Berufe mit Zukunft: Diese Jobs sind zukünftig gefragt
Die Arbeitswelt wandelt sich. Da stellt sich für Schulabsolventen oder Personen, die sich beruflich neu orientieren möchten, die Frage, welche Berufe zukunftsträchtig sind. Denn schließlich möchte man nicht erst eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren, um dann festzustellen, dass man sich doch nicht für einen der Berufe mit Zukunft entschieden hat. Worauf zu achten ist und was neben den Zukunftsaussichten des Jobs noch wichtig ist, erfahren Sie hier.
Was sind zukunftsträchtige Berufe?
Welche Berufe Zukunft haben, hängt ganz von der jeweiligen Sichtweise ab. Denn es gibt mindestens drei Arten, wie Jobs zukunftsträchtig sein können:
- Ein Beruf hat Zukunft, wenn er gute Karrierechancen verspricht. Damit ist die klassische Kaminkarriere, in der es Schritt für Schritt nach oben geht, gemeint. Als Uni-Absolvent fängt man im Unternehmen an, arbeitet sich zum Teamleiter nach oben und übernimmt – wenn alles nach Plan läuft – als Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn nach einigen Jahrzehnten in der Firma eine Position in der Unternehmensleitung.
- Ein Beruf kann zukunftsträchtig sein, wenn er in Zukunft gefragt ist. Das lässt sich natürlich nur schwierig vorhersagen. Die meisten Arbeitsmarktexperten gehen jedoch davon aus, dass Berufe aus dem IT-Umfeld in einigen Jahren noch gefragter sein werden als jetzt schon.
- Berufe haben eine Zukunft, wenn sie ein hohes Gehalt versprechen. Die ältere Generation versteht unter Jobs mit Zukunft solche, die schon immer dafür prädestiniert waren, viel Geld zu bringen: Arzt, Anwalt und Apotheker sind beispielsweise klassische Jobs, mit denen man keine Angst vor der Zukunft zu haben braucht.
Berufe mit Zukunft: eine Übersicht
Berufe mit Zukunft finden sich in ganz unterschiedlichen Branchen. Gemeinsam ist ihnen häufig, dass sie mit der Digitalisierung und der Automatisierung zusammenhängen. Der technische Fortschritt ist ein Grund dafür, dass viele Berufe in Zukunft nicht mehr existieren werden.
Das verängstigt einige Beschäftigte, ist jedoch nicht grundsätzlich schlecht. Der Fortschritt kann nämlich dabei helfen, dass einige Jobs besser werden: Fabrikarbeiter, die mit einem Exoskelett arbeiten können, müssen sich viel weniger anstrengen und können sich und ihren Körper mehr schonen. Das wiederum kann dazu beitragen, dass der fordernde Job in der Produktion einige Jahre länger gemacht werden kann und der Arbeitnehmer im Alter nicht mit immensen Verschleißerscheinungen zu kämpfen hat. Die Automatisierung und die fortschreitende Entwicklung in der Robotertechnik können also durchaus Vorteile für Beschäftigte mit sich bringen.
Doch die Bedenken einiger Arbeitnehmer sind nicht ganz unbegründet. Einige Berufe werden in Zukunft verschwinden. Der Umbruch geschieht manchmal disruptiv, in anderen Branchen vollzieht sich der Wandel Schritt für Schritt, so dass die meisten Beschäftigten mit den Veränderungen mithalten können.
Der technische Fortschritt führt zwar dazu, dass einige Berufe in Zukunft obsolet werden, auf der anderen Seite ist er aber auch der Motor dafür, dass neue Jobs mit Zukunft entstehen.
Aber welche Berufe haben Zukunft? Sehen wir uns die einzelnen Branchen genauer an:
Berufe mit Zukunft: der soziale Bereich
In einer immer älter werdenden Gesellschaft bekommen soziale Berufe stetig mehr Bedeutung. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren vermutlich noch verstärken. Denn schon jetzt fehlen Pflegekräfte oder Erzieher an allen Ecken und Enden.
Man muss abwarten, welche Folgen die Corona-Pandemie mit ihren extremen Belastungen gerade für Pflegekräfte auf den Arbeitsmarkt haben wird. Einige Beobachter gehen davon aus, dass Pflegekräfte sich beruflich neu orientieren. Zusätzlich dazu könnte die schlechte Bezahlung dazu führen, dass immer weniger jungen Menschen einen Beruf in diesem Bereich erlernen möchten.
Wer dennoch einen sozialen Beruf erlernen möchte, wird höchstwahrscheinlich einen Job mit Zukunft haben. Folgende Berufe stehen dabei unter anderem zur Wahl:
- Gesundheitsmanager
- Alten- und Krankenpfleger
- Erzieher
- Heilerziehungspfleger
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann
- Sozialassistent
- Hebamme
- Sozialarbeiter/Streetworker
Jobs mit Zukunft: der naturwissenschaftliche und technische Bereich
Auch in dieser Branche fehlen schon jetzt Fachkräfte und vor allem Spezialisten. Auch diese Entwicklung könnte sich in den nächsten Jahren verstärken. Denn ohne technisches Grundlagenverständnis wird man wohl in keinem Beruf in Zukunft längerfristig arbeiten können. Alle Bereiche werden früher oder später von der Digitalisierung betroffen sein.
