Lebenslauf Hausfrau & Mutter: Tipps & Vorlagen für den Wiedereinstieg
Wer seinen Job unterbrochen hat, um sich um die Familie zu kümmern, und dann den Wiedereinstieg in den Beruf wagen möchte, tut sich damit oft schwer. Mit einer gelungenen Bewerbung kann dies jedoch gelingen – wir geben Tipps.
Wer seit Jahren aus dem Beruf raus ist, weil er sich um Kinder und Haushalt gekümmert hat, für den ist der Wiedereinstieg in den Job oft eine große Hürde – zumindest in psychologischer Hinsicht. Oft führt das dazu, dass die Betroffenen sich in ihren Bewerbungen wenig selbstbewusst präsentieren, weil sie keine aktuellen beruflichen Qualifikationen vorweisen können. Dabei können die in der Familie erworbenen Erfahrungen durchaus gewinnbringend in einem regulären Job eingesetzt werden. Wie der Wiedereinstieg gelingt, erklären wir mit den folgenden Tipps. Zudem können kostenlose Lebenslauf-Vorlagen heruntergeladen werden.
Die Auszeit wird oft länger als eigentlich gedacht
Wenn das Baby kommt, macht fast jede Mutter zunächst eine Auszeit vom Beruf. Auch Väter nehmen immer öfter eine Elternzeit in Anspruch. Häufig bleiben die Betroffenen ihrem ursprünglichen Job dann jedoch länger fern als sie wollten – vor allem, wenn der andere Partner für ein ausreichendes Einkommen der Familie sorgt und somit kein finanzieller Druck für zwei Verdiener herrscht.
Die Tätigkeit als Hausfrau oder -mann ist dabei eine Vollzeittätigkeit; in ihrem Umfang übersteigt sie einen regulären Job mit einer 40-Stunden-Woche meist sogar deutlich. Bloß: Anerkannt wird das gesellschaftlich nur unzureichend. Entsprechend kann sich diese Tätigkeit auf das Selbstbewusstsein derjenigen auswirken, die sich aufopferungsvoll um Kind, Familie und Haushalt kümmern.
Lebenslauf als Hausfrau und Mutter: Erfahrungen in der Familie als Stärken hervorheben
Wer die vergangenen Jahre oder Monate als Hausfrau und Mutter verbracht hat, sollte sein Licht in einer Bewerbung um einen Arbeitsplatz nicht unter den Scheffel stellen, sondern ganz offen mit seinen Erfahrungen während dieser Zeit umgehen – und diese als Stärken präsentieren. Wer hingegen versucht, die Tätigkeit als Hausfrau unter den Teppich zu kehren, wird damit keinen Erfolg haben, schließlich ist dem Personaler ohnehin bewusst, dass der Bewerber oder die Bewerberin aktuell keinem Beruf nachgeht.
Wer eine Familie führt, verfügt so beispielsweise über Organisationstalent – und, gerade im Umgang mit Kindern, über Flexibilität. Auch Belastbarkeit gehört ohne Frage zu den Stärken einer Hausfrau mit Kindern. All diese Eigenschaften, die für jeden „richtigen“ Job ohne Frage erstrebenswert sind, sollten im Bewerbungsanschreiben als Stärken genannt werden. Es kann auch sinnvoll sein, das Anschreiben ganz offen und ehrlich zu beginnen und darauf zu verweisen, dass man Hausfrau ist – um dann zu erklären, warum man dennoch oder auch gerade deswegen eine wertvolle Ergänzung für das Team wäre.
Vielleicht hat der oder die Betreffende die Auszeit mit der Familie sogar nutzen können, um die persönlichen Fähigkeiten zu verbessern. Dies könnte bedeuten, dass die Hausfrau sich mit einer App selbst eine Fremdsprache beigebracht oder die vorhandenen Sprachkenntnisse aufgebessert hat. Auch andere Arten von persönlicher Weiterbildung sind denkbar – und sollten unbedingt in der Bewerbung hervorgehoben werden. Falls Zertifikate vorhanden sind, die diese Qualifikationen belegen, sollten sie im Anhang angefügt werden.
Auch eine mögliche ehrenamtliche Tätigkeit kann sich im Lebenslauf gut machen. Diese sollte, um das Engagement der Person zu zeigen, grundsätzlich erwähnt werden. Wenn sie sogar inhaltlich etwas mit der gewünschten Stelle zu tun hat, kann sie zu einem großen Pluspunkt für den Bewerber werden – zeigt diese Tätigkeit doch, dass der Bewerber selbst während der „Pause“ vom Beruf berufsrelevanten Tätigkeiten nachgegangen ist.
Im Anschreiben ist es zudem wichtig, deutlich zu machen, warum der Wiedereinstieg in den Beruf gewünscht wird.
