Online Geld verdienen: Möglichkeiten & Grenzen im Überblick
Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten, online Geld zu verdienen. Manche Optionen lassen sich kurzfristig umsetzen und erfordern kaum Vorwissen, andere setzen Talent und eine gewisse Einarbeitungszeit voraus. Erfahren Sie, welches die besten Möglichkeiten sind, online Geld zu verdienen, für wen sie sich eignen und welche Limitationen sie haben.
Online Geld verdienen: Voraussetzungen, Chancen und Grenzen
Online Geld verdienen? Das klingt für viele entweder unseriös oder schlicht nicht lukrativ. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, sich digital ein zweites Standbein aufzubauen oder auch eine hauptberufliche Tätigkeit aufzunehmen. Welche Option sich eignet, hängt von Ihren Erwartungen, Fähigkeiten und Interessen ab. Geht es Ihnen darum, kurzfristig etwas hinzuzuverdienen? Oder streben Sie eine langfristige Einnahmequelle an? Entscheidend ist darüber hinaus die Frage, wie viel Geld Sie verdienen möchten oder müssen.
Bleiben Sie jedoch realistisch: Besonders Optionen, die keine besonderen Qualifikationen voraussetzen und leicht zugänglich sind, sind häufig vergleichsweise schlecht bezahlt. Falls Sie jedoch nicht den Druck haben, Ihre Miete davon bezahlen zu müssen, können Sie sich mit solchen Tätigkeiten durchaus ein passables Taschengeld verdienen.
Ihre Verdienstmöglichkeiten hängen nicht nur von der gewählten Tätigkeit ab, sondern auch davon, wie viel Zeit Sie pro Woche investieren können oder wollen. Auch schlecht bezahlte Optionen können Ihnen Hunderte Euro im Monat bescheren, wenn Sie entsprechend viel Zeit hineinstecken.
Steuern, Krankenversicherung & Co: Was Sie beachten sollten, wenn Sie sich online Geld verdienen möchten
Die lukrativeren Möglichkeiten, online Geld zu verdienen, kommen in der Regel nicht für jeden infrage. Sie müssen bestimmte Vorkenntnisse oder andere Voraussetzungen mitbringen. Dafür lohnt es sich häufig, sich einzuarbeiten. Sich für den Online-Zuverdienst Wissen und Fähigkeiten anzueignen, macht jedoch nur Sinn, wenn Sie die Tätigkeit über einen längeren Zeitraum ausüben möchten.
Falls Sie die Online-Aktivitäten zu Ihrem Hauptverdienst machen möchten, sollten Sie in Ihren Überlegungen auch Kostenpunkte wie Steuern und Sozialversicherungen berücksichtigen. Sie müssen sich beim Finanzamt selbständig melden und bekommen dann eine Steuernummer zugeteilt, die Sie auf Rechnungen angeben müssen. Wer nicht als Freiberufler tätig ist, muss zudem ein Gewerbe anmelden. Auf Ihren Rechnungen müssen Sie Umsatzsteuer ausweisen, sofern Sie nicht die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen.
Auch eine Nebentätigkeit muss angemeldet und versteuert werden. Das gilt in den meisten Fällen selbst dann, wenn es nur um wenige Hundert Euro pro Monat geht. Bei einer nebenberuflichen Selbständigkeit werden die Einnahmen aus dem Haupt- und dem Nebenjob zusammengerechnet. Die Steuerlast bemisst sich dann am zu versteuernden Gesamteinkommen. Einkommensteuer wird fällig, sobald Sie mehr verdienen als den geltenden Grundfreibetrag.
Denken Sie auch an die Krankenversicherung: Entscheidend ist, welchen Umfang die nebenberuflichen Tätigkeiten einnehmen. Wer mehr als 20 Stunden pro Woche überschreitet oder mehr als drei Viertel seiner Einnahmen durch die Nebentätigkeit generiert, muss in die freiwillige Krankenversicherung wechseln. Damit wären Sie nicht mehr über Ihren Hauptjob versichert, sondern müssten die fälligen Beträge komplett aus eigener Tasche bezahlen.
