Die 15 besten Ausbildungsberufe: Hier verdienen Sie am besten
Ihre Schulzeit endet und Sie sind auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf, der am besten auch noch gut bezahlt ist. Aber sollte man seine Berufswahl nur vom Gehalt abhängig machen? Sicher ist, dass die Ausbildungsvergütung in jedem Fall eine Rolle spielt. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen die 15 besten Ausbildungsberufe, bei denen das Gehalt über dem Durchschnitt liegt.

Die 15 besten Ausbildungsberufe: Wie viel verdiene ich in einer Ausbildung?
Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 300 Ausbildungsberufe. Als beliebteste Ausbildungsberufe gelten zum Beispiel:
- Kaufmann/-frau für Büromanagement
- Kraftfahrzeugmechatroniker/in
- Einzelhandelskaufmann/-frau
- Fachinformatiker/in
- Industriekaufmann/-frau
- Verkäufer/in
- Medizinische/r Fachangestellte/r
Obwohl diese Berufe besonders beliebt sind, heißt das noch nicht, dass die Azubis automatisch zu den Besserverdienern zählen. Auszubildende im Einzelhandel verdienen im Vergleich zur Durchschnittsvergütung zum Beispiel relativ wenig. Die durchschnittliche Höhe der Ausbildungsvergütung liegt in Deutschland bei rund eintausend Euro im Monat. Die Höhe des Ausbildungsentgelts hängt allerdings nicht nur von der Branche ab. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle, zum Beispiel:
- Unternehmensstandort: In Städten, Metropolregionen und im Westen Deutschlands zahlen Arbeitgeber oft höhere Vergütungen.
- Tarifvertrag: Ausbildungen mit Tarifbindung sind meist besser bezahlt als Ausbildungsberufe ohne gültigen Tarifvertrag.
- Größe des Unternehmens: In größeren Firmen erhalten Sie meistens mehr Geld als in kleineren.
Ausbildungsberufe und Gehalt: Wie setzt sich die Ausbildungsvergütung zusammen?
Während Ihrer Ausbildung erhalten Sie eine monatliche Ausbildungsvergütung. Weil Sie noch keine vollwertige Arbeitskraft sind, fällt Ihr Verdienst jedoch niedriger aus als das Gehalt von Fachkräften. Ihre Vergütung steigt im Laufe der Ausbildung mit wachsender Erfahrung an.
Seit 2020 gibt es eine gesetzliche Mindestvergütung für Auszubildende. Nach dem Berufsausbildungsgesetz muss Ihr Bruttoverdienst zudem nach Ausbildungsjahren gestaffelt sein. Das bedeutet, dass Sie mit Beginn eines jeden neuen Ausbildungsjahres mehr verdienen. Wer die Berufsausbildung im Jahr 2025 beginnt, erhält im ersten Lehrjahr mindestens 682 Euro. Die Vergütung steigt im zweiten Jahr um 18 Prozent und im dritten Jahr um 35 Prozent. Im vierten Ausbildungsjahr gibt es 40 Prozent mehr. Wie lange Ihre Ausbildung dauert, hängt vom Beruf ab, den Sie erlernen möchten. Meistens aber sind es drei Jahre, in denen Sie lernen, was für den Beruf wichtig ist.
Beste Ausbildungsberufe: Bei diesen Ausbildungsberufen gibt es am meisten Gehalt
Folgende Ausbildungsberufe werden sehr gut bezahlt:
- Fluglotse/-lotsin
Der Beruf des Fluglotsen ist besonders anspruchs- und verantwortungsvoll und wird entsprechend entlohnt. Als Fluglotse sind Sie dafür verantwortlich, Flugzeuge durch den Luftverkehr zu führen. Sie beginnen mit einer Vergütung von rund 1.400 Euro in der theoretischen Phase. Diese dauert eineinhalb Jahre. Im praktischen Teil können Sie mit einer Ausbildungsvergütungen von etwa 4.000 bis 5.900 Euro rechnen.
- Schiffsmechaniker/in
Schiffsmechaniker sorgen für den technisch einwandfreien Zustand eines Schiffs während der Fahrt. Sie bedienen und warten technische Anlagen, halten diese instand und reparieren sie. Auch Wachdienste und andere verantwortungsvolle Aufgaben wie das Überprüfen der Sicherheitseinrichtungen und das Überwachen des Ladevorgangs sind Teil des Berufs. Wegen der hohen Verantwortung gehört die Ausbildung zum Schiffsmechaniker zu einem der Top-Ausbildungsberufe.
Während des ersten Ausbildungsjahrs als Schiffsmechaniker erhalten Sie eine monatlichen Ausbildungsvergütung von rund 1.160 Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung etwa 1.450 Euro monatlich, im dritten sind es rund 2.000 Euro.
