Hobbys im Lebenslauf: So bitte angeben
Hobbys im Lebenslauf – darauf sollte man achten
Hobbys im Lebenslauf anzugeben, kann durchaus sinnvoll sein. Denn unsere Hobbys sind Teil unserer Persönlichkeit und zeigen sehr deutlich, wofür wir uns interessieren und wofür wir eine Leidenschaft entwickelt haben.
Neben den nüchternen Daten, Fakten, Qualifikationen und der Berufserfahrung im Lebenslauf können Hobbys auch positive Eigenschaften des Bewerbers und seiner Persönlichkeit untermauern und damit den Eindruck stärken, den Sie im Vorstellungsgespräch vermitteln möchten. Wenn Sie die richtigen Freizeitbeschäftigungen nennen.
Die Schreibweise: Hobbies oder Hobbys im Lebenslauf?
Eins vorab, bevor wir uns der Frage zuwenden, ob Sie Hobbys im Lebenslauf angeben sollten oder eher nicht: Die Mehrzahl des Wortes “Hobby” lautet im Deutschen immer “Hobbys” – und nie “Hobbies”. Die Verwirrung kommt übrigens zustande, weil die englische Sprache den Plural anders bildet. Dort lautet die korrekte Mehrzahl nämlich “hobbies”.
Hobbys im Lebenslauf können das Bewerberprofil abrunden
Teamfähigkeit, soziale Kompetenzen, Anwendung von Fachkenntnissen in der Freizeit und Verantwortungsbewusstsein – diese vier Punkte stehen nur beispielhaft für weitere Kompetenzen und Qualifikationen, die man dem Personaler im Lebenslauf aber auch im Vorstellungsgespräch vermitteln kann – und das sogar allein dadurch, dass Bewerber von ihren Hobbys berichten.
Denn neben den fachlichen Skills eines Bewerbers erfährt der Personaler durch die Hobbys mehr über die Persönlichkeit des Bewerbers. Genau das möchte er auch, denn in der Bewerbung geht es um ein abgerundetes Bewerberprofil – und genau dabei helfen Hobbys im Lebenslauf.
Hobbys im Lebenslauf: Beispiele
Hobby ist allerdings nicht gleich Hobby. Es gibt einige Freizeitbeschäftigungen, deren Erwähnung einen nachteiligen Effekt haben kann und Ihnen eher ein schlechtes Image verleihen.
Hobbys wie Kochen, Joggen, Ausübung von Sportarten und Reisen werden häufig im Lebenslauf angeführt, sind unkritisch, aber auch nichts Besonderes. Im schlimmsten Fall sind diese für den Personaler eher langweilig, weil diese Hobbys eben sehr häufig im Lebenslauf von Bewerbern zu finden sind.
Doch was können die genannten Hobbys über einen Bewerber aussagen? Hier ein paar Hintergrundinfos zu den genannten Beispielen:
- Kochen: Kochen steht häufig für Kreativität, wenn gemeinsam mit anderen Menschen gekocht wird, dann kann dieses Hobby darüber hinaus noch für Geselligkeit und soziale Kompetenzen stehen.
- Joggen: Mit dem Hobby Joggen kann man sein Bewusstsein für die eigene Gesundheit zum Ausdruck bringen, denn letztendlich freut sich kein Arbeitgeber darüber, wenn die Mitarbeiter häufig krank sind.
- Mannschaftssportarten: Mannschaftssportarten wie Fußball oder Basketball stehen in der Regel für Teamgeist und vermitteln das Image eines Teamplayers, verbunden mit Ehrgeiz – darüber hinaus aber auch für soziales Engagement in Vereinen.
Alles in allem können diese Hobbys also das Bewerberprofil abrunden, sind aber eigentlich nichts Besonderes. Sie sollten sich also fragen, ob sie diese Hobbys wirklich im Lebenslauf oder Anschreiben erwähnen möchten.
Denn letztlich soll es bei der Bewerbung darum gehen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Mit klassischen 0815-Hobbys wie Musik hören oder Fußball spielen schaffen Sie das eher nicht.
Ehrenamt als Hobby: Das lesen Personaler gern
Die Ausübung von Ehrenämtern hingegen kann unter Umständen etwas spannender für den Personaler sein, da diese sowohl soziale als auch fachliche Kompetenz untermauern können. Hierzu zählen beispielsweise:
- Organisatorisches Talent (Projektmanagement)
- Verantwortungsbewusstsein
- Führungsqualitäten (zum Beispiel Koordination von Teammitgliedern)
- Soziale Kompetenz
- Aktivität und der Wille, etwas zu bewegen
- Fachliche Kompetenz (beispielsweise Pflege der Webseite, Kassenwart in einem Verein, Planung von Veranstaltungen, Beschaffung von Spenden)
Hobbys im Lebenslauf: Das bitte vermeiden
Auf einige bestimmte Angaben zu Hobbys sollte man im Lebenslauf allerdings verzichten. Der Grund: Arbeitgeber sind in aller Regel darauf bedacht, leistungsfähige und aktive Mitarbeiter einzustellen, die für ihren Job die nötigen zeitlichen Ressourcen bereithalten.