1. Eine App entwickeln
Für wen eignet es sich? – Dieser Tipp richtet sich an Programmierer. Wenn Sie sich mit Programmiersprachen auskennen und viel Zeit und etwas Geld übrig haben, können Sie mit der Entwicklung einer App für Android oder iOS Geld verdienen. Mit einer guten Idee können Sie Erfolg haben, aber dafür brauchen Sie einen detaillierten Plan und oft einen langen Atem.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Nicht geeignet ist diese Möglichkeit für alle, die sich mit Programmieren nicht auskennen, aber glauben, mit der Entwicklung einer eigenen App könnte man sich „mal eben“ eine goldene Nase verdienen. Erfolgreiche Apps werden nicht nur besonderes häufig heruntergeladen. Dahinter steckt auch eine fundierte Strategie, wie sich damit tatsächlich Geld verdienen lässt. Denken Sie an die vielen erfolgreichen Apps, die zumindest in ihren Grundfunktionen völlig kostenlos sind. Um aus der Entwicklung einer App Kapital schlagen zu können, müssen Sie wissen, wie eine Monetarisierung möglich ist – zum Beispiel über In-App-Käufe oder Werbung.
2. Geld über einen eigenen Blog verdienen
Für wen eignet es sich? – Gibt es ein Thema, das Sie brennend interessiert und mit dem Sie sich auskennen? Lieben Sie das Gärtnern, geben Sie gerne Make-Up-Tipps oder haben Sie ein Händchen für köstliche Rezepte? Mit etwas Technikverständnis können Sie einen Blog ins Leben rufen und darüber Geld verdienen. Dafür müssen Sie in aller Regel viel Zeit in den Blog investieren, spannende Beiträge schreiben und gute Fotos machen. Ohne gleichzeitige Präsenz bei sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook geht es meist nicht. Wenn Sie nach einiger Zeit viele Besucher haben, können Sie zum Beispiel über Affiliate Marketing oder Werbung Geld verdienen.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Jeder, der glaubt, in einem Blog stecke keine Arbeit – und alle, die sich mit der Erstellung einer eigenen Website weder auskennen noch sich ins Thema einarbeiten wollen. Ein erfolgreicher Blog benötigt meist eine längere Vorlaufzeit von einigen Monaten oder sogar Jahren. Nur, wenn Sie fortwährend guten Content liefern und Ihre Zielgruppe auf allen Kanälen optimal ansprechen, können Sie Ihre Besucherzahlen stetig ausbauen. Ohne ein spezifisches Thema, zu dem Sie wirklich etwas zu sagen haben, macht ein Blog außerdem wenig Sinn.
3. Umfragen beantworten
Für wen eignet es sich? – Wer ab und zu ein paar Euro hinzuverdienen möchte, kann Umfragen machen. Die Hürden sind gering: Sie können sich einfach bei den Portalen von Marktforschungsinstituten anmelden und loslegen. Die Umfragen können Sie auch unterwegs vom Handy aus beantworten – zum Beispiel auf dem Weg nach Hause oder beim Warten an der Kasse im Supermarkt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Allzu hohe Verdienstvorstellungen sollten Sie allerdings nicht haben. Bezahlt wird pro Umfrage, die Vergütung schwankt zwischen den jeweiligen Angeboten häufig stark. Nicht immer bekommen Sie eine monetäre Vergütung: auch Gutscheine und Prämien sind möglich.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Die Beantwortung von Umfragen kommt als hauptberufliche Tätigkeit kaum infrage, weil sie in der Regel nicht sonderlich lukrativ ist. Wenn Sie größere Summen einnehmen möchten, ist diese Option deshalb nicht die beste Wahl. Als Übergangslösung können Sie damit jedoch online Geld verdienen.
4. Texte schreiben
Für wen eignet es sich? – Wer die deutsche Sprache beherrscht und sich mit Grammatik und Orthografie auskennt, der kann online Geld verdienen, indem er Texte schreibt. Dafür kommen zum Beispiel Portale wie content.de oder Textbroker infrage, bei dem Sie aus einem Pool an Aufträgen passende Order auswählen können. Bezahlt wird hier pro Wort, die Verdienstchancen hängen stark von Ihrer Qualitätseinstufung durch die Portale ab. Offen zugängliche Aufträge sind jedoch auch bei einer guten Einstufung eher schlecht bezahlt. Bei direkten Aufträgen – sogenannten Direct Orders – legen Sie den Preis selbst fest. Lukrativer ist es meist, wenn Sie abseits der Textportale nach Auftraggebern suchen.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Wer Deutsch schon in der Schule gehasst hat und sich mit Rechtschreibung und Grammatik nicht auskennt, für den ist das Schreiben von Texten nicht das Richtige. Zwar kommt bei der Texterstellung immer häufiger KI (Künstliche Intelligenz) zum Einsatz, aber auch das Verfassen von KI-gestützten Texten setzt ein sehr gutes sprachliches Verständnis voraus. Wenn Sie mehr als nur ein paar Euro hinzuverdienen möchten, sollten Sie sich ebenfalls für eine andere Tätigkeit entscheiden. Mit frei zugänglichen Aufträgen bei Textportalen kommen Sie häufig höchstens auf einen Stundenlohn im Mindestlohnbereich.