Grundlegende Qualifikationen im Lebenslauf deutlich machen
Wenn sich eine Hausfrau oder ein Hausmann nach einer längeren Auszeit wieder um eine Stelle bewirbt, sieht der Lebenslauf erst einmal ähnlich aus wie der von anderen Bewerbern auch. Unbedingt hinein gehören persönliche Daten inklusive Kontaktmöglichkeiten, Familienstand und Staatsangehörigkeit, Geburtsdatum und -ort, berufliche Erfahrungen, die schulische und mögliche Berufs- oder akademische Bildung, mögliche Praktika, weitere Kenntnisse und Fähigkeiten inklusive Sprachkenntnissen sowie persönliche Interessen.
Insbesondere Personen, die schon seit einigen Jahren aus ihrem Beruf heraus sind, sollten sich jedoch überlegen, ob sie ihre beruflichen Erfahrungen nicht chronologisch auflisten möchten. Eigentlich hat sich bei Lebensläufen eine anti-chronologische Auflistung der Tätigkeiten durchgesetzt. Hier wird die aktuellste Erfahrung an oberster Stelle genannt, zeitlich absteigend gefolgt von weiteren Tätigkeiten.
Bei einer Hausfrau ist der Nachteil von dieser Vorgehensweise jedoch ersichtlich: Ihre letzte reguläre Tätigkeit liegt unter Umständen bereits längere Zeit zurück. Es ist jedoch das Ziel eines Lebenslaufs, die Qualifikationen des Bewerbers optimal darzustellen. Deshalb kann es in diesem Fall Sinn machen, mit den ersten Berufserfahrungen anzufangen, die ja die grundlegende Berufsausbildung der betreffenden Person unterstreichen. So fällt die „Lücke“ im Lebenslauf etwas weniger auf, auch wenn sie natürlich trotzdem ersichtlich ist.
Ebenfalls sinnvoll kann es sein, bei den Angaben beim Familienstand das Alter der Kinder zu notieren. Sind diese schon älter, ist dem potenziellen Arbeitgeber dadurch ersichtlich, dass mutmaßlich kein weiterer Ausfall der möglichen Arbeitskraft durch die Kinder droht. Das Ziel ist es, sich als voll einsatzfähig zu präsentieren.
Das Selbstbewusstsein kann nach einer längeren Auszeit Schaden genommen haben
Viele Menschen, die schon lange aus ihrem Beruf heraus sind – sei es wegen der Familienplanung oder auch, weil sie sich um einen Angehörigen gekümmert haben –, tun sich schwer, wenn sie wieder in den alten Beruf einsteigen möchten. Ihr Selbstbewusstsein, was ihre Arbeit angeht, ist häufig niedrig. Mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch rechnen viele dann gar nicht erst. Das mangelnde Selbstwertgefühl spiegelt sich dann nicht selten auch in der Bewerbung wieder.
Deshalb ist es umso wichtiger, die eigenen Leistungen vor der Pause zu betonen und die Erfahrungen während der Zeit als Hausfrau als positiv für die gewünschte Stelle hervorzuheben.
Oft ist es auch sinnvoll, zunächst einen Teilzeit- oder Aushilfsjob zu suchen. Dieser bringt zwar weniger Geld und liegt nicht unbedingt in dem beruflichen Feld, in dem die betreffende Person früher gearbeitet hat, aber er kann das Selbstbewusstsein der Person deutlich verbessern. Zudem ist es einfacher, einen Nebenjob zu bekommen. Viele Absagen – wie sie auch viele Menschen erhalten, die keinen „Karriereknick“ durch eine Tätigkeit als Hausfrau oder -mann haben – sind für viele demotivierend. Neben dem Nebenjob ist immer noch Zeit, sich um reguläre (Vollzeit-)Stellen zu bewerben. Oft können Bewerber an diese dann motivierter und positiver herangehen – was sich in den Bewerbungen meistens auch wiederspiegelt und die Chancen für die gewünschte Stelle erhöht.
Nichtsdestotrotz sollten sich Bewerber, die längere Zeit nicht in ihrem ursprünglichen Beruf tätig waren, klar machen, dass ihnen vermutlich nicht direkt ein Wiedereinstieg auf demselben Level wie vor der Auszeit gelingt. Wer einen Job bekommt und darin Einsatz zeigt, kann sich jedoch häufig schnell wieder hocharbeiten.
Kostenlose Vorlagen: Lebenslauf einer Hausfrau oder eines Hausmanns
So wie die folgenden Beispiele könnte ein Muster-Lebenslauf einer Hausfrau oder eines Hausmanns aussehen, die nach längerer Auszeit wieder in den Beruf einsteigen möchten. Dabei sollte beachtet werden, dass diese Vorlagen lediglich Muster darstellen, die als Anregung zu verstehen sind. Diese Muster sollten unbedingt personalisiert und nach den individuellen Vorstellungen verändert werden.