Gibt man also sehr zeitintensive und stark fordernde Freizeitaktivitäten oder Hobbys im Lebenslauf an, so kann der Personaler dies als Anzeichen dafür auffassen, dass der Bewerber als Mitarbeiter möglicherweise häufig ausgelaugt oder gesundheitlich beeinträchtigt sein wird. Dieses Image möchten Sie unter keinen Umständen bekommen.
Sie sollten daher genau überlegen, ob Sie gefährliche und riskante Hobbys wie die folgenden in Ihrem Lebenslauf oder Anschreiben angeben möchten:
- Fallschirm springen
- Klettern
- Volcano Boarding
- Eisklettern
- Cliff Diving
- Wingsuit Flying
Bei diesen Freizeitaktivitäten ist nicht nur das Verletzungsrisiko hoch. Der Personaler könnte Sie im Vorstellungsgespräch auch fragen, ob Ihnen ein klassischer Bürojob vielleicht schnell zu langweilig werden könnte. Keine guten Voraussetzungen für ein gelungenes Jobinterview.
Auch gewöhnliche Hobbys wie
- Fernsehen
- Computer spielen
- ins Kino gehen
- Chillen
- Musik hören
können möglicherweise die falschen Signale an den Personalverantwortlichen senden. Auch hier sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich einen Gefallen tun, wenn Sie diese Hobbys im Lebenslauf erwähnen.
Welche Hobbys soll ich im Lebenslauf und Anschreiben erwähnen?
Generell gilt, dass Sie Freizeitbeschäftigungen angeben sollten, die nicht nur etwas über Ihre Interessen verraten, sondern eben auch einen Bezug zum Beruf herstellen.
Wenn Sie als Ingenieur sich beispielsweise im Ehrenamt beim Technischen Hilfswerk betätigen, ist das eine der Aktivitäten, die unbedingt in den Lebenslauf oder gar das Anschreiben gehört.
Sie sollten also diejenigen Hobbys im Lebenslauf angeben, mit denen Sie die für die angestrebte Stelle erforderlichen Anforderungen zusätzlich unterstreichen können und vielleicht sogar in Ihrer Freizeit weitere Berufserfahrung sammeln können.
Wenn Sie sich zum Beispiel als Maskenbildnerin bewerben und in Ihrer Freizeit ehrenamtlich im Kindergarten Kinderschminken anbieten, zeigt das nicht nur Ihr Engagement, sondern auch, dass Sie Ihren Beruf gerne ausüben.
Auch diejenigen Hobbys, mit denen Sie Erfolge verbuchen konnten (zum Beispiel Landesmeister in einer Sportart, Ehrung für soziales Engagement) könnten für den Lebenslauf einer Bewerbung geeignet sein.
Hobbys im Bewerbungsgespräch: Auf Rückfragen gefasst sein
Auch wenn Sie in Ihrer Freizeit einer Vielzahl von Hobbys nachgehen, solltenSie nicht alle davon im Lebenslauf aufführen. Auch hier gilt: Nur die wichtigsten und für ein Stellenangebot relevantesten Punkte sollten im Lebenslauf und im Anschreiben aufgeführt werden. Idealerweise unterstreichen Sie damit das Image, das Sie mit Ihrer Bewerbung dem Personaler vermitteln möchten.
Noch ein weiterer Hinweis: Seien Sie auf Rückfragen des Personalers gefasst. Sie wissen nie, welche Hobbys Ihr Gesprächspartner hat. Unter Umständen übt er nämlich genau die Aktivität in seiner Freizeit aus, die Sie angeben.
Wenn Sie dann Hobbys oder Interessen angegeben haben, die Sie in Wirklichkeit nicht haben, kann es schnell sehr peinlich werden. Stellen Sie sich vor, der HR-Manager fragt nach Ihrem Handicap und Sie müssen passen, weil Sie gar nicht Golf spielen.
Das kann im schlimmsten Fall sogar soweit führen, dass das Bewerbungsgespräch abgebrochen wird. Denn Mitarbeiter, die die Unwahrheit sagen, möchten Arbeitgeber nicht einstellen.