Fehler machen im Job: So gehen Sie damit um
Fehler kommen überall vor und gehören daher auch im Job dazu. Gerade während der Einarbeitungsphase im neuen Job sind Fehler vorprogrammiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass erfahrene Mitarbeiter keine Fehler mehr machen. Nur die wenigsten geben Ausrutscher gern zu. Schließlich möchte man als Mitarbeiter möglichst gute Arbeitsergebnisse abliefern. Das führt dazu, dass viele Angst vor Fehlern haben und diese nur ungern eingestehen, woraus weitere Probleme resultieren. Wir haben uns angesehen, wie man mit Fehlern umgehen kann, welche Konsequenzen denkbar sind und wie sich Fehler vermeiden lassen.
Fehler machen im Job: Was ist darunter zu verstehen?
Fehler sind Handlungen oder Entscheidungen, die dazu führen, dass man nicht das gewünschte Ergebnis erzielt oder der Arbeitsprozess beeinträchtigt wird.
Nach dem Psychologen George A. Miller handelt es sich bei einem Fehler um eine Abweichung des Ist-Zustands vom Soll-Zustand.
Ein Fehler führt also dazu, dass nicht das passiert, was eigentlich geplant war. Verschiedene Gründen können dafür ausschlaggebend sein:
- Falsche Einschätzung einer Situation oder einer Handlung
- Ungenügende Sorgfalt bei der Bearbeitung einer Aufgabe
- Unvollständige oder ungenaue Informationen
Diese Fehler können einen Einfluss auf verschiedene Bereiche der Arbeit haben. So kann ein Fehler die Qualität der eigenen Arbeit erheblich verschlechtern oder dazu führen, dass Arbeitsabläufe deutlich ineffizienter ablaufen als nötig, weil Teile der Arbeit noch einmal wiederholt werden müssen. Auch auf die Kundenzufriedenheit können sich Fehler auswirken, wenn der Kunde ein fehlerhaftes Produkt erhält oder eine Dienstleistung mangelhaft ist. Kommen solche Fehler öfter vor und spricht sich das herum, kann letztlich die Existenz der Firma in Gefahr sein.
Doch nicht jeder Fehler hat derart schwerwiegende Konsequenzen. Im Joballtag gibt es immer wieder Situationen, die zu kleineren Fehlern führen, die jedoch relativ schnell korrigiert werden können.
In jedem Fall ist es sinnvoll, nicht nur dafür zu sorgen, dass der Fehler schnell behoben wird, sondern auch, dass er so schnell nicht wieder passiert. Daher sollte man sich anschließend Zeit nehmen, um den Fehler noch einmal zu reflektieren und mögliche Maßnahmen abzuleiten.
Fehler auf der Arbeit gemacht: Der Umgang mit Fehlern
Manche Arbeitnehmer haben eine immense Angst vor Fehlern im Job – besonders vor Fehlern im neuen Job. Sie befürchten, Ärger zu bekommen oder – schlimmer noch – eine Abmahnung, die sogar dazu führen kann, dass das Arbeitsverhältnis aufgelöst wird, wenn der Fehler öfter vorkommt.
Häufig ist eine Angst vor Fehlern jedoch kontraproduktiv. Denn die meisten Arbeitgeber sind nicht daran interessiert, Mitarbeiter, die gut eingearbeitet sind und sich in den Betriebsablauf integrieren, zu entlassen, nur weil sie einen Fehler gemacht haben. Natürlich lässt sich das nicht pauschal sagen. Es gibt durchaus Fehler, die so schwerwiegend sind, dass sie Grund für eine fristlose Kündigung sein können.
Gehen wir aber von dem Normalfall aus, in dem ein Fehler im Job zwar unschöne Konsequenzen haben kann, aber noch kein Grund ist, Angst vor einer Kündigung zu haben.
Trotzdem gilt auch hier, dass es entscheidend ist, sich richtig zu verhalten, also ein offener Umgang mit dem Fehler, der dazu führen kann, dass ein Lernprozess in Gang gesetzt wird.
Fehler im Job verarbeiten: Das können Mitarbeiter tun
Wenn Sie als Arbeitnehmer einen Fehler im Job gemacht haben, können Sie damit wie folgt konstruktiv umgehen:
- Fehler als Lernchance ansehen: Die Einstellung zum Fehler ist entscheidend. Fehler können immer vorkommen und es ist nicht möglich, grundsätzlich jeden Fehler zu vermeiden. Nicht ohne Grund heißt es schließlich, dass Fehler menschlich sind. Trotzdem fühlt man sich in den meisten Fällen nicht wohl, wenn man einen Fehler im Job gemacht hat. Ein Fehler ist aber immer auch eine Chance, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.
- Offen über den Fehler sprechen: Gehen Sie offen mit dem Fehler um und sprechen Sie mit Ihren Vorgesetzten oder Kollegen. Ihre Kollegen wissen danach, worauf sie besonders achten sollten, falls sie einmal in eine ähnliche Situation kommen, und auch Ihre Vorgesetzten können so ein Bewusstsein für das Zustandekommen von Fehlern bei einer bestimmten Sache entwickeln.
- Verantwortung für Fehler übernehmen: Mit einer Entschuldigung zeigen Sie, dass Sie Verantwortung für Ihr Fehlverhalten übernehmen und bereit sind, die Konsequenzen zu tragen. Die meisten Arbeitgeber werden das positiv werten. Haben Sie in diesem Gespräch auch noch Vorschläge parat, wie Sie den Fehler wieder korrigieren oder ihn in Zukunft sogar vermeiden können, ist das optimal.
- Fehler analysieren: Damit Sie in dem Gespräch etwas vorweisen können, sollten Sie vorher unbedingt den Fehler und dessen Zustandekommen analysieren. Versuchen Sie, den Fehler möglichst genau zu beschreiben und anschließend festzustellen, wie es zu dem Fehler kommen konnte. Wurde etwas falsch kommuniziert oder gab es Verständnisprobleme? Schreiben Sie alles möglichst detailliert auf, um im Gespräch keine wichtigen Informationen zu vergessen.
Fehler auf der Arbeit: Mögliche Konsequenzen
Die meisten Arbeitnehmer haben Angst vor Fehlern, weil sie nicht wissen, welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen diese haben können.
Kleine Fehler haben meist nur geringe Auswirkungen. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine vergessene Besprechung handeln. Es kann jedoch sein, dass Ihr Arbeitgeber dann nicht mehr ganz so viel Vertrauen in Ihre Fähigkeiten hat wie vor dem Fehler.
Größere Fehler können hingegen schwerwiegende Konsequenzen haben. Ein Datenschutzvorfall oder grobe Fehler in der Buchhaltung und Budgetierung, die weitreichende Konsequenzen für das Unternehmen haben, können in manchen Fällen eine Abmahnung oder gar eine Kündigung bedeuten. Die konkrete Folge hängt aber vom Einzelfall ab. Auch wenn Sie Angst vor solchen Konsequenzen haben, sollten Sie den Fehler im Job zugeben. Ihn zu verheimlichen, macht die Sache in der Regel nur noch schlimmer.
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