5. Eine Tätigkeit als virtueller Assistent
Für wen eignet es sich? – Viele Firmen oder Unternehmer benötigen zeitweise oder regelmäßig Unterstützung, möchten aber nicht extra einen Assistenten fest einstellen. Hier kommen Sie als virtueller Assistent ins Spiel: Sie nehmen Ihren Auftraggebern organisatorische Tätigkeiten wie Terminplanung oder Buchführung ab. Wer gewissenhaft arbeitet und flexibel ist, kann sich mit dieser Option ein neues Standbein aufbauen. Einschlägige EDV-Kenntnisse und Erfahrungen als Assistent sind von Vorteil, um Kunden zu überzeugen, Sie zu engagieren. Sie sollten sich zudem mit Selbstmarketing auskennen und auf eine starke Online-Präsenz setzen, um gefunden zu werden.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Wer schon im eigenen Alltag oft nicht weiß, wo ihm vor lauter To-Dos der Kopf steht, ist nicht prädestiniert für eine Tätigkeit als virtueller Assistent. Das gilt auch für Menschen, die sich mit EDV und digitalen Möglichkeiten nicht auskennen und auch nicht bereit sind, das zu ändern.
6. Produkte testen
Für wen eignet es sich? – Die Voraussetzungen, um mit Produkttests online Geld verdienen zu können, sind gering. Sie müssen sich lediglich auf entsprechenden Portalen registrieren und können auswählen, welche Produkte Sie testen möchten. Die Produkte bekommen Sie dann zugeschickt, können sie in Ruhe testen und anschließend behalten.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Mit Produkttests lässt sich meist nicht sonderlich viel Geld verdienen. Der Test des Produkts kostet Zeit, ebenso das Verfassen einer Rezension oder die Beantwortung eines Fragebogens. Der Aufwand steht oft nicht im Verhältnis zum Verdienst. Mitunter gilt auch das Produkt selbst als Bezahlung. Wenn Sie die Produkte nicht ohnehin gekauft hätten, lohnt sich eine Tätigkeit als Produkttester meist nicht.
7. Texte übersetzen
Für wen eignet es sich? – Für alle Personen mit einschlägigen Fremdsprachenkenntnissen besteht die Möglichkeit, mit Übersetzungen online Geld zu verdienen. Besonders vorteilhaft ist, wenn Ihre Muttersprache nicht Deutsch ist oder Sie abseits von Englisch eine Sprache besonders gut beherrschen. Es gibt zahlreiche Portale, auf denen Sie sich anmelden und auf Aufträge zugreifen können. Besondere Qualifikationen müssen Sie oft nicht vorweisen. Es ist von Vorteil, wenn Sie Spezialkenntnisse haben. So können Sie sich auf ein Themengebiet spezialisieren, bei dem Sie auf viele Fach-Vokabeln zurückgreifen müssen – etwa medizinische oder wirtschaftliche Themen.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Die Bezahlung für Übersetzertätigkeiten ist besonders auf Crowdsourcing-Portalen häufig gering. Typisch ist wie bei der Erstellung von Texten eine Bezahlung auf Basis der Wortzahl, wobei der Aufwand je nach Themengebiet schwankend ist. Besser ist der Verdienst, wenn Sie abseits von Portalen mit Auftraggebern zusammenkommen – das setzt allerdings eine längere Einarbeitung und entsprechendes Selbstmarketing voraus.
