handout den richtigen Platz. Das erleichtert das Zuhören und hilft später bei der Erinnerung an die zentralen Fakten.
- Die Quellenangabe hinzufügen: Sofern Sie Literatur oder Quellen, wie zum Beispiel Statistiken oder Umfragen, benutzt haben, sollten Sie diese auf dem Handout vermerken. Sie gehören ganz ans Ende des Papiers. Da sie für den Vortrag nicht zentral sind, sondern lediglich als Nachweis dienen, kann die Schriftgröße verkleinert werden. Häufig entscheidet man sich für 10 Punkt, aber auch andere Formatierungen sind möglich.
- Das Handout kontrollieren: Auf eine abschließende Kontrolle des Handouts sollten Sie nicht verzichten. Es bietet sich jedoch an, das Handout nicht sofort nach der Fertigstellung zu kontrollieren. Lassen Sie es lieber einen oder zwei Tage liegen und sehen Sie es sich dann noch einmal an. Idealerweise versuchen Sie, den geplanten Vortrag anhand des Handouts zu halten. So fällt Ihnen auf, an welcher Stelle es noch Erklärungsbedarf gibt und welche Punkte unter Umständen ergänzt werden müssen. Auch Rechtschreibfehler entdeckt man mit zeitlichem Abstand leichter. Alternativ können Sie auch Freunde oder Bekannte bitten, einen Blick auf das Handout zu werfen. Denn in Texten, die man selbst verfasst hat, übersieht man schneller und häufiger Fehler.
Handout gestalten: Beispiele
Um Ihnen die Gestaltung des Handouts zu erleichtern, fassen wir im Folgenden alle zentralen Informationen zum Thema Handout zusammen.
- Inhalte und Gestaltung: Achten Sie auf Einheitlichkeit. Bedeutet: Gleiche Schriftart und Schriftgröße für das gesamte Dokument (Ausnahme Quellenangaben).
- Gliederung des Handouts: So könnte Ihr Handout gegliedert sein:
- Zusammenfassung der Frage, die im Vortrag behandelt wird, und Hinweise zum Aufbau des gesamten Vortrags. (Einleitung)
- Thesen des Vortrags in logischer Reihenfolge behandeln. (Hauptteil)
- Fazit ziehen und Zusammenfassung der Ergebnisse. (Schluss)
- Glossar oder Definitionen: Wenn nötig, schwierige Wörter erklären oder Definitionen liefern.
- Quellenangabe: Verwendete Literatur
Wenn Sie auf diese Punkte achten, sollten Sie ohne Schwierigkeiten ein gutes und übersichtliches Handout gestalten können. Viel Erfolg!
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