- Sozialversicherungsfachangestellte/r
Sozialfachangestellte informieren und beraten Versicherte, bearbeiten Anträge, prüfen Leistungsansprüche und übernehmen Verwaltungsaufgaben. Die Ausbildung ist in fünf verschiedene Fachrichtungen gegliedert:
- Rentenversicherungen
- Krankenkassen
- landwirtschaftliche Sozialversicherungen
- Unfallversicherungen
- knappschaftliche Sozialversicherungen
Ausbildungsvergütungen in Höhe von 1.200 bis 1.600 Euro sind realistisch.
- Pflegefachkraft
Als Pflegefachkraft erlernen Sie während Ihrer Ausbildung viele medizinische Grundlagen und bereiten sich auf die professionelle Betreuung von älteren und/oder kranken Menschen vor.
Als künftige Pflegefachkraft können Sie sich während Ihrer Ausbildung über eine überdurchschnittliche Vergütung freuen. Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Sie rund 1.340 Euro. Der Verdienst steigt auf rund 1.400 Euro monatlich im zweiten Ausbildungsjahr und auf bis zu 1.500 Euro im dritten Jahr.
- Polizist/in im mittleren Dienst
Während Ihrer Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten erhalten Sie über alle drei Jahre eine konstante Vergütung zwischen 1.274 und 1.378 Euro, abhängig vom Bundesland. Die Ausbildung können Sie bei der Landes- oder Bundespolizei absolvieren. Der monatliche Anwärtergrundbetrag bei der Bundespolizei beträgt 1.473 Euro.
- Bankkaufmann/-frau
Ein sehr gutes Gehalt gibt es während der Ausbildung zum Bankkaufmann. Sie sind Ansprechpartner für Kunden, die ein Konto oder einen Kredit aufnehmen möchten oder eine Beratung zu Finanzierungen brauchen. Wenn Sie sich für Finanzierungen und Geldanlagen begeistern, warten im ersten Ausbildungsjahr rund 1.200 Euro Ausbildungsvergütung auf Sie. Im zweiten Ausbildungsjahr erhalten Sie etwa 1.300 Euro. Mit Beginn des dritten Ausbildungsjahres wird die Vergütung noch einmal auf rund 1.400 Euro monatlich erhöht.
- Biologielaborant/in
Bei der Ausbildungsvergütung haben Biologielaboranten die Nase vorn. In Ihrem Arbeitsalltag beschäftigen sich Biologielaboranten mit Medikamenten, deren Nebenwirkungen und führen Versuche durch. Darüber hinaus arbeiten Biologielaboranten mit biochemischen Proben und Kosmetika.
Die Ausbildung dauert vier Jahre. Der Verdienst beträgt im ersten Ausbildungsjahr rund 1.090 Euro monatlich und steigt auf bis zu 1.417 Euro im vierten Jahr an. Auch künftige Physik- oder Chemielaboranten werden in ihrer Ausbildung meist überdurchschnittlich bezahlt.
- Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzanlagen
Kaufleute für Versicherungen verdienen bereits in der Ausbildung gut. Der Beruf gilt ebenfalls als einer der besten Ausbildungsberufe. Versicherungsexperten kümmern sich um die Vorsorge ihrer Kunden, zum Beispiel in Haftpflicht-, Renten- oder anderen Versicherungsfragen und verkaufen entsprechende Policen. Sie wickeln Schadensfälle ab und kennen sich mit Finanzprodukten aus.
Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen erhalten bei tariflicher Bezahlung im ersten Ausbildungsjahr 1.205 Euro im Monat. Der Verdienst steigt auf 1.282 Euro im zweiten Jahr an und auf 1.370 Euro im dritten Jahr.
- Immobilienkaufmann/-frau
Immobilienkaufleute sind die Ansprechpartner für alle Fragen rund ums Wohnen. Sie helfen Ihren Kunden geeignete Immobilien zu finden oder Häuser und Wohnungen zu verkaufen. Sie sind außerdem Experten, wenn es um Grundstücks- oder Gebäudeverwaltung geht.
Entscheiden Sie sich für eine Ausbildung als Immobilienkaufmann, erhalten Sie im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung von rund 1.170 Euro im Monat. Im zweiten Jahr verdienen Sie etwa 1.280 Euro, im dritten sind es fast 1.400 Euro.
- Maurer/in
Auch der Beruf des Maurers hat es zu einem der Top-Ausbildungsberufe geschafft. Als Maurer errichten Sie nicht nur Wände für ein Gebäude: Während Ihrer Ausbildung beschäftigen Sie sich zum Beispiel auch mit der Isolierung von Gebäuden, verputzen Wände und legen Estrich.
Zwar liegt das Arbeitsentgelt im ersten Ausbildungsjahr mit etwa 1.000 Euro unter anderen gut bezahlten Ausbildungsberufen, dafür steigt die Ausbildungsvergütung mit den weiteren Lehrjahren stark an: Im zweiten Ausbildungsjahr erhalten Sie rund 1.200 bis 1.300 Euro pro Monat, und im dritten Lehrjahr können Sie bis zu 1.550 Euro verdienen. Ähnlich gut verdienen übrigens auch angehende Straßenbauer sowie Beton- und Stahlbetonbauer.