Fachkräfte aus dem IT-Bereich sorgen dafür, dass alle anderen Beschäftigten ihre Arbeit machen können – in unterschiedlichen Bereichen und Branchen. Das wiederum führt dazu, dass sich auch IT-Fachkräfte spezialisieren müssen, denn die Anforderungen werden komplexer.
Beschäftigte, die schon heute in der IT arbeiten, dürfen sich daher nicht darauf verlassen, dass ihr Beruf auf jeden Fall Zukunft hat. Auch sie müssen mit der Entwicklung Schritt halten. Experten raten daher dazu, dass sich Beschäftigte aus dem naturwissenschaftlichen-technischen Bereich frühzeitig spezialisieren. Denn Spezialisten für bestimmte Probleme oder Aufgaben werden in Zukunft noch dringender gebraucht.
Folgende Jobs werden vermutlich auch in Zukunft Konjunktur haben:
- UX-Designer
- KI-Experte
- Robotik-Ingenieur
- Site Reliability Engineer
- Frontend Developer
- Backend Developer
- Netzwerkadministrator
- Full Stack Developer
- IT-Security-Experte
- DevOps Engineer
- Big-Data-Experts
- Data Artist
- E-Sports-Manager
Berufe mit Zukunft: der kreative Bereich
Berufe mit einem kreativen Ansatz werden vermutlich auch in naher Zukunft nicht von einer künstlichen Intelligenz ausgeübt werden können. Personen, die eine schöpferisch-kreative Begabung haben, haben damit gute Chancen, auch in Zukunft einen Job zu finden, mit dem sie ihre Brötchen verdienen können.
Zu den kreativen Jobs, die vermutlich gute Zukunftsaussichten haben, zählen:
- Online-Marketing-Spezialist
- Content Creator
- Social Media Manager
- Mediengestalter
- Grafikdesigner
- Video Producer
- Texter
- PR-Consultant
- Digital Designer
Jobs mit Zukunft: individuelle Eigenschaften zählen
Nun sollte man sich nicht darauf verlassen, dass es ausreicht, einen zukunftsträchtigen Beruf zu erlernen, um sein gesamtes Erwerbsleben sorgenfrei verbringen zu können. Umgekehrt sind auch Personen, die eine Ausbildung in einem aussterbenden Beruf besitzen, nicht unmittelbar zur Arbeitslosigkeit verdammt.
Neben der Ausbildung werden auch in Zukunft die individuellen Eigenschaften des Arbeitnehmers entscheidend dafür sein, ob er oder sie beruflich Erfolg haben wird. Denn Quereinsteiger gibt es schon jetzt in vielen Branchen und Berufen. Auch deshalb, weil sich die Berufsbilder und Anforderungen der Arbeitswelt so schnell wandeln, dass Ausbildungsberufe und Studiengänge gar nicht so schnell darauf reagieren können. Wer die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringt, kann daher auch als Quereinsteiger einen Job mit Zukunft finden.
Zu den Voraussetzungen, die Arbeitnehmer und Selbstständige in den nächsten Jahren noch weiter kultivieren müssen, gehören:
- Lernbereitschaft und aktives Lernen: Wer denkt, dass es mit einem Ausbildungs- oder Studienabschluss getan ist, wird auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft schlechte Karten haben. Die Anforderungen an Arbeitnehmer wandeln sich derart rasant, dass man permanent Neues lernen muss, um halbwegs up to date zu bleiben. Die Bereitschaft dazu, sein gesamtes Erwerbsleben lang neue Dinge zu lernen und auszuprobieren, müssen Personen in Zukunft mehr denn je mitbringen, wenn sie erfolgreich sein möchten.
- Kritisches Denken und Innovationskraft: Routinetätigkeiten können in Zukunft von Maschinen übernommen werden. Die Fähigkeit zum kritischen Denken wird daher für Arbeitnehmer immer wichtiger. Mitarbeiter, die in der Lage sind, zu erkennen, wo Verbesserungsbedarf besteht, und die Missstände ansprechen, werden daher vermutlich in Zukunft gesucht werden.
- Teamfähigkeit und interkulturelle Kompetenz: In vielen Branchen werden Beschäftigte und Freelancer auf Projektbasis arbeiten. Unternehmen stellen sich dazu Teams mit Experten und Spezialisten für das jeweilige Projekt zusammen. Das bedeutet auch, dass man sich in vielen Jobs der Zukunft von festen Teams und Kollegen, die man über mehrere Jahre begleitet, verabschieden muss. Umgekehrt müssen sich Beschäftigte so schnell wie möglich auf neue Menschen einstellen. Und diese Personen stammen nicht immer aus dem gleichen Kulturkreis wie man selbst. Die Digitalisierung macht es möglich, dass man Teams über Ländergrenzen hinweg besetzen kann. Wer sich nahtlos in das Team einfügen und im Idealfall auch für das nächste Projekt angefragt werden möchte, muss harmonisch mit allen anderen Teammitgliedern zusammenarbeiten.
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