Schriftarten und Schriftgröße im Lebenslauf
Der Lebenslauf ist die Visitenkarte des Bewerbers. Häufig erhält er noch vor dem Anschreiben die Aufmerksamkeit des Personalers und sollte daher übersichtlich gestaltet sein. Eine klare, konventionelle Form hilft Arbeitgebern dabei, sich schnell über die Qualifikationen und Fähigkeiten eines Bewerbers zu informieren.
Worauf sollte ich bezüglich der Schriftarten- und größen in meinem Lebenslauf grundsätzlich achten?
Bei der Vita gilt für die Form ebenso wie für den Inhalt: Bewerber sollten sich bei der Wahl der Schriftgröße und der Schriftart in den Empfänger der Bewerbung hineinversetzen. Dieser verbringt einen großen Teil seines Arbeitstages damit, eine Vielzahl von Bewerbungen durchzusehen. Daher sollte es sowohl der inhaltliche Aufbau als auch die äußere Form dem Leser so leicht wie möglich machen, die benötigten Informationen schnell zu erhalten. Denn Personaler lesen in der Regel zunächst einmal quer und scannen den Lebenslauf nach bestimmten Qualifikationen oder Fachbegriffen. Erst danach lesen sie intensiver – oder legen die Bewerbung beiseite. Aus diesem Grunde ist Übersichtlichkeit das A und O für eine gute Vita. Nur bei klarer Gliederung fallen die wichtigen Begriffe sofort ins Auge. Damit Arbeitgeber in kurzer Zeit möglichst viel über den Bewerber in Erfahrung bringen können, sollte das Auge also nicht mit allzu ungewöhnlichem Design überfordert werden. In einigen Kreativberufen sieht es dagegen anders aus. Für Grafiker etwa kann die Auswahl eines originellen Schriftbildes durchaus Teil der inhaltlichen Bewerbung sein.
Welche Schriftarten sind für den Lebenslauf geeignet – und welche sind es nicht?
Die meisten Lebensläufe sind mit Textverarbeitungsprogrammen wie MS Word, Open Office oder mit der Tabellenkalkulationssoftware Excel verfasst. Diese besitzen eine Menge Standardschrifttypen mit oder ohne Serifen, die sich für eine Bewerbung gut eignen. Empfehlenswert ist es, für Anschreiben und Lebenslauf die gleiche Schriftart zu wählen, damit die Bewerbung auch optisch aus einem Guss ist.
Bis vor wenigen Jahren galt Times New Roman als die begehrteste Schriftart und war etwa beim Schreibprogramm Winword als Standardschrift voreingestellt. Außerdem nutzt der Webbrowser Mozilla Firefox Times New Roman bis heute als Standardschrift zur Darstellung von Inhalten im Internet. Dennoch gilt die Schrift mittlerweile als etwas antiquiert, der Trend geht seit einigen Jahren weg von den schnörkeligen Serifen-Schriftarten. Beliebter sind etwa die serifenlose Calibri oder die vom Internetkonzern Google in Auftrag gegebene Open Sans. Auch Arial, der Klassiker unter den serifenlosen PC-Schriften, ist bis heute häufig zu finden. Für Bewerbungen sind alle diese Schriften gleichermaßen gut geeignet, weil sie eine sehr gute Lesbarkeit besitzen. Auch Verdana und Garamond erfüllen diese wichtige Eigenschaft.
Als problematisch hingegen gelten alle Schriftarten, die zu stark von der Norm abweichen. Handschriftartige Typen wie Comic Sans oder Lucida Handwriting mögen auf Broschüren und Werbeflyern schön aussehen, im Lebenslauf wirken sie jedoch unübersichtlich und lenken vom Wesentlichen ab: dem Inhalt.
Welche Schriftgrößen sollte ich für meinen Lebenslauf wählen?
Für die Größe der Schrift gilt dasselbe wie für den Schrifttyp: Bewerber sollten möglichst für ein einheitliches Bild sorgen. Vor allem der übliche tabellarische Lebenslauf sollte keine unterschiedlichen Schriftgrößen aufweisen, weil die dadurch entstehende Unruhe das Auge des Lesers stören kann. Lediglich die Kopf- und Fußzeile, die etwa Namen und Kontaktdaten enthalten, sowie die Überschriften der Lebenslauf-Kategorien, dürfen eine andere Schriftgröße aufweisen. Allerdings sollten Bewerber darauf achten, den eigenen Namen nicht zu klein zu schreiben. Die übrigen Briefkopfdaten wie Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse können verkleinert werden.
Generell ist bei den meisten Schreibprogrammen eine Schriftgröße von 11 oder 12 Punkt (pt) voreingestellt. Diese sind auch für Bewerbungen gut geeignet. Wer sich für den Schrifttyp Verdana entschieden hat, sollte berücksichtigen, dass dieser deutlich größer wirkt als etwa Arial oder Times New Roman. Generell lässt sich der Schriftgrad noch ein wenig verringern, aber eine Vita mit einer Größe von weniger als 10 pt ist generell nicht zu empfehlen. Der Grund liegt auf der Hand: Beim Durchsehen vieler Bewerbungen fällt die zu kleine Schrift negativ auf. Personaler interpretieren diese gern als inhaltliche Schwäche: Wer es nicht schafft, seine Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen auf ein bis zwei DIN A4-Seite unterzubringen, kaschiert dies nicht selten durch eine zu kleine Schrift. Wer andererseits mit zu großem Schriftbild arbeitet, gerät in Verdacht, schreibfaul zu sein oder zu wenige nennenswerte Qualitäten zu besitzen. Ist ein Lebenslauf zu lang oder zu kurz, sollten Bewerber immer eine inhaltliche Lösung suchen statt die Schriftgröße zu verändern. Dies gilt auch für andere Manipulationen an der Schrift. Zwar lässt sich beispielsweise die Laufweite des Textes verringern oder vergrößern, doch auch diese Manipulationen fallen erfahrenen Personalern sofort ins Auge.