- Fachinformatiker/in
Als Fachinformatiker verdienen Sie bereits während Ihrer Ausbildung gut. In der dreijährigen Lehrzeit kümmern Sie sich sowohl um Hard- als auch um Software, konfigurieren und verbessern IT-Systeme und entwickeln Programme für unterschiedliche Bereiche (zum Beispiel Buchungsprogramme). In Dienstleistungsunternehmen richten Sie die Systeme und Programme bei Kunden ein und betreuen diese.
Besonders gut ist die tarifliche Bezahlung in der Metall- und Elektroindustrie: Rund 1.200 Euro monatlich gibt es im ersten Ausbildungsjahr, im zweiten sind es dann etwa 1.260 bis 1.370 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr beträgt ihr Verdienst bis zu 1.466 Euro.
- Mechatroniker/in
Der Beruf des Mechatronikers ist besonders beliebt und gehört außerdem zu den am besten bezahlten Ausbildungsberufen. Als künftiger Mechatroniker sind Sie in der Kfz-Branche oder Metall- und Elektroindustrie tätig. Im Arbeitsalltag dreht sich alles um Maschinen, die Sie reparieren, warten, prüfen oder zusammenbauen.
Dafür erhalten Sie im ersten Lehrjahr eine Ausbildungsvergütung, die sich zwischen 700 bis 1.338 Euro im Monat bewegt. Im zweiten Ausbildungsjahr können Sie bereits mit bis zu 1.372 Euro rechnen, wenn Sie die Ausbildung in einem tarifgebundenen Betrieb in der Metall- und Elektroindustrie absolvieren. Im dritten und vierten Jahr sind dann etwa 1.340 bis 1.540 Euro pro Monat möglich. Ein ähnlich gut bezahlter Ausbildungsberuf in der Metall- und Elektrobranche ist der Fluggerätemechaniker, der ebenfalls zu den beliebtesten Ausbildungsberufen gehört.
- Steuerfachangestellte/r
Wer sich für Zahlen und wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert, findet in der Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten eine spannende und sichere Perspektive. Steuerfachangestellte unterstützen Steuerberater/innen bei der Beratung von Mandanten. Sie kümmern sich unter anderem um eine ordnungsgemäße Buchführung und bearbeiten Steuererklärungen.
Die Ausbildung wird attraktiv vergütet: Im ersten Jahr erhalten Auszubildende zwischen 900 und 1.400 Euro monatlich, im zweiten Jahr steigt die Vergütung auf 1.000 bis 1.450 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr sind bis zu 1.500 Euro möglich.
- Technische/r Systemplaner/in
Als technischer Systemplaner erarbeiten Sie unter anderem Pläne, Unterlagen und Zeichnungen für technische Einrichtungen in Gebäuden und für Anlagen beziehungsweise Elektroinstallationen. Im ersten Ausbildungsjahr beträgt die Vergütung zwischen 682 und rund 1.340 Euro, im zweiten etwa 800 bis 1.370 Euro monatlich. Im dritten Jahr können Sie mit bis zu 1.466 Euro rechnen, im vierten sind es maximal 1.537 Euro.
- Verwaltungsfachangestellte/r
Ziel vieler Schulabgänger ist ein Arbeitsplatz in der Verwaltung im öffentlichen Dienst. Denn der Beruf gilt als abwechslungsreich, krisensicher und wird nach Tarif bezahlt. Verwaltungsfachangestellte arbeiten auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene und befassen sich mit unterschiedlichen Verwaltungsaufgaben.
Als angehende Verwaltungsfachkraft erhalten Sie im ersten Ausbildungsjahr bis zu 1.237 Euro monatlich, im zweiten fast 1.300 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr sind rund 1.340 Euro möglich.
Top Ausbildungsberufe: Was sind die Berufe der Zukunft?
Angehende Azubis sollten nicht nur die Ausbildungsvergütung im Blick haben. Wichtig ist auch, ob der gewählte Beruf in den nächsten Jahren und – im besten Fall auch Jahrzehnten – noch gebraucht wird. Schließlich steht man als Azubi gerade am Beginn seiner Berufslaufbahn. Da sollte man sich im Idealfall für den besten Ausbildungsberuf entscheiden, den man bekommen kann – und zu einem top Ausbildungsberuf gehören eben auch die Zukunftsaussichten dazu.
In etlichen Branchen, zum Beispiel in der Versicherungswirtschaft, der Druckindustrie oder im Bankgewerbe, soll es künftig weniger freie Stellen geben. In anderen Bereichen stehen die Chancen auf Wachstum besser: Als Berufe mit Zukunft gelten nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zum Beispiel Job in folgenden Branchen:
- Bauindustrie/-gewerbe
- Elektroindustrie
- Ernährungsindustrie
- Automobilindustrie
- Groß- und Außenhandel
- Handwerk
- Schiffbau/Meerestechnik
- Tourismus
- Informationswirtschaft
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