8. Einen eigenen YouTube-Channel starten
Für wen eignet es sich? – Wer technikaffin ist, gerne vor der Kamera steht und ein Spezialgebiet hat, mit dem er sich auskennt, kann über einen eigenen YouTube-Kanal Geld im Internet verdienen. Mit einer guten Idee und gut gemachten Videos können Sie Klicks generieren, sich im Laufe der Zeit eine Fan-Base aufbauen und später auch Geld verdienen. Das geht zum Beispiel über Werbe-Einblendungen und Product Placement. Sie sollten von Ihrer Idee begeistert sein, gerne reden und bereit sein, viel Zeit in Ihren YouTube-Channel zu investieren.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Einen YouTube-Kanal mit vielen Klicks und Abonnenten erstellt man nicht mal eben von heute auf morgen. Ohne eine gute Idee und das nötige technische Verständnis werden Sie auf der Video-Plattform nicht weit kommen. Selbst unter diesen Voraussetzungen dauert es, bis Sie sich einen Namen gemacht haben. Bei geringen Klickzahlen lässt sich über YouTube-Videos kaum Geld verdienen. Wer schnell ein halbwegs verlässliches Einkommen benötigt, ist mit einer anderen Option besser beraten.
9. Eigene Fotos vermarkten
Für wen eignet es sich? – Sind Sie ein ambitionierter (Hobby-)Fotograf mit einer guten Foto-Ausrüstung? Dann können Sie Ihr Hobby zu Geld machen, indem Sie Ihre Fotos auf Portalen im Internet oder über Ihre eigene Webseite vermarkten. Es gibt viele Stockfoto-Plattformen, wo Sie schnell Bilder verkaufen können. Sie erhalten pro verkauftem Bild eine Entlohnung, die jedoch meist eher gering ausfällt. Lukrativer ist es, wenn Sie sich als Fotograf exklusiv beauftragen lassen. Das geht am besten mit einem Spezialgebiet, etwa Tierfotografie oder Hochzeitsfotografie.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Vor allem eine Tätigkeit als freiberuflicher Auftragsfotograf setzt sehr gute Fotografie-Kenntnisse und eine solide Ausrüstung voraus. Wer das nicht mitbringt oder sich mit der Nachbearbeitung von Fotos nicht auskennt, für den eignet sich diese Option nicht. Für professionelle Arbeiten benötigen Sie außerdem ein gutes Bildbearbeitungsprogramm wie Lightroom – und die nötigen Kenntnisse, um es optimal zu nutzen.
10. Nicht mehr benötigte Dinge verkaufen
Für wen eignet es sich? – Wohl jeder hat Dinge im Keller – oder in der Wohnung –, die er nicht mehr benötigt, zum Beispiel alte CDs, DVDs oder Kleidung. Diese Gegenstände können Sie zu Geld machen, indem Sie sie bei Auktionen oder als Festpreisangebote im Internet verkaufen. Nicht nur Plattformen wie Ebay, Rebuy oder Vinted kommen infrage. Sie können Waren auch über Amazon anbieten oder sie in größeren Mengen an Händler verkaufen. Hohe Preise können Sie für die meisten Artikel nicht erwarten, bei einer gewissen Menge kann sich der Verkauf dennoch rechnen.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Nicht mehr benötigte Gegenstände zu verkaufen ist keine Tätigkeit, die Ihnen sonderlich viel Geld einbringen wird. Wer nebenbei hier und da etwas dazuverdienen möchte, für den kommt diese Option schon eher infrage.
11. Einen Online-Shop gründen
Für wen eignet es sich? – Haben Sie eine gute Idee, ein Händchen für Organisatorisches und gute Programmier- und SEO-Kenntnisse? Dann kann es sich lohnen, einen Online-Shop zu gründen. Selbstgemachte Dinge können Sie beispielsweise auch über Etsy oder einen anderen Online-Marktplatz verkaufen. Wichtig ist, dass Sie eine Nische finden, die noch nicht völlig überlaufen ist. Das sorgt für eine überschaubare Konkurrenz. Mit einem guten Plan kann sich Ihr Online-Shop nach einer gewissen Anlaufzeit positiv entwickeln und wachsen. Erfolgreich können Sie jedoch nur bei einer guten Organisation, Kundenfreundlichkeit und natürlich einem attraktiven Sortiment sein.
Wer sollte lieber die Finger davon lassen? – Wer weder eine zündende Idee noch ein solides technisches Verständnis hat, der wird Schwierigkeiten im Bereich E-Commerce haben. Einen Online-Shop zu gründen ist außerdem nur vielversprechend, wenn Sie die nötige Zeit dafür